Hast du Empfang? – Diese Frage soll es in Deutschland bald nicht mehr geben. Denn die Suche nach „einem Balken“ wird immer seltener. So zumindest der Wille der Netzbetreiber Telefonica / O2, Vodafone und Telekom. Die drei Unternehmen arbeiten derzeit daran, einander Teile des Netzes zur Verfügung zu stellen.
Graue Flecken – Ein Netz ist nicht genug
Damit wollen die Netzbetreiber sogenannte graue Flecken minimieren. Im Gegensatz zu weißen Flecken – also Gebieten ganz ohne Mobilfunkanbindung – sind die grauen Flecken solche Gebiete, die nur von einem Anbieter abgedeckt werden. Und davon gibt es noch einige in Deutschland. Das liegt auch daran, dass es sich für die Telekom, Vodafone und Telefónica kaum lohnt, jeweils eigene Infrastruktur bereitzustellen. Oft sind diese grauen Flecken dünn besiedelte Gebiete oder solche, in denen wenig Durchgangsverkehr herrscht.
Doch was geschieht aktuell im Netz? Im Endeffekt nutzen O2, Vodafone und die Telekom einfach die Netztechnik des anderen Anbieters, um ihr eigenes Netz auszubauen. Das bedeutet, dass du vielleicht jetzt oder bald statt nur mit einem Telekom-Vertrag, auch mit allen anderen Anbietern in deinem Gebiet telefonieren oder im Internet surfen kannst.
O2, Vodafone und Telekom: Das ist der Stand beim National Roaming
Aktuell melden O2 und die Telekom die Inbetriebnahme von 200 solcher Standorte. Bis zum Jahresende sollen diese auf 700 anwachsen. Doch auch zwischen O2 und Vodafone gibt es solche geteilten Standorte. Hier sind es gar 1.100 geteilte Sender. Ziel bei dieser Kooperation sind 2.000 Standorte. Damit fehlt im Dreieck der Anbieter noch die Kooperation zwischen der Telekom und Vodafone. Sie wurde schon 2021 gestartet und liegt „auf der Zielgeraden“. Eben jenes Ziel von 2.600 grauen Flecken, die beseitigt werden sollen, ist quasi erreicht.
Die verbaute und vor allem geteilte Technik ist dabei nicht der neuste Schrei. Die Telekom, O2 und Vodafone teilen sich die Standorte auf Basis von 4G im 800 MHz Frequenzband. Damit sind keine Geschwindigkeitsrekorde zu erreichen. Schon gar nicht ist die Technik mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G zu vergleichen. Der Vorteil der alten Technik ist jedoch, dass sie einfach zu teilen ist und vor allem eine hohe Reichweite hat. Damit lassen sich große Gebiete mit einem soliden Netz abdecken. Wo diese Gebiete genau liegen, verschweigen die drei Anbieter bisher jedoch.