Die STALKER Reihe ist in gewissen Kreisen längst zum Kult geworden. Die Survival-Horrorspiele befassen sich mit den Geschehnissen rund um Tschernobyl und haben diese Nische lange vor der nun bekannten HBO Doku-Serie gefüllt. Nun soll STALKER 2 die Reihe fortsetzen.
STALKER 2 Heart of Chernobyl
Bei STALKER 2, dem Spiel an dem das ukrainische Studio GSC Game World arbeitet, handelt es sich um die direkte Fortsetzung zu STALKER: Shadow of Chernobyl. Es ist somit zwar das vierte Spiel der STALKER-Reihe, aber schließt mit seiner Story direkt an den ersten Teil an. Es soll somit besonders Hardcore-Fans der alten Spiele ansprechen und zurück in die Welt des Spiels holen.
Die STALKER Spiele zeichnen sich seit jeher durch ihre düstere Atmosphäre aus. Der Spieler schlüpft dabei stets in die Rolle eines sogenannten Stalkers, der verschiedenste Aufträge rund um die Ruine von Tschernobyl erfüllen muss. Dabei begegnet der Spieler nicht nur feindlichen Menschen, sondern auch Radioaktivität, paranormalen Anomalien und Mutanten. Die älteren Spiele sind dabei nicht ganz leicht zu durchblicken und setzen einiges Investment in die Welt von STALKER voraus. STALKER 2 soll die Serie nun mit neuem Leben versorgen und sie außerdem zugänglicher machen. Seit Tschernobyl nämlich in den Mainstream übergegangen ist, sind mehr und mehr Menschen daran interessiert.
Die Story rund um das reale Tschernobyl fasziniert bis heute. Menschen auf der ganzen Welt sind schockiert und alarmiert, der unsichtbare Feind, Radioaktivität, sorgt immer wieder für Angst. Der Reaktorunfall von Tschernobyl hat ein ganz neues Genre von Spielen, Filmen und anderem Entertainment maßgeblich geprägt.
Stillstand durch den Krieg
Die Entwicklung des neuen Spiels lief gut und ging flüssig voran, bis der Angriffskrieg auf die Ukraine dem ganzen vorerst ein Ende setzte. GSC Game World entschied sich, die Produktion bis auf weiteres zu pausieren und priorisierte stattdessen die Sicherheit seiner Mitarbeiter und deren Familien. Das gesamte Studio verließ somit die Ukraine und ließ sich vorerst in Tschechien nieder. Dort hieß es zuerst, dass das Studio erst dann am Spiel weiterarbeiten will, wenn die Ukraine im Krieg siegreich war.
In einer Nachricht im offiziellen Discord-Server wurde nun allerdings bekannt gegeben, dass die Entwicklung nach einem zweimonatigen Stillstand weitergeht. Woran dies genau liegt, da der Krieg leider noch im vollen Gange ist, kann nicht gesagt werden. Vermutlich gibt es jedoch gute Gründe für das Studio, die dafür sprechen, die Entwicklung doch jetzt schon wieder aufzunehmen. Ob die zweimonatige Pause dabei Auswirkungen auf die geplante Veröffentlichung des Spiels hat, ist noch nicht bekannt. Der Release ist noch immer für 2022 angesetzt, doch liegt eine Verspätung ins Jahr 2023 nahe.
Allerdings hat der Krieg das Spiel auf andere Art und Weise beeinflusst. Somit wurde unter anderem die Schreibweise von Tschernobyl geändert. Das Spiel stellt nicht mehr die russische, sondern jetzt die ukrainische Schreibweise dar. Für manche mag dies ein kleines Detail sein, doch für die Bürger der Ukraine ist es ein großes Zeichen. Tschernobyl befindet sich in der Ukraine und nach der Auflösung der Sowjetunion trug die Ukraine allein Verantwortung für vergangene Fehler. Von Russland bekam die Ukraine kaum Unterstützung. Nun soll Tschernobyl dies auch im Spiel widerspiegeln.
Gaming für die Ukraine
Insgesamt hat der Krieg in der Ukraine die Gaming-Industrie mobilisiert. Allein Fortnite spendete über 100 Millionen Dollar an die Ukraine, um sie im Krieg zu unterstützen. Auch andere Publisher und Entwickler schlossen sich dem guten Zweck an und sammelten große Geldsummen für das Land.
Für Gamer ist dies ein wichtiges Zeichen. Oft wird nämlich gerade die Gaming-Industrie als gewalttätig und asozial beschimpft. Zu sehen, wie die Industrie und Gamer auf der ganzen Welt sich jedoch nun für den Frieden starkmachen, ist ein Zeichen gegen den Hass und die Gewalt in der Welt.