Studie enthüllt: Diese Lösung wäre günstiger und effizienter als Wasserstoff

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Für zahlreiche Prozesse soll in Zukunft in Deutschland Wärme aus Wasserstoff gewonnen werden. Dafür stellt die KfW zurzeit 24 Milliarden Euro bereit, 4.000 Kilometer lange Leitungen nach Afrika sind in Planung. Dabei gibt es eine deutlich vielversprechendere Lösung, um Wärme sinnvoll einzusetzen.
Kraftwerk mit ausgeblasenem Dampf

Studie enthüllt - Diese Lösung wäre günstiger und effizienter als Wasserstoff

Eine Studie des Unternehmens Kraftblock, einem Anbieter von thermischen Energiespeichern, sowie der Unternehmens- und Strategieberatung DWR Eco untersuchte das Potenzial für thermische Energiespeicher in Deutschland. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Einsatz von thermischen Energiespeichern wesentlich kostengünstiger und effizienter wäre als der Gebrauch von Wasserstoff. Tatsächlich würde nicht nur die Industrie von solchen Speichersystemen profitieren. Auch für private Haushalte könnten sich daraus Vorteile ergeben.

Günstiger und effizienter als Wasserstoff

Die Studie beschäftigte sich mit dem Einsatz von thermischen Energiespeichern, um Prozesswärme zu speisen, sowie deren Nutzbarkeit für das Stromnetz. Dabei betrachteten die Wissenschaftler einige der weltweit interessantesten Märkte für den Einsatz der Speichersysteme: die USA, Europa sowie Australien. Vor allem in Australien sei das Potenzial dabei besonders groß. Denn dort fallen die Schwankungen in den Strompreisen besonders groß aus. Auf lange Phasen mit negativen Preisen folgen Phasen mit hohen Preisen für den Strom. Tatsächlich könnte sich der Einsatz von Thermospeicher dadurch nicht nur als Kostenreduktion, sondern sogar mögliche Gewinne erzielen. Allein im Jahr 2023 fielen 20 Prozent der Gesamtzeit die Strompreise in Australien negativ aus. Bei etwa 8.760 Stunden im Jahr entspricht das rund 1.752 Stunden mit negativen Strompreisen. Mehr als dreimal so viel, wie es 2024 in Deutschland gab. Insgesamt an 457 Stunden im vergangenen Jahr fielen die Strompreise negativ aus.

In Deutschland könnten Industrien damit bis zu 30 Prozent der eigenen Stromkosten einsparen. Besonders lukrativ fallen die Wärmespeicher dabei aus, da sie nur einen Bruchteil von Großbatterien kosten und über viel längere Zeiträume genutzt werden können. Die einmaligen Anschaffungskosten können dadurch zügig und sicher ausgeglichen werden. Die Flexibilität des deutschen Stromnetzes ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Nur, wenn ausreichend Flexibilität den weiteren Ausbau der Stromnetze und Erzeugungskapazitäten begleitet, kann die Energiewende langfristig funktionieren und Strompreise weiterhin fallen.

Bei grünem Wasserstoff hingegen gibt es weiterhin zahlreiche Bedenken. Sowohl die verfügbare Menge als auch die zukünftigen Preise für das Heizmedium bleiben ungewiss. Auch wenn die Bemühungen um einen gemeinsamen Wasserstoffkorridor zumindest einen ersten Meilenstein zur gesicherten Versorgung darstellen. Wie wichtig eine dauerhafte Versorgung mit dem Treibstoff ist, zeigt das Beispiel der Wasserstoffzüge der Deutschen Bahn. Gibt es keinen Wasserstoff, müssen die Züge stillstehen.

Thermische Speicher könnten Fernwärme speisen

Thermische Energiespeicher wären nicht nur für die Industrie in Deutschland eine Möglichkeit, Kosten zu senken und vorhandene Wärme sinnvoll zu nutzen. Abwärme aus Industrieprozessen oder Serverräumen könnte auch zur Speisung von thermischen Energiespeichern für Fernwärme dienen. Dadurch könnte die lokale Industrie die regionale Bevölkerung mit Wärme zum Heizen ihrer Häuser und Wohnungen versorgen. Das könnte sowohl für die Unternehmen als auch Gemeinden ein lukratives Geschäft darstellen. Für die Unternehmen ergäbe sich so ein Nebenverdienst zum Hauptgeschäft, für die Bevölkerung günstige Wärme. Damit dieses Konzept jedoch langfristig funktionieren kann, müsste die Preisgestaltung für Fernwärme in Deutschland reformiert werden. Zurzeit ist sie zu intransparent und lässt Unternehmen viele Freiheiten bei der Preisgestaltung. Für Kunden endet das dank der Monopolstellung in der Fernwärmebranche häufig mit hohen Heizkosten.

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