Telekom: Massiver Netzausbau geplant

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Gerade erst hat die Telekom mit ihrem Mobilfunknetz in Deutschland zwei wichtige Netztests gewonnen. Doch das hält den Netzbetreiber nicht davon ab, einen massiven Ausbau der eigenen Infrastruktur anzukündigen. Das betrifft sowohl die Glasfaser- als auch die Mobilfunknetze.
Ein Aufsteller mit dem Schriftzug Telekom Netzetag
Massiver Netzausbau bei der Telekom geplantBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

„We won’t stop!“ Das ist das Motto der Telekom beim Netzausbau, wie Deutschland-Chef Srini Gopalan und Technik-Chef Abdu Mudesir am Mittwoch auf dem Telekom-Netzetag in Berlin mitteilten. Sie nutzten das Event, das sich vorrangig an Journalisten richtet, um die Pläne der Telekom im Mobilfunk und beim Glasfaserausbau bekanntzugeben. Dabei machten die beiden Telekom-Manager besonders für das Mobilfunknetz einige Ankündigungen, die aufhorchen lassen.

Glasfaser der Deutschen Telekom findet immer mehr Fans

Zunächst aber zum Glasfaser-Netz der Telekom, das inzwischen für zehn Millionen Haushalte zur Verfügung steht; zumindest bei der Zählgröße Homes Passed. Also bei Haushalten, bei denen die neue Leitung noch ins Haus verlegt werden muss. Hier sei die Telekom deutlich schneller geworden. Wenn ein Kunde die neue Leitung bucht, dauere es nicht mehr so lange wie vor einem Jahr, bis die Leitung tatsächlich auch verlegt ist. Entsprechend hat auch das Wachstum der angeschlossenen Kunden zugenommen. 450.000 Kunden habe man binnen eines Jahres aktiviert. Das sei eine Steigerung von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis 2027 soll der jährliche Zuwachs auf eine Million neuer Kunden anwachsen. Auch Deutschland-Chef Gopalan ist inzwischen darunter. „Seit Oktober habe ich meinen Glasfaser-Anschluss“, plauderte er aus dem Nähkästchen.

„Wir sehen eine große Nachfrage nach hoher Bandbreite“, so Gopalan. Auffällig: Je höher die gebuchte Bandbreite der Kunden der Telekom ist, desto zufriedener seien sie, sagte der Deutschland-Chef mit Blick auf die täglich erhobenen Zufriedenheitswerte der Kundschaft. Um noch mehr Kunden anschließen zu können, sei es aber auch erforderlich, dass der Zugang zu Häusern einfacher werden müsse. Insbesondere in Mehrfamilienhäusern, die in Wohneigentümergemeinschaften liegen, ist das noch immer schwierig. „Wir müssen teilweise mehr als ein Jahr warten, bis die Eigentümerversammlung stattgefunden hat und wir eine Genehmigung bekommen, das Haus zu versorgen.“

Neues aus dem Mobilfunknetz

Für das Mobilfunknetz machte Technik-Chef Abdu Mudesir neue Ankündigungen, die den Netzausbau betreffen. Mit über 35.000 Mobilfunk-Standorten versorgt das Netz der Deutschen Telekom mehr als 99 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mit LTE. Bei 5G sind es mehr als 97 Prozent. Auf der besonders schnellen 3,6-GHz-Frequenz funken bundesweit mehr als 12.840 5G-Antennen in 956 Städten und Gemeinden. Hier gibt es Download-Geschwindigkeiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. „Wir verdoppeln die Kapazität“, so Mudesir. Man wolle künftig an jedem der 36.000 Standorte über die Erweiterung der genutzten Frequenzen eine Kapazität von 1 Gbit/s bereitstellen.

Heute ist es vor allem im ländlichen Bereich oftmals deutlich weniger Kapazität, die sich alle Kunden im Telekom-Netz teilen müssen. Das Ziel sei, diese Ausbaustufe in den nächsten vier Jahren umzusetzen. Ein Drittel aller Standorte habe die gewünschte Kapazität heute schon. Damit die Daten nicht nur von der Antenne zum Handy geschickt werden, sondern auch ins Netz übertragen werden können, werde man auch die Anbindung per Glasfaser überarbeiten. Künftig sollen nahezu alle Standorte mit 10 Gbit/s angebunden werden. Heute ist es 1 Gbit/s.

Verbesserungen im Telekom-Netz für Reisende

In Arbeit ist auch der weitere Ausbau des Telekom-Netzes entlang von Bahnstrecken und Autobahnen. Entlang der Bahnstrecken habe die Telekom mittlerweile 5.500 Kilometer mit Breitband neu versorgt. Dazu wurden 470 Masten neu gebaut und 1.900 Standorte modernisiert. Tunnel seien aber bis heute ein Problem, vor allem weil man sie zum Ausbau wegen bestehendem Bahnverkehr auch in der Nacht nicht betreten kann.

Entlang der Autobahn wurden binnen eines Jahres zwei Masten gebaut, 20 weitere seien aktuell in Realisierung. 250 Sendemasten an der Autobahn habe die Telekom bei der Funkturmtochter DFMG beauftragt. Die Kooperation mit der Autobahn GmbH besteht erst seit einem Jahr. Binnen dieser kurzen Zeit zwei Sendemasten komplett zu realisieren ist durchaus beachtlich. Ein Problem für die Telekom ist bei Sendemasten an der Autobahn oftmals die Stromversorgung. Eine Anbindung an das Stromnetz koste hier teilweise 1 Million Euro, so die Telekom.

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