Steigendes Interesse: Wird das E-Auto noch zum Erfolg?

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Nach dem Wegfall der Kaufprämie brach das Interesse an E-Autos geradezu ein. Die Verkäufe im Vergleich zu Vorjahr sanken um mehr als 30 Prozent. Doch die Talsohle scheint durchschritten. Jeder dritte Autokäufer will als nächsten einen Stromer.
Autos stehen auf einem Parkplatz

Steigendes Interesse: Wird das E-Auto noch zum Erfolg?

Batterie-elektrisch betriebene Fahrzeuge hatten zuletzt einen schweren Stand. Nach dem Wegfall der staatlichen Förderung in Form der Kaufprämie Ende 2023, brach der Umsatz in dieser Fahrzeugkategorie ein. Im vergangenen Jahr wurden nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts nur 380.609 E-Autos verkauft, das entspricht einem Rückgang von 27,4 Prozent. Der Marktanteil der Stromer lag damit bei lediglich 13,5 Prozent.

E-Autos: Kommt die Zeitenwende?

Allerdings scheint sich die Stimmung unter den Autokäufern zu drehen. Einer Umfrage unter Interessenten zufolge, die in den nächsten zwei bis drei Jahren ein neues Auto kaufen wollen, können sich mittlerweile 58 Prozent der Deutschen vorstellen, beim Kauf des nächsten Autos ein elektrisch angetriebenes zu wählen. Ein Drittel der Teilnehmer würden sich beim Kauf eines Neuwagens sogar für ein E-Auto entscheiden. Nur noch 20 Prozent der Befragten lehnen einen vollständig elektrischen Antrieb im Auto ab. 

Damit zeigt die Untersuchung, die im Dezember 2024 unter 3.000 Teilnehmern in 11 Ländern, davon 500 aus Deutschland, durchgeführt wurde, dass sich die Stimmung tatsächlich zu drehen scheint. Bei einer vorangegangenen Befragung, die im April 2024 durchgeführt wurde, zeigte noch die Hälfte der Deutschen ablehnende Haltung gegenüber dem Kauf eines E-Autos. 

Als größte Nachteile der Technologie werden immer noch eine schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur sowie fehlende Lademöglichkeiten in der häuslichen Umgebung genannt. Außerdem wird das E-Auto mit hohen Kosten verbunden, und das nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch bei der späteren Reparatur. Zudem gelten Autos mit einem elektrischen Antrieb nicht gerade als begehrt auf dem Gebrauchtmarkt. Allerdings ist das Angebot noch sehr überschaubar. Auf Deutschlands Straßen sind gerade einmal 1,6 Millionen batterie-elektrisch angetriebene PKW unterwegs, ihnen stehen 44 Millionen Verbrenner gegenüber.

Auch VDA geht von Umschwung bei E-Auto aus

Gründe für den Meinungsumschwung liefert die Umfrage dagegen nicht. Allerdings wird auch in Branchenkreisen mit einem Stimmungswandel bei den Autokäufern gerechnet. Der Verband der Automobilhersteller (VDA) ließ bereits durchblicken, dass es in diesem Jahr zu einem deutlichen Anstieg bei den Verkäufen der Stromer kommen könnte. Im Vergleich zu 2024 sollen sie um 75 Prozent steigen. Und das nicht nur, weil Hersteller wie VW mit günstigen Angeboten locken.

Vielmehr stehen viele Hersteller mit neuen Modellen in den Startlöchern, die teilweise zu vergleichsweise niedrigen Preisen auf den Markt kommen. Dazu zählt etwa der zuletzt von Kia vorgestellte Inster. Damit fällt ein weiteres Klischee, das E-Autos entgegengebracht wird: ihr hoher Preis.

Bildquellen

  • elektroauto laden titelbild: Unsplash - Vlad Tchompalov
  • Steigendes Interesse: Wird das E-Auto noch zum Erfolg?: fotokaleinar / Shutterstock.com

2 Kommentare

  1. Jens
    Müssen denn wir Alle unbedingt E Autos haben wollen wenn möglich noch durch Zwang ? Kann man die Politik und das Gerede nicht lieber dahin lenken das es einen Mix von Stromern , Diesel und Benzin gibt ! Das Wort Zeitenwende mag ich persönlich überhaupt nicht ! Freuen wir uns über eine Zeitenwende die uns wahrscheinlich Krieg bringt oder sollten wir nicht an der "guten alten Zeit" ohne Kriegsangst und Unbeschwertheit fest halten und nicht eine "Zeitenwende" anhimmeln ?
  2. Karsten Frei
    Die Strompreise müssen drastisch runter. 10 Cent/kWh und die E-Autos werden zum Selbstrenner. Mit heutigen Strompreisen sind E-Autos nicht attraktiv genug. Wer eine Solaranlage mit Speicher zu Hause hat, haben sich ein E-Auto für die nächsten 20 Jahren gekauft, alle andere schauen erstmals in die Röhre. Anstatt einer Kaufprämie hinterher zu weinen, die übrigens auch ausländische Autohersteller subventioniert, sollte man Stromkosten hier im Lande senken, damit Hier Autos gekauft werden, damit Hier Mehrwertsteuer bezahlt wird, damit Hier e-Autos geladen werden, damit Hier Luft sauberer wird. Aber solange die Stromkonzerne und EU-Kommission die Strompreise diktieren, wird nur wenig und auch nur ganz langsam etwas passieren.
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