In keinem anderen Land in Europa ist der Strom so teuer wie in Deutschland. Das zeigt eine Grafik des Statistischen Bundesamts. Im ersten Halbjahr 2024 zahlten die Deutschen demnach 40 Cent pro Kilowattstunde. Im EU-Durchschnitt beträgt der Preis nur 29 Cent. Und im Vergleich zahlen die Spanier pro kWh nur 24 Cent, die Ungarn sogar nur 11 Cent. Und in Deutschland wird der Strom auch 2025 teurer. Wie hoch die Preise in den jeweiligen Bundesländern steigen, zeigt jetzt eine Karte.
Strom wird auch 2025 teurer
In den meisten Regionen in Deutschland müssen sich die Bürger auch 2025 auf steigende Preise für Strom vorbereiten. Denn auch wenn die Netzentgelte sinken sollen, „kann die Ersparnis durch eine für alle steigende Umlage mehr als aufgefressen werden“, erklärt die Finanztip Stiftung. Im Schnitt günstiger werde es nach Berechnungen nur in drei Bundesländern.
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Wie die nachfolgende Deutschland-Karte zeigt, wird sich der Strompreis unterschiedlich entwickeln. Der Grund ist: In Küstenregionen etwa, wo viel Strom aus Windkraft entsteht, finanzieren die Einwohner günstigen Ökostrom mit, der in andere Landesteile abfließt. Das ist nicht fair, sagte die Regierung und hat dafür gesorgt, dass diese Ungleichheit ab 2025 durch eine Umverteilung bei den Netzentgelten ausgeglichen wird. Das heißt: Wo das Stromnetz stark ausgebaut wird und hohe Entgelte herrschen, gibt es ab 2025 einen Rabatt. Parallel dazu gibt es eine Stromumlage, den „Aufschlag für besondere Netznutzung“. Und diese Umlage steigt deutschlandweit um rund einen Cent pro Kilowattstunde.
Für die Berechnung haben die Experten der Finanztip Stiftung einen Beispielhaushalt geschaffen. Dieser verbraucht pro Jahr 4.000 kWh Strom. Während die Einwohner von Schleswig-Holstein für 2025 mit sinkenden Strompreisen rechnen können und im kommenden Jahr 73 Euro weniger zahlen, müssen sich Einwohner von dem angrenzenden Hamburg auf eine Preisexplosion gefasst machen. Die Hamburger zahlen ohnehin schon deutschlandweit am meisten für Strom. Und 2025 steigen die Kosten für einen Durchschnittshaushalt mit 4.000 kWh Verbrauch pro Jahr um weitere 103 Euro.
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So entwickeln sich die Preise bis 2045
Übrigens: Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft rechnet vor, wie sich der Strompreis bis 2045 entwickeln könnte. Wie die Prognose zeigt, geht man eher von gleichbleibenden bis fallenden Preisen aus. Es sind jedoch zu viele Faktoren, die bei der Entwicklung der Strompreise eine Rolle spielen und diesen stark beeinflussen können. Dazu zählen vor allem schwankende Gaspreise und wie die Digitalisierung des Energiesystems vorankommt.