Sicherheitstests für Produkte können in der Entwicklung viele Kosten verursachen. Sind bestimmte Standards nicht gesetzlich vorgeschrieben, sparen sich einige Hersteller schnell, zusätzliches Geld in eigene Sicherheitskontrollen zu investieren. Ein Unternehmen, das selbst Batteriespeicher fertigt, sieht diese Haltung bei Stromspeichern kritisch. Immer mehr Stromspeicher werden in Deutschland installiert, sodass auch Zwischenfälle nicht ausgeschlossen sind. Zwar ist das Brandrisiko im Verhältnis bei Batteriespeichern gering. Dennoch könnten insbesondere Stromspeicher gefährlich sein, die solche Sicherheitstests nicht durchlaufen haben – und deren Marktanteil wächst stetig.
Stromspeicher gefährlich? Schwankende Qualitätsstandards schaffen Unsicherheit
Mit dem anhaltenden Interesse an Balkonkraftwerken und großen PV-Anlagen stieg auch die Nachfrage an Stromspeichern in den vergangenen Monaten an. Mittlerweile sieht der Markt zahlreiche günstig hergestellte Batteriespeicher, die von jungen Unternehmen aus China stammen. Sie gelten nicht nur als mögliche Auslöser für einen neuen Preiskrieg auf dem Solarmarkt, sondern bergen auch kaum einzuschätzende Risiken. Bei vielen dieser Firmen sind weder eine langjährige Erfahrung noch ein verfügbarer Kundensupport über lange Zeit gesichert. Tesvolt, ein Hersteller aus der Branche, äußert sich beunruhigt über fehlende Sicherheitstests – und fordert, dass sie als neuer Sicherheitsstandard verpflichtend werden. „Bei der stark steigenden Zahl von Herstellern, besonders aus China, gibt es leider auch solche, die an Stellen sparen, wo es zunächst nicht auffällt. Zum Beispiel bei freiwilligen Zertifikaten und Tests oder bei der Qualität und Haltbarkeit einzelner Komponenten“, äußerte sich Simon Schandert, CO-Grüner und Technikchef bei Tesvolt in einem Interview gegenüber des pv-magazine.
International stehen Unternehmen schnell unter dem Druck, die eigenen Kosten stetig zu optimieren. Gerade junge Firmen, die von China nach Deutschland liefern, versuchen die Konkurrenz im Preis zu unterbieten, um Fuß im deutschen Markt zu fassen. Sicherheitsstandards, die dabei nicht verpflichtend sind, werden schnell ignoriert. Dazu gehören Sicherheitstests des TÜV Rheinland, die für das Zertifikat nach IEC 62619 nötig sind. Sie bestätigen die elektrische sowie funktionale Sicherheit der europaweit verfügbaren Produkte. Doch nur die wenigstens Hersteller von Batteriespeichern können dieses Zertifikat für ihre Stromspeicher nachweisen. Tesvolts neuste Generation an Hochvoltspeichern (TS HV 30 E, TS HV 50 E sowie TS HV 80 E) bestanden diese Sicherheitsüberprüfungen. „Leider ist die Prüfung der Produktsicherheit in der Speicherbranche noch keine Selbstverständlichkeit. Etliche Hersteller sparen bei Zertifikaten und umfassenderen Sicherheitstests“, erklärte Roman Brück, Abteilungsleiter Komponenten, Power Electronics, Zertifizierung beim TÜV Rheinland.
Tesvolt setzt sich für höhere Sicherheitsstandards ein
Genau diesen Umstand möchte der Speicherhersteller Tesvolt aus Sachsen-Anhalt gemeinsam mit anderen Unternehmen aus der Branche sowie zuständigen Gremien ändern. Darunter zählt ebenso der Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES), die sich für zusätzliche Zertifizierungen und Sicherheitsprüfungen einsetzen, die für alle Hersteller verpflichtend werden sollen. Realistisch betrachtet ist das Brandrisiko bei Stromspeichern zwar gering – ausgeschlossen ist es jedoch nicht. Zahlreiche Batteriespeicher besitzen brennbare Komponenten. Gerade bei Produkten, die keine Sicherheitstests durchlaufen haben und nicht von Unternehmen mit langjähriger Erfahrung stammen, fallen die Risiken höher aus. Dabei sind Brände nicht die einzigen Bedrohungen, die von qualitativ schlechten Stromspeichern ausgehen. Spannungsspitzen sind ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Gefahr bei Batteriespeichern. Sie können zu Überspannungsschäden führen, die im schlimmsten Fall ganze Geräte oder Teile von Anlagen zerstören können.
Darum verfolgt Tesvolt selbst ein mehrstufiges Sicherheitskonzept, bei dem bereits vor den TÜV-Tests sämtliche Batteriespeicher interne Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen. Während der Herstellung am Standort Wittenberg findet bereits eine teilautomatisierte Vollzyklisierung statt, in der jedes Batteriemodul vollständig be- und entladen wird, um etwaige Unregelmäßigkeiten festzustellen. Dabei werden Temperatur, Spannung sowie Innenwiderstände überprüft. Zuletzt folgt eine vollautomatisierte End-of-Line-Prüfung, die jede Batteriezelle innerhalb der Stromspeicher prüft. Batteriemodule, die nicht leistungsstark genug ausfallen, sortiert der Hersteller dabei automatisch aus. Sämtliche der Stromspeicher verfügen über sechs integriert Sicherheitsmechanismen – deutlich mehr, als viele andere Produkte vorweisen können. Dazu gehört unter anderem ein Sicherheitsventil an jeder Zelle, die bei Überdruck einen Druckausgleich herstellt. Ebenso verfügen sie über eine Schmelzsicherung, die den Stromfluss bei Kurzschluss und Überstrom unterbricht. Ein Aluminiumgehäuse schützt jede Zelle vor mechanischen Schäden.
Da hat jemand Standort-Wettbewerbsnachteile und will mit Sicherheitsbedenken die Konkurrenz ausschalten.
Man sollte Argumentation auf Fakten basieren und nicht auf Vermutungen und Spekulationen.
Ich konnte dem Artikel nicht enthemmen, wie viele Brände oder kaum einzuschätzende Risiken tatsächlich eingetreten sind.
In Wirklichkeit sieht man den wahren Deutschen, der vor Angst zittert und sich alle mögliche Gefahren ausmalt.
Auch Firmen aus Deutschland haben miese PV Speicher, siehe Senec. Weil was alle Hersteller ihre Vorprodukte aus China bekommen.
Schön dass sich Hersteller völlig selbstlos um die Sicherheit von Fremdprodukten kümmern. Ein Hoch auf die Lobbyarbeit. Man ist nicht konkurrenzfähig und beantragt deswegen Gesetze…. Macht doch jeder so in De!
Normalerweise gilt:BMS aus China wird kombiniert mit Zeilen aus China. Tesvolt scheint sich mit einem eigenen BMS auf LiFePo4 von Samsung spezialisiert zu haben, allerdings kostet bei ihnen die Kapazität eines Teslas so viel wie ein Tesla, ohne Auto drum herum.
Wie oft sind denn LiFePo4 Akkus bislang abgebrannt? Ist es die evtl. erhöhte Sicherheit wert, sich vom Fortschritt in der Zellchemie (Na-Ion) und BMS Technik abzukoppeln bzw. die Amortisationszeiten von derzeit 6-8 Jahren bei preiswertem Speicher so zu verlängern, dass sich das gar nicht mehr lohnt?