Die Deutsche Telekom bietet ab sofort einen Glasfaser-Anschluss mit 2 Gigabit pro Sekunde im Downstream und 1 Gbit/s Upstream für Privatkunden an. Damit verdoppelt die Telekom ihren derzeit möglichen Downstream und verfünffacht den Upstream. Möglich wird das durch die Einführung einer neuen Glasfasertechnologie mit dem Namen XGS-PON. Diese erfordert keine neuen Leitungen, aber andere technische Elemente im Netz und auch bei dir als Kunden. Eine Ankündigung, dass die Telekom ihre Glasfaser-Netze schneller machen will, gab es bereits im Mai. „Mit unserem neuen Glasfasertarif erleben unsere Kundinnen und Kunden das Internet in einer völlig neuen Dimension – schneller und leistungsfähiger als je zuvor“, sagt Wolfgang Metze, Geschäftsführer Privatkunden der Telekom Deutschland.
Neuer, schneller Telekom-Internet-Tarif kostet fast 140 Euro
Da der Tarif nicht per Software-Upgrade umsetzbar ist, ist er auch noch lange nicht bei allen derzeit theoretisch buchbaren 7,1 Millionen Glasfaser-Haushalten verfügbar. Tatsächlich gibt es ihn offenbar nur in wenigen Bereichen. Die Vorvermarktung von MagentaZuhause 2000 in den Pilotstädten Berlin und Gunzenhausen läuft bereits. Insbesondere in Berlin geht es aber nur um Teilbereiche der Stadt, die jetzt erst neu mit Glasfaser versorgt werden. Die Kosten für den Anschluss: 139,95 Euro im Monat.
Denn im Laufe des Jahres 2024 soll der Tarif dann nach und nach auch in weiteren Regionen verfügbar werden. Die Telekom plant, bis Ende 2024 100.000 Haushalte an das Express-Glasfasernetz anzuschließen. Perspektivisch sind mit XGS-PON auch noch höhere Datenraten bis hin zu 10 Gbit/s für einzelne Kunden denkbar – ob Privathaushalte diese aber auf absehbare Zeit benötigen, sei dahingestellt. Aktuell sollte den meisten Haushalten ein Anschluss mit 100 bis 250 Mbit/s auch noch in den kommenden Jahren ausreichen.
Interessant ist ein Blick auf das gesetzlich vorgeschriebene Produktdatenblatt der Telekom zu dem neuen Tarif. Demnach will sie die Verfügbarkeit des Downstreams von 2.000 Mbit/s nicht garantieren, sondern verspricht einen normalerweise zur Verfügung stehenden Datendurchsatz von 1.700 Mbit/s und eine minimale Datenrate von 1.400 Mbit/s. Im Upstream indes verspricht sie ihren Kunden stets die vollen 1.000 Mbit/s.
2 Gbit/s für Privathaushalte?
Bei diesen rasanten Datenraten musst du auch bedenken, dass viele Heimnetzwerke gar nicht auf derartige Datendurchsätze ausgelegt sind. Zwar wird der Internetrouter das Signal noch liefern, ob aber die Endgeräte diese dann auch verarbeiten können, ist eine andere Frage. Hinzu kommt, dass möglicherweise auch die Verbindungen zu bestimmten Internetservern gar nicht für derartige Datenraten ausgelegt sind. Daher ist ein solcher Highspeed-Anschluss vor allem interessant, wenn viele Endgeräte und Nutzer gleichzeitig hohe Datenraten von unterschiedlichen Quellen abrufen wollen – etwa WGs oder Firmen. Telekom-Privatkunden-Chef. Wolfgang Metze ist überzeugt, dass vor allem der Upload von 1.000 Mbit/s die Internetnutzung verändern wird. „Dateien werden in Sekundenschnelle übertragen, was das Arbeiten und Teilen von Inhalten auf ein neues Level hebt.
Nicht bekannt ist, ob und in welcher Form die Telekom diese neuen Anschlüsse auch an ihre Mitbewerber weitergibt. Bei klassischen Glasfaseranschlüssen gibt es inzwischen eine Reihe an Anbietern, die die Leitung bei der Telekom einkaufen und teils sehr günstig vermarkten.