Strompreise explodieren: Weit mehr als 1 Euro pro Kilowattstunde möglich

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Eigentlich hatte sich der Strommarkt beruhigt. Die Strompreise waren nach der Energiekrise wieder gefallen und Preise jenseits der 40 oder 50 Cent pro Kilowattstunde selten geworden. Doch jetzt explodieren die Preise!
Stromzähler

Stromzähler

Schon vor einigen Wochen berichteten wir darüber, welche Chancen, aber auch welche Risiken dynamische Stromtarife bieten. Aktuell erleben jene Kunden, die schon einen solchen dynamischen Tarif haben, was die Risiken sind. Denn die Strompreise explodieren regelrecht. In Berlin sind es heute am Vorabend zwischen 17 und 18 Uhr 1,32 Euro pro Kilowattstunde (kWh), die du bezahlen musst, wenn du bei Tibber Kunde bist und stündlich dynamisch abgerechnet wirst. Bei anderen Anbietern mit dynamischer Abrechnung dürfte das Ganze ähnlich aussehen. Denn die Idee hinter den dynamischen Preisen, die meistens einen Smart Meter voraussetzen, ist, dass du gemäß des aktuellen Strombörsen-Marktpreises abgerechnet wirst.

Strompreise: Fast 1.000 Euro pro Megawattstunde

Nicht nur in Berlin, auch in anderen Teilen Deutschland sind die Preise auf Rekordniveau. So werden etwa in Münster heute Abend in der Spitze bis zu 1,28 Euro pro kWh fällig. Auch ein Blick ins europäische Ausland zeigt, dass in weiten Teilen Europas die Strompreise zwischen 17 und 18 Uhr auf Rekordniveau liegen. Während in Deutschland die Megawattstunde 936 Euro kostet, sind es in Österreich 850 Euro, in Südschweden 699 Euro und in Südnorwegen 898 Euro. Auch Dänemark zahlt 936 Euro für die Megawattstunde Strom. Günstiger ist es in Frankreich mit 275 Euro und Polen mit 164 Euro. Den günstigen Preis gibt es in Nordschweden, wo sogar Preise unter 10 Euro möglich sind. Die drei Länder setzen zu einem nicht unerheblichen Anteil auf Atomkraft. Alle Werte sind Netto-Preise, ohne Nebenkosten.

Der Grund für die extrem hohen Strompreise ist der hohe Anteil an Ökostrom, den es üblicherweise im deutschen und europäischen Stromnetz gibt. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt in Deutschland auf der Seite der Stromerzeugung eine Nettonennleistung von mehr als 250.000 MW. Davon entfallen mehr als 90.000 MW auf Solaranlagen und fast 62.000 MW auf Windkraftanlagen an Land. Mehr als die Hälfte des möglichen Erzeugermarktes ist also von Sonne und Wind geprägt. Was an einem windigen Herbsttag oder einem sonnigen Sommertag zu stark sinkenden Preisen führt, ist jetzt ein Problem. Deutschland befindet sich in einer Dunkelflaute: Kein Wind, keine Sonne. Gleichzeitig steigt der Strombedarf durch die Kälte und Dunkelheit.

Die Produktion von Strom wird nun aus Kohle, Erdgas und anderen kleineren Anlageformen wie Wasserkraftwerken gespeist. Außerdem wird Strom aus dem Ausland gekauft, der sich in der Folge der Knappheit auch verteuert. Die Folge sind die hohen Strompreise bei dynamischer Abrechnung.

Dynamische Stromtarife sind ein „gewagtes Unterfangen“

„Für Verbraucher bleibt der Preis bei dynamischen Stromtarifen ein gewagtes Unterfangen – niemand weiß, was am Ende wirklich auf der Rechnung steht“, warnte daher auch Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me und Verbraucherexperte schon vor einigen Wochen bei inside digital. Er verwies zudem darauf, dass sich viele stromintensive Geräte schlicht nicht in günstigere Zeiten verlagern lassen. „Man sitzt also oft auf den teuren Preisen fest“, so Engelbarts.

In der Praxis haben sich Festpreistarife somit als die sichere und bequemere Wahl für die meisten Haushalte erwiesen. Speziell, wenn sie mit einem regelmäßigen Wechsel des Stromanbieters kombiniert werden, um so von Preisnachlässen zu profitieren. Dabei musst du dich keineswegs selbst jährlich um den Wechsel deines Stromanbieters bemühen. Unser Partner remind.me übernimmt diesen Aufwand für dich. In nur wenigen Minuten erstellt remind.me ein unverbindliches Sparangebot aus über 12.000 verfügbaren Tarifen. Experten kümmern sich Jahr für Jahr darum, dich stets in den für dich günstigen Strom- und Gasvertrag zu wechseln. Dabei bleibt der Wechselservice für dich vollständig kostenlos.

Bildquellen

  • Das E-Auto dann laden, wenn der Strom günstig ist: Foto: Tibber
  • Stromzähler: Alex Yeung / Schutterstock

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