Strompreise sinken ab 2025: Doch nicht jeder profitiert

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Bei der Höhe der derzeitigen Strompreise ist jede Senkung eine willkommene Nachricht für Haushalte. Schon ab dem kommenden Jahr soll es einen Preisnachlass auf den Strompreis in Deutschland insgesamt geben. Allerdings zeigen sich regional große Unterschiede in der Preisgestaltung.
Strompreise sinken ab 2025 - doch nicht jeder profitiert

Strompreise sinken ab 2025 - doch nicht jeder profitiert

Wie das Vergleichsportal Verivox nach einer Auswertung von vorläufigen Netzentgelten für rund 71 Prozent aller Haushalte in Deutschland verkündet, sinkt der Strompreis im kommenden Jahr. Im bundesweiten Durchschnitt zahlen Haushalte rund 3 Prozent weniger Netzentgelte. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh wären das ungefähr 17 Euro Ersparnis pro Jahr. Die Strompreise entwickeln sich dabei regional jedoch sehr unterschiedlich. Während Osten und Norden von starken Senkungen profitieren, müssen andere Regionen Erhöhungen in Kauf nehmen.

Strompreise ab 2025: Regional große Preisunterschiede

Den stärksten Rückgang auf Bundesebene verzeichnen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (24 Prozent weniger, Ersparnis 154 Euro), Schleswig-Holstein (20 Prozent weniger, Ersparnis 135 Euro) sowie Brandenburg (19 Prozent weniger, Ersparnis 113 Euro). Die Erleichterungen in diesen Bundesländern beruhen unter anderem auf der Neuverteilung der Netzentgelte in bisher besonders stark dadurch belasteten Regionen. Leider führt diese Veränderung trotz einer Senkung des bundesweiten Durchschnittspreises zu einer Preiserhöhung für einige Bundesländer.

Am stärksten steigen die Stromnetzgebühren in Hamburg (8 Prozent mehr, 51 Euro teurer), Baden-Württemberg (5 Prozent mehr, 29 Euro teurer) und Berlin (5 Prozent mehr, 27 Euro teurer). Tendenziell zeigt sich dabei, dass es insbesondere für Haushalte in ländlichen Gebieten deutlich günstiger wird, während Haushalte in Ballungsräumen stärker belastet werden als zuvor. Das ist auch keineswegs verwunderlich. Denn gerade in ländlichen Gegenden, wo viel Platz zum Ausbau neuer Wind- und Solarkraftanlagen bestand, war der Zubau dieser besonders groß. Bisher wurde die Last dieser Investitionen hauptsächlich auf die dortigen Regionen verteilt. Nach der Umverteilung landet somit automatisch ein größerer Teil dieser Kosten in Zonen, die bisher wenig dieser Abgaben getragen haben.

Entlastung könnte dank weiterer Umlage entfallen

Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien in dünn besiedelten Regionen spielen auch die Ausgleichsmechanismen der Netzbetreiber eine entscheidende Rolle. Durch die Zunahme an grünem Strom im Netz müssen immer häufiger Maßnahmen ergriffen werden, um die Stabilität des Netzes zu gewährleisten. Dadurch ist der Unterhalt der Netze anspruchsvoller geworden. Die häufige Abschaltung von einzelnen Erzeugungsanlagen hat zudem hohe Entschädigungssummen zur Folge. Auch diese geben Netzbetreiber über die Netzentgelte direkt an ihre Kunden weiter. Dank der Umverteilung spüren nun vor allem Gebiete ohne Netzgebühr-Entlastung den Anstieg der Strompreise.

Der durchschnittliche Strompreis liegt in Deutschland im Oktober 2024 bei 35,46 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Drei-Personen-Haushalt entspricht das Durchschnittskosten von 1.418 Euro pro Jahr. Die voraussichtliche Ersparnis um 17 Euro wirkt sich lediglich mit rund einem Prozent auf den Strompreis aus. Da jedoch zugleich steigende Umlagen erwartet werden, hat der reale Haushalt ab 2025 vermutlich wenig von dieser Preissenkung. Die genaue Höhe der § 19 StromNEV-Umlage für das Jahr 2025, die die Entlastung bei Stromnetzgebühren finanziert, ist bisher noch offen. Ihre genaue Höhe soll voraussichtlich zum 25. Oktober 2025 mitgeteilt werden.

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