„Es gibt wirklich Kunden, die haben Angst, wir würden über Nacht das Internet abschalten“, leitet Telekom-Pressesprecher Markus Jodl eine Frage im Gespräch mit dem Technikchef der Telekom, Abdu Mudesir ein. Es geht dabei um die sogenannte Kupfer-Glas-Migration. Das Ziel: Die bisherigen Telefonleitungen, die die Telekom und andere Unternehmen für DSL und VDSL nutzen, sollen abgeschaltet und durch Glasfaser ersetzt werden. Die geplante Abschaltung des Kupfernetzes war in den vergangenen Monaten durch verschiedene Aussagen aus der Branche bekannt geworden und hatte unter dem Begriff DSL-Abschaltung offenbar für Verwirrung gesorgt. Jüngst forderte auch Vodafone, das „Schneckeninternet“ über VDSL abzuschalten.
Telekom: „Glasfaser ist die Zukunft“
Mudesir beruhigt aber: „Wir werden das Kupfernetz nicht über Nacht abschalten“. Kein Kunde müsse sich Sorgen machen, dass er plötzlich kein Internet mehr habe. „Ja, Glasfaser ist die Zukunft.“ Nur dort, wo es schon Glasfasernetze gibt, werde die Telekom auch DSL abschalten. Er verwies auf die Pilotprojekte, in denen die Telekom und andere Anbieter zusammen mit der Bundesnetzagentur diese Ab- und Umschaltungen ausprobiert haben. „Das passiert aber sehr langsam, ordentlich und ohne Kundenauswirkungen“, so der Telekom-Manager.
Die Frage zur Kupfer-Abschaltung stammt, wie auch weitere Fragen von Nutzern aus den sozialen Netzwerken, gerichtet an den Telekom-Technikchef. „Wann kommt die Telekom mit ihrem Glasfaser-Ausbau bei mir vorbei?“, ist eine andere Frage. Technikchef Abdu Mudesir sagt zu, das Ausbautempo in allen Regionen weiter hochzuhalten. Die Telekom habe bereits Glasfaser für zehn Millionen Haushalte ausgebaut und plane 2,5 Millionen neue Anschlüsse auch in diesem Jahr. “Wir kommen bald auch bei euch vorbei”, verspricht Mudesir.
2 Gbit/s in allen geförderten Ausbaugebieten
Eine Überraschung hatte Mudesir im Gepäck für all jene, die Glasfaser-Internet wollen und mit 1 Gbit/s nicht auskommen. Schon im Jahr 2023 begann die Telekom, 2-Gigabit-Anschlüsse für Privatkunden anzubieten. Auf die Frage, wann diese Anschlüsse flächendeckend verfügbar sind, erklärte Abdu Mudesir, die Anschlüsse werden bereits „in allen geförderten Gebieten angeboten“. In eigenwirtschaftlich ausgebauten Gebieten entscheide das Unternehmen nach Bedarf. Das Telekom-Netz sei vorbereitet. In den Betriebsstellen müsse man dafür nur „einen Stecker wechseln“, das sogenannte SFP-Modul. Der monatliche Grundpreis für den Tarif beträgt, dort wo er verfügbar ist, 139,95 Euro. Neben einem Glasfaser-Anschluss mit 2.000 Mbit/s Down- und 1.000 Mbit/s Upstream gibt es eine Telefonie-Flatrate in alle deutschen Netze.