Streaming noch teurer: „Fair Share“ und die bedrohlichen Folgen

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Müssen wir uns auf weiter steigende Kosten bei der Nutzung von Streaming- und Internetplattformen einstellen? Netzbetreiber wünschen sich genau das. Und bekommen auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona Unterstützung aus der Politik.
Internetdienste könnten künftig noch teurer werden, wenn sich ein Vorhaben der EU durchsetzt.
"Fair Share" soll die Kosten für den Internetausbau gerechter aufteilen. Das könnte Folgen für Endkunden haben.Bildquelle: Chinnapong / ShutterStock.com

Es ist noch nicht lange her, da haben zahlreiche Streaming-Dienste ihre Preise für deutsche Kunden erhöht. Zuletzt hatte eine Ankündigung von RTL für Aufsehen gesorgt, wonach ab März die Preise für RTL+ steigen. Und das Ende der Fahnenstange könnte damit noch längst nicht erreicht sein. Denn die Preise könnten weiter steigen. Allerdings nicht aufgrund steigender Lizenzkosten, sondern weil Internet- und Streaminganbieter in Zukunft den Aufbau von Mobilfunknetzen mitbezahlen sollen.

MWC 2023: EU-Kommissar Breton unterstützt Mobilfunker

EU-Kommissar Thierry Breton sagte am Montag in Barcelona auf dem Mobile World Congress, dass es das Ziel sein müsse, ein faires Modell für die Finanzierung der hohen Mobilfunk-Ausbaukosten zu finden. Er schlug sich mit recht deutlichen Worten auf die Seite der Netzbetreiber wie Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland oder Vodafone, die schon länger fordern, dass sich Internet-Plattformbetreiber in angemessener Form an den Netzausbaukosten beteiligen sollten.

Breton sagte, dass es um mehr gehe, als den Konflikt zwischen Netzbetreibern und Online-Diensten zu lösen. Vielmehr seinen Überlegungen notwendig, um das Potenzial der europäischen Vernetzung auf eine neue Ebene zu hieven. „Konnektivität ist – ähnlich wie Wasser und Strom – zu einem wesentlichen Gut für alle Haushalte und Unternehmen geworden“, ist Breton überzeugt und warnt: „Wir stehen am Anfang einer Revolution. In den kommenden Jahren wird die gesamte Branche einen radikalen Wandel durchlaufen und ihre Geschäftsmodelle überdenken müssen.“

Streamingdienste und Plattformbetreiber verursachen hohe Kosten

Wichtig sei, die Welt nicht länger mit den Augen von heute zu betrachten oder in den Rückspiegel zu schauen. Vor diesem Hintergrund könnte eine Beteiligung von Google, Netflix und Co an den Kosten für den Netzbetrieb eine Lösung sein. Zahlen, die Orange-Chefin Christel Heydemann präsentierte, unterstreichen das. Nach ihren Ausführungen verursachen fünf Unternehmen jeden Tag in Europa 55 Prozent des Datenverkehrs. Das allein koste europäische Telekommunikationsfirmen 15 Milliarden Euro im Jahr.

EU-Kommissar Breton möchte den Mobile World Conress in Barcelona nutzen, um sich unter dem Motto „Fair Share“ unter anderem mit Netflix-Chef Greg Peters über etwaige Finanzierungsmodelle beim Mobilfunk-Netzausbau zu unterhalten. Dass die großen Plattformbetreiber die Forderungen aus der EU aber einfach so schlucken werden, gilt als ausgeschlossen. Sie hatten bereits in der Vergangenheit argumentiert: Ohne uns wäre das Interesse an Internetdiensten überhaupt nicht vorhanden. Ohne Instagram, Google und Netflix sei das Geldverdienen für Telekommunikationsunternehmen in der gewohnten Form gar nicht möglich.

Telefónica-Chef stellt klare „Fair Share“-Forderungen

Telefónica-Chef Jose Maria Alvarez-Pallete hielt das aber nicht davon ab, in seiner Eröffnungsrede auf dem MWC eine klare Forderung zu stellen: „Es ist an der Zeit für eine Zusammenarbeit zwischen Telekommunikationsunternehmen und Big Tech.“ Sollte es zu einer solchen Zusammenarbeit wirklich kommen, könnte das aber steigende Kosten für europäische Kunden von bekannten Streamingdiensten nach sich ziehen. Netflix, Prime Video und Co könnten dann noch teurer werden. Kostenpflichtige Angebote auch bei bisher kostenlosen Angeboten die Regel werden. Die Internet-Zukunft könnte hochspannende Änderungen mit sich bringen.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Andrej Unruh

    Ja das ist schon und gut, und Haben die Bose nicht der Markt angeschaut? In Deutschland bezahlen die Leute für Mobil und DSL/Kabel Internet am teursten, wir sind auf Platz 3, nach dem Griechenland und Schweiz! und wir Sollen laut Netflix noch per Haushalt mehr bezahlen. Lösung, wenn jeder von Uns Monatlich 500 € mehr lohn/gehalt bekommen dann kann ich es hinnehmen, aber nicht so, wir bezahlen alles am teuersten, und wollen die noch mehr geld Rauschlagen. Unverschemheit, und Gier hoch 10. die Bekommen im Jahr mehr als 15 Milliarden, Sollen nicht heulen, und richtig geld Investieren. Und da ist das Problem auch, wenn der Boss nicht Huntert Milliarden im Jahr verdient sondern nur 100 Millionen würde schon alles besser laufen in Unternehemen, und Sollen Firmen die in eine und der Selber Branche Arbeiten auch Zusammen Arbeiten, und neue Technologien und Erfahrungen sameln, und nicht nur stur Auf geld und gewinn konzentrieren!
    Ist nur meine Meinung, kann Akzetiert werden, Muss aber nicht 🙂

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