Viele Banken und Sparkassen sind vor Kurzem unter die Räder gekommen. Von plötzlichen Kosten für EC-Karten über Strafzinsen bis hin zu Gebühren, die beim Geldabheben fällig werden. Selbst Direktbanken wie die ING oder DKB, die stets eine kostenlose Alternative zu Sparkasse und Co. waren, führen Gebühren ein. Allerdings dürfen Banken nicht mehr einfach so irgendwelche Gebühren verlangen oder Kosten anheben. Das sagt ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) von April 2021.
Sparkasse warnte mehrfach
Gibt es Preiserhöhungen, müssen Kunden diesen zustimmen. Auch bei der Sparkasse. So hat die Sparkasse vielen Kunden Hinweise im Onlinebanking angezeigt, man solle den Preisaufschlag bestätigen. Weil viele Kunden darauf nicht reagierten und auch postalisch sowie telefonisch unerreicht blieben, überlegte sich das Finanzinstitut einen anderen Trick.
Beim Geldabheben an Geldautomaten wollte man Kunden eine Unterschrift entlocken. Bevor man an Bargeld kam, sollte man die neuen Gebühren fürs Girokonto bestätigen. Als Kunde hatte man die Wahl zwischen „Zustimmung“, „Bereits erfolgt“ und „Überspringen“. Offenbar haben viele auf „Überspringen“ gedrückt. Die Folge: Ihnen wird das Konto von der Sparkasse jetzt gekündigt.
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Es gibt einen Ausweg
Wie das Bamberger Nachrichtenportal Infranken berichtet, hat die Sparkasse Nürnberg nun knapp 10.000 Kunden in Franken gekündigt. Sie können nur noch bis zum 31. Dezember 2022 auf ihr Konto zugreifen, danach ist Schluss. Aber: Kunden, die bereits ein Kündigungsschreiben erhalten haben, können den AGB immer noch zustimmen. Damit wird die Kündigung unwirksam und man kann sein Konto weiternutzen. Wie eine Sprecherin mitteilt, sei es der Bank wichtig, „dass mit den aktuellen Schreiben keine Angst erzeugt wird“.
Zwar betreffen die Kündigungen nur die Kunden der Sparkasse Nürnberg, Kunden anderer Sparkassen dürfen aber damit rechnen, dass auch ihr Finanzinstitut künftig ebenso mit einer Konto-Kündigung reagieren dürfte. Verbraucherschützer hingegen mahnen, die Klauseln und AGB genau zu überprüfen, bevor man unterschreibt.