Hologramm-Kommunikation ist bereits mit heutiger Technik machbar. Jedoch wird dafür teure Spezialtechnik benötigt. Geht es nach den Mobilfunkanbietern, soll diese Art der Telefonie jedoch künftig mit einem einfachen Smartphone und einer VR-Brille möglich sein. Die Mobilfunk-Anbieter Telekom, Vodafone, O2 und Orange sind in vielen europäischen Ländern vertreten. Zusammen mit dem Software-Entwickler Matsuko möchte man die „Holographie“ netzübergreifend über das 5G-Netz realisieren.
So soll die Hologramm-Telefonie ablaufen
Für den Anrufenden fühlt sich die Holographie wie ein normaler Video-Anruf an. Das Smartphone filmt mit der Frontkamera das Gesicht und überträgt das Live-Bild via 5G. In der Cloud wird aus dem 2D-Bild ein dreidimensionales Hologramm erstellt, welches Details wie Ohren und den Hinterkopf des Anrufenden ergänzt. Der Angerufene kann seinen Gesprächspartner mit einer VR-Brille in 3D sehen. So soll der Effekt erzeugt werden, dem Anrufenden direkt gegenüberzusitzen.
Noch viele Hürden zu meistern
Sven von Aschwege, XR Topic Lead, Global Devices Partnerships bei der Deutschen Telekom, ist von der neuen Technik begeistert. „Telefonieren, als stünde mein Gesprächspartner vor mir, ist so ein Traum, der nun näher an die Realität rückt.“ Bis dieser Traum zur Realität wird, sind jedoch noch viele technische Hürden zu meistern.
Das Ergänzen von weiteren Körperdetails wird mit steigender Rechenleistung in den kommenden Jahren immer realistischer möglich. Doch sieht bei dem aktuellen Konzept immer nur einer der beiden Gesprächspartner das Hologramm. Damit die zweite Person nicht nur einen Gesprächspartner mit VR-Brille im Gesicht auf seinem Smartphone sieht, sind weitere Innovationen nötig. AR-Brillen, die dem Aussehen von normalen Brillen immer ähnlicher werden, könnten hier zum Einsatz kommen.
Wird sich die „Holographie“ durchsetzten?
Diese Frage lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend beantworten. Bis die Technologie marktreif wird, sind jedoch noch viele Innovationen nötig, um technische Hürden zu überwinden. Auch besitzen bisher nur wenige Kunden eine 3D-Brille.
Ob sich die Technik schlussendlich beim Kunden durchsetzt, hängt auch von den Kosten ab. Mit dem Aufkommen von 3G-Mobilfunk in den 2000ern hatten die Mobilfunkanbieter bereits versucht, Video-Telefonie auf Smartphones in den Markt zu drücken. Aufgrund hoher Kosten konnte sich diese Technik jedoch nie durchsetzen und wurde schlussendlich von Apps wie FaceTime, WhatsApp oder Skype ersetzt. Im Zeitalter von bezahlbaren Flatrates ohne Datenlimit dürfte dieses Problem jedoch gelöst sein.