Strompreise 2025: Lohnen sich die neuen, dynamischen Stromtarife?

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Ab 2025 sind dynamische Stromtarife bei jedem Stromanbieter verpflichtend. Doch lohnen sie sich? Wie entwickeln sich die Preise 2025? Und hätte sich ein dynamischer Stromtarif 2024 gelohnt? Wir geben dir die Antworten.
Einbau eines intelligenten Messsystems, bestehend aus einem digitalen Stromzähler, hier der eHZ-P von EMH metering, sowie einer Kommunikationseinheit, dem Smart MeterGateway, hier das CASA von EMH metering.
Smart Meter können dynamische Stromtarife abrechnenBildquelle: EMH metering

„Das Jahr 2024 zeigt eindrucksvoll, wie sehr unsere Energieversorgung von Wind und Wetter abhängt“, sagt Merlin Lauenburg, Deutschlandchef des Ökostromanbieters Tibber. Tibber ist einer der ersten Anbieter von dynamischen Stromtarifen. Das sind jene Tarife, deren Preis sich regelmäßig ändert und sich am Preis der Energiebörse orientieren. Das führt dazu, dass der Strom extrem günstig sein kann, wenn viel Wind und Sonne vorhanden sind. Umgekehrt schießen die Preise in die Höhe, wenn beides ausbleibt. Tibber hat jetzt einen Blick auf das Jahr 2024 zurückgeworfen, wagt aber auch einen Ausblick, wie sich die Strompreise 2025 entwickeln dürften.

449 Stunden mit negativem Strompreis in 2024

„Dynamische Tarife und intelligente Verbrauchssteuerung sind der Schlüssel, um die Energiewende erfolgreich und bezahlbar zu gestalten“, ist der Tibber-Chef überzeugt. Hast du die Möglichkeit, hohe Verbräuche für das Laden des E-Autos, die Spül- und Waschmaschine und den Trockner in die günstigen Zeiten zu legen, kannst du viel Geld sparen. Mit 449 Stunden negativen Strompreisen bis Mitte Dezember habe das Jahr 2024 einen neuen Höchstwert erreicht und übertrafen sogar die Prognosen für dieses Jahr. Die Nebenkosten für die Netznutzung fallen in der Regel dennoch an und sind nicht unerheblich.

Dunkelflauten wie in der vergangenen Woche haben die Preise Ende dieses Jahres punktuell nach oben getrieben. Über das Jahr gesehen war Strom an der Börse 2024 jedoch 15 Prozent günstiger als 2023, heißt es von Tibber. Von Januar bis Oktober lagen die Monatsdurchschnittspreise immer unter den Vorjahreswerten, teilte der Anbieter mit. Im Mittel hätten die Tibber-Kunden 32 Cent pro Kilowattstunde gezahlt.

Zwei Tage dürften Kunden von dynamischen Stromtarifen jedoch besonders in Erinnerung bleiben. Am 12. Dezember stiegen die Strompreise im Börsenhandel auf bis zu 93,63 Cent/kWh. Hinzu kommen Steuern und Netzentgelte. Die Ursachen lagen in ungewöhnlich niedriger Windkraftproduktion und einer gleichzeitig erhöhten Nachfrage durch niedrige Temperaturen. Noch krasser: Ein Fehler an der Strombörse führte im Juni zu drastischen Preisschwankungen mit Spitzen von bis zu 3 Euro/kWh.

Strompreise 2025: Wie geht es nächstes Jahr weiter?

Negative Strompreise in 2024
Negative Strompreise in 2024

„Der Strommarkt bleibt volatil, da der Anteil erneuerbarer Energien weiter wächst“, so Tibber in einer Prognose für die Strompreise 2025. Die Netzgebühren würden voraussichtlich leicht sinken. Das würde die Nebenkosten für den Strom senken. Gleichzeitig könnten neue Investitionen in Speichertechnologien und intelligente Steuerungssysteme den Markt stabilisieren. Verbraucher, die sich für dynamische Tarife interessieren „können durch automatisiertes Lastmanagement weiterhin erheblich profitieren“, so Tibber. Lokale Stromspeicher sind jedoch vergleichsweise teuer. In den Niederlanden bringt Tibber im Januar seinen aus Schweden bekannten Homevolt Speicher auf den Markt. Die Preise sind jedoch sehr abschreckend. Bis du Investments von knapp 6.000 Euro für einen 6,6 kWh oder 8.000 Euro für 13,3 kWh amortisiert hast, vergehen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Der Speicher soll Anfang 2025 auch nach Deutschland kommen.

”Obwohl sich der Strombedarf bis 2045 mehr als verdoppeln wird, rechnen wir gleichzeitig mit sinkenden Börsenstrompreisen“, sagt Tibber-Strommarktexperte Ralf Walther. „Was wir jedoch vor allem beobachten werden, ist eine Verstärkung der Dynamik unseres Energiesystems. Durch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren bis auf 80 Prozent bis 2030 steigt die Volatilität der Erzeugung weiter an, was zu stärkeren Schwankungen des Strompreises führen wird.“ Er sieht darin einen Anreiz für Privathaushalte, ihre Verbräuche so gut wie möglich in die günstigen und grünen Stunden zu legen und damit Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Tibber selbst gibt für das Jahr 2024 einen Durchschnittspreis von 32 Cent je Kilowattstunde an. Damit bewegt sich der Anbieter auf dem Niveau der billigsten konventionellen Stromanbieter (je nach Region). Diese kommen jedoch ohne den Nervenkitzel plötzlich steigender Preise aus. Mehr noch: Durch Neukundenboni und regelmäßige Wechsel kannst du bei konventionellen Anbietern mitunter doch deutlich mehr sparen. Einige Beispielrechnungen dazu haben wir vor wenigen Wochen veröffentlicht.

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Fehlt dir die Lust auf den Nervenkitzel und das Sparpotential, das du dir mit dynamischen Stromtarifen ins Haus holst? Dann solltest du einen klassischen Stromtarif nutzen und den Anbieter regelmäßig wechseln. Denn nur durch den Neukundenbonus kannst du wirklich sparen.

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