„Die Telekom ist das profitabelste Unternehmen Deutschlands!“ Mit dieser frohen Kunde konnte sich Konzernchef Tim Höttges, dessen Vertrag gerade erst bis 2028 verlängert wurde, vor seine Aktionäre stellen. 2024 sei ein Rekordjahr gewesen. Aber: Man erlebe stürmische Zeiten – politisch und wirtschaftlich. Doch gerade deswegen sei die Telekom eine gute Investition. Sie sei stabil, nicht volatil, so Höttges. Trotzdem soll „Weiter so“ nicht das Motto der Telekom sein. „Wir brauchen Veränderung“, sagte Höttges mit Blick auf Unternehmen wie Kodak, Blackberry und Air Berlin. Sie waren einst Ikonen ihrer Branche – heute seien sie Mahnmale dafür, was passiert, wenn man sich nicht immer wieder neu erfindet.
Telekom baut in 4.000 Städten Glasfaser aus
„Wenn Sie das Richtige tun, ist der Erfolg nicht zu vermeiden“, so Höttges. Dazu habe die Telekom Leitlinien, an denen sie sich orientiere. Eine dieser Leitlinien: „Wir machen das beste Netz jeden Tag besser.“ Höttges verwies darauf, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr 16 Milliarden Euro in die weltweiten Netze investiert habe. „Das deutsche Festnetz ist unsere Herkunft – es soll auch unsere Zukunft sein. Mit Glasfaser.“ Aktuell baue die Telekom in 4.000 Städten und Gemeinden das Netz aus; zehn Millionen Kunden könnten es bereits buchen.
Auch das Mobilfunknetz werde immer besser. In Deutschland decke man bereits 98 Prozent aller Haushalte mit 5G ab. Damit sei der Ausbau schneller erfolgt als versprochen. Bemerkenswert: Höttges lobte in seiner Rede die Bundesnetzagentur – und bezog sich dabei auf die Frequenzverlängerung einiger Mobilfunkfrequenzen um fünf Jahre. „Statt viele Milliarden zahlen wir 200 Millionen Euro. Das ist ein echter Paradigmenwechsel. Dafür haben wir jahrelang gekämpft. Wir stopfen nämlich lieber Funklöcher als Haushaltslöcher.“
Das Netz wird klüger
Von der neuen Bundesregierung wünscht er sich, dass der Ausbau von Netzen als „überragendes öffentliches Interesse“ gilt. Genehmigungen müssten erleichtert werden. „Das hieße: Die Bedenkenträger dürfen zwar Bedenken tragen – aber die Macher nicht am Machen hindern“, so Höttges.
Die Telekom baue nun das erste Netz, das klüger wird, je länger es läuft. Es repariere sich selbst und erkenne Probleme, bevor Kunden sie bemerken. Die Kernfunktionen kämen von der Künstlichen Intelligenz. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hatte die Telekom entsprechende Ankündigungen zur KI in den Netzen gemacht. Auch im Festnetz wolle die Telekom dank KI Störungen beseitigen, bevor Kunden sie überhaupt bemerken.
