Im November stieg die Zahl der Haushalte und Unternehmen, die im Netz der Telekom einen Glasfaser-Anschluss buchen können, um 270.000. Das ist der höchste Zuwachs in einem Monat im Jahr 2024. Bereits im Oktober hatte die Telekom mit 264.000 neuen Anschlüssen eine neue Jahresbestmarke erzielt. Jetzt können rund zehn Millionen Haushalte einen Glasfaser-Tarif mit bis zu 1.000 Mbit/s buchen. Wichtig dabei: Die Zahlen bedeuten nicht, dass 10 Millionen Kunden schon die Glasfaserleitung in ihrer Wohnung oder ihrem Haus liegen haben.
36 Millionen Haushalte bekommen VDSL
Tatsächlich handelt es sich bei den 10 Millionen Haushalten um die umstrittene Zählgröße Homes Passed. Die Glasfaserleitung liegt dann sprichwörtlich vor der Tür, muss aber noch ins Haus und in die Wohnung verlegt werden. Das wiederum erfolgt erst, wenn Kunde einen Tarif bei der Telekom oder einem der Vertriebspartner (Vodafone, 1&1, O2, easybell) gebucht hat. Bis die Leitung dann wirklich aktiviert werden kann, vergehen je nach Konstellation vor Ort noch einmal mehrere Wochen bis Monate. Schließlich muss die Leitung noch verlegt werden.
Parallel dazu gibt es das VDSL-Netz der Telekom. Hier können über 36 Millionen Haushalte bis zu 100 Mbit/s buchen. Davon erhalten über 30 Millionen Haushalte sogar bis zu 250 Mbit/s. Hinzu kommen in beiden Fällen die Netze, die die alternativen Anbieter gebaut haben. Allerdings: Langfristig wollen die Anbieter DSL in Deutschland abschalten.
Telekom meldet Vollversorgung beim Mobilfunk
Auch im Mobilfunkausbau hat die Telekom in den vergangenen Wochen ordentlich Gas gegeben. Binnen acht Wochen habe man die Mobilfunkversorgung an 838 Standorten ausgebaut. 153 Standorte hat die Telekom dafür neu gebaut. Sie funken jetzt, je nach individuellem Versorgungsziel, mit 4G- und 5G-Frequenzen. An 704 bestehenden Standorten wurde die Mobilfunk-Kapazität erhöht. An 134 dieser Standorte wurde erstmals 5G in Betrieb genommen. Rechnerisch entstehen nach Telekom-Angaben pro Werktag 4,5 neue Mobilfunkstandorte. Alleine an ICE-Strecken hat die Telekom alle 2,5 Tage einen neuen Standort errichtet. Das macht sich auch bei der Qualität der Telefonate bemerkbar. Nach Messungen der Telekom finden 99,79 Prozent aller Telefonate im Telekom-Mobilfunknetz ohne Abbrüche statt.
Auf der besonders schnellen 3,6-GHz-Frequenz funken bundesweit jetzt 14.117 5G-Antennen in 970 Städten und Gemeinden. Das sind nach Telekom-Berechnungen rund 40 Prozent mehr Standorte mit 3,6 GHz als im Jahr 2023. Heute können nach Angaben der Telekom 98 Prozent der Haushalte auf das 5G-Netz des Unternehmens zugreifen. Insgesamt zählt die Telekom 120.000 Antennen in ihrem Netz. 96.500 von ihnen haben schon ein 5G-Signal auf 3,6 GHz, 2,1 GHz oder 700 MHz. Dabei handelt es sich aber auch um Standorte, die über das DSS-Verfahren die LTE-Frequenzen mitnutzen.
Aufmerken lässt allerdings ein Satz aus der Mitteilung der Telekom. Er signalisiert faktisch die Vollversorgung Deutschlands mit LTE zumindest im bevölkerten Gebiet. Darauf haben viele Nutzer gewartet. „Die Haushaltsabdeckung bei 4G liegt bei praktisch 100 Prozent“, heißt es. Das heißt aber natürlich nicht, dass es eine Flächenversorgung gibt. Denn in großflächigen Waldgebieten und in bergigen Regionen ist das Mobilfunknetz bis heute oftmals problematisch – hier gibt es allerdings in der Regel auch keine oder nur sehr wenige Haushalte, die dann von den „praktisch 100 Prozent“ betroffen sein dürften.
Dass die Netzabdeckung in Deutschland nicht so schlecht ist, wie es in persönlichen Gesprächen und am Stammtisch oft gemacht wird, zeigen die jüngsten Netztests von Chip und Connect. Auch in einem persönlichen Kommentar haben wir die Erfahrungen einer Tour durch entlegene Regionen in Deutschland geschildert. Ihr GSM-Netz will die Telekom demnächst abschalten. Gleichzeitig hat sie für die kommenden Jahre weiterhin eine massive Aufrüstung ihres Netzes versprochen.