Stresstest für Solaranlagen: Das Ergebnis ist katastrophal

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Die Zahl der installierten PV-Anlagen auf deutschen Häuserdächern steigt weiterhin an – und mit ihnen auch die Belastungen, die für unser Stromnetz aufkommen. Eine wichtige Funktion von PV-Anlagen soll diese entlasten können. Doch ein Testlauf offenbart gravierende Lücken im Sicherungsmechanismus.
Stresstest für Solaranlagen - Das Ergebnis ist katastrophal
Stresstest für Solaranlagen - Das Ergebnis ist katastrophalBildquelle: Foto von Benjamin Jopen auf Unsplash

Schon seit Längerem fordern Netzbetreiber, dass eine Abregelung auch bei privaten PV-Anlagen möglich sein muss. Das neue EEG verlangt eine mögliche Fernsteuerung der Solaranlagen direkt durch die Netzbetreiber, um die Sicherheit unseres Stromnetzes zu gewährleisten. Was in der Theorie nach einem guten Management für Belastungen im Netz klingt, hat in der Praxis einige Fallstricke. Allen voran ein schockierend katastrophales Ergebnis eines Stresstests der Netzbetreiber für Solaranlagen.

Abregelung für private PV-Anlagen ist unvermeidbar

Eine Abschaltung von privaten Solaranlagen ist notwendig, damit die Netzbetreiber unser Stromnetz stabil halten können. Insbesondere in Phasen, in denen das Netz bereits überlastet ist oder durch negative Strompreise ein großer finanzieller Verlust, für den einspeisten Strom droht. Mithilfe einer Funkrundsteuerung sollen die PV-Anlagen im Notfall angesprochen werden können, um eine Abregelung einzuleiten. Damit dieser Prozess stattfinden kann, muss man alle betriebsbereiten Anlagen mit einem zugehörigen Funkrundsteuerempfänger (FRE) ausstatten. Damit für den Ernstfall nichts dem Zufall überlassen bleibt, führte der Netzbetreiber N-Ergie Netz einen Stresstest für private Solaranlagen durchgeführt.

So sollte sichergestellt werden, ob alle im Netz verfügbaren Solaranlagen im Bedarfsfall mit dem Funksignal abgeregelt werden können. Diese Funktion wäre im Ernstfall zwingend erforderlich, um eine Überlastung des Stromnetzes zu verhindern. Nur mit einer Abregelung im richtigen Moment können noch größere und flächendeckende Stromausfälle verhindert werden. Anlagenbetreiber können einer solchen Abregelung nicht widersprechen. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, um den Vergütungsanspruch überhaupt zu erhalten. Ebenso muss der Netzbetreiber imstande sein, eine sichere Versorgung für alle Marktteilnehmer zu gewährleisten.

Abschaltungstest für Solaranlagen liefert erschreckendes Ergebnis

Der Test verlief jedoch keineswegs wie erwartet oder auch nur erhofft. Vielmehr reagierte ein großer Teil der privaten PV-Anlagen nicht auf die zentralen Steuerbefehle des Netzbetreibers. Im Ernstfall wäre eine Abregelung also gar nicht möglich gewesen. Laut Experten ist dadurch die Stabilität unseres Stromnetzes gefährdet. Kann in einer Überlastungssituation nicht reagiert werden, droht der Ausfall ganzer Niederspannungs-Verteilnetzknoten. Im schlimmsten Fall drohen dadurch Ausfälle in ganzen Regionen, wenn Solaranlagen zu viel Solarstrom in die Netze gelangt. N-Ergie wertet den kompletten Tests zurzeit noch aus. Warum zahlreiche Anlagen nicht auf das Signal reagierten, ist somit noch nicht bekannt.

Der Testlauf zeigt jedoch, dass auch andere Netzbetreiber solche Testläufe vor dem Ernstfall durchführen sollten. Auch die Besitzer der Solaranlagen sind in der Pflicht. Das EEG schreibt bei einer nicht möglichen Abschaltung sogar Strafzahlungen vor. Rund 10 Euro pro Kilowatt (kW) installierter Leistung werden fällig, wenn man deine PV-Anlage nicht abregeln kann. Bei 10 kW sind das schnell 100 Euro, die pro fehlgeschlagener Abregelung für dich anfallen könnten. Wer eine PV-Anlage besitzt, trägt auch die Verantwortung dafür, dass man diese regelmäßig wartet, um ihre Funktionsfähigkeit zu garantieren.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Der Strom und Gaspreise steigen nur.
    Die Insolvenzanmeldungen kommen immer öfter.
    Die Arbeitslosenquote steigt langsam, aber stetig.
    Und jetzt kommen neue Drohungen.
    Sobald erste Anlagenbetreiber vom Netz sind, mit Strafen belegt oder auch eigens produzierter Strom nicht nutzen können, wird der Hass auf Grüne und SPD nur noch stärker.
    Erst wird mit aller Kraft und auf allen Kanälen dafür beworben, und als sich herausstellt, dass es ein grober Fehler im System gibt, will man eigene Unterstützer bestrafen.
    Man braucht sich nicht wundern, dass der Hass auf Regierungsparteien von Tag zu Tag größer wird.

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