Steam stellt klar: Gekaufte Spiele gehören dir nicht

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Es ist fast eine Formalie: Aufgrund gesetzlicher Anforderungen in den USA unterstreicht Valve, dass auf der Steam-Plattform nur Lizenzen und keine vollständigen Spiele verkauft werden. Dass es auch angers geht zeigt dagegen GOG.com
Steam, Spiele

Steam-Portal

Die Gaming-Plattform Steam erweckt den Eindruck, ein klassischer Online-Shop für Spiele zu sein. Die einzelnen Spiele werden in einem “Shop” aufgelistet, ausgewählte Spiele landen in einem Warenkorb. Allerdings gehört dir der vermeintlich erworbene Artikel nach der Abwicklung der Zahlung nicht. Das muss Steam nach einer Änderung im Verbraucherschutzgesetz AB-2426 zum Schutz vor falscher Werbung bei digitalen Gütern deutlich machen. 

Das Gesetz soll insbesondere verhindern, dass durch die missbräuchliche Verwendung von Begriffen falsche Erwartungen geschürt werden. Begriffe wie “Kauf” beim Erwerb eines Produktes, dürfen nur dann verwendet werden, wenn dieses nach der Abwicklung der Zahlung tatsächlich in den vollständigen Besitz des Käufers übergeht.

Nicht das Spiel, nur eine Lizenz

Steam ließ schon bisher keinen Zweifel daran, dass lediglich die Lizenz zur Nutzung des Spiels weitergegeben wurde. Allerdings wurde der entsprechende Passus tief im Kleingedruckten der Nutzungsbedingungen versteckt, wie Reddit-Nutzer betonten, die die Änderung entdeckt hatten. Valve hat einen zusätzlichen Hinweis unter dem Zahlungs-Button eingefügt, der unmissverständlich unterstreicht, dass es kein Spiel, sondern lediglich eine Lizenz daran erworben wird. Auch auf der deutschen Seite der Plattform wurde der Hinweis übernommen. Für den Käufer macht das einen gravierenden Unterschied. Eine Lizenz kann jederzeit widerrufen werden und das damit verbundene Spiel wird im Zweifelsfall unbrauchbar. 

Im Gaming-Alltag ist die jetzt umgesetzte Änderung allerdings schon seit geraumer Zeit gelebte Praxis. Spiele werden nicht nur immer seltener auf physischen Datenträgern ausgeliefert. Um überhaupt gestartet werden zu können, verlangen sie in vielen Fällen nach einer Verbindung zu einem Server. Die Distributoren der Spiele wollen sich somit gegen die Erwartung Einzelner absichern, dass die Server auch dann noch betrieben werden, wenn es kaum mehr Interesse an dem jeweiligen Titel gibt.

Allerdings zeigt die Gaming-Plattform GOG.com, dass es auch anders geht. Der auf die Zweitverwertung von Spielen spezialisierte Anbieter verspricht in seinem neu aufgelegten Disclaimer, als direkte Antwort verstanden werden kann, dass Spiele-Käufer als solche ernst genommen werden: “Wenn du bei GOG kaufst, hast du völlige Kontrolle darüber, wie du deine Spiele ausführst, nämlich über die GOG GALAXY-Anwendung oder Offline-Installer.”

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