Etwa 5,04 Milliarden Menschen weltweit nutzten im Januar 2024 einem Statista-Bericht zufolge soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok oder Facebook. Darunter sind auch Kinder und Jugendliche. Plattformen wie beispielsweise TikTok sind „nur für Personen gedacht, die mindestens 13 Jahre alt sind (oder 14 in Südkorea und Indonesien)“, steht in ihren Nutzungsbedingungen. Für das soziale Netzwerk Facebook ist auch ein Mindestalter von 13 Jahren vorgeschrieben. Doch jetzt will der französische Premierminister Gabriel Attal die Regelung verschärfen.
TikTok und Co.: „Sie werden mitspielen“
Premierminister Attal will eine Altersgrenze für soziale Medien einführen. Am 10. Februar 2024 betonte er gegenüber der französischen Zeitung „Le Parisien“: „Ich will mit den Plattformen an einem echten digitalen Riegel arbeiten, um sicherzustellen, dass kein Minderjähriger unter 13 Jahren Zugang zu sozialen Netzwerken hat“. Im Alter von 13 bis 15 Jahren sollen Jugendliche nur mit Erlaubnis ihrer Eltern auf den Plattformen unterwegs sein. Ab 15 Jahren dürfen sie dann alleine einen Account einrichten.
Sollte ein junger Nutzer, dessen Alter nicht der Grenze entspricht, ein Konto besitzen, haben die jeweiligen Plattformen insgesamt zwei Jahre Zeit, um das Einverständnis der Eltern einzuholen. Attal sagte: „Das ist eine sehr schwierige, aber nicht unmögliche Baustelle.“ Er fügte hinzu, dass es einen Weg zum Ziele gebe, denn Facebook oder TikTok sei bewusst, dass es um ihren Ruf gehe. „Sie werden mitspielen“, so Attal.
Soziale Netzwerke: Wird es weitere Einschränkungen geben?
Über Einschränkungen oder sogar Verbote von sozialen Medien wird in den USA häufiger diskutiert. Einem Bericht der Zeitung Stern zufolge stimmten im US-Bundesstaat Florida 106 von 120 Abgeordneten für ein Verbot von sozialen Netzwerken für Jugendliche. Nur wenige stimmten gegen das Verbot. Sollte der Senat Floridas und Gouverneur Ron DeSantis dem Verbot zustimmen, könne das Gesetz schon im Juli 2024 in Kraft treten.
Dann könnten die Konten von Jugendlichen unter 16 Jahren gelöscht werden. Zudem müsste das Alter der Nutzer bei einer Neuanmeldung von einem sogenannten Drittanbieter bestätigt werden. Von dem Gesetz seien Messenger-Dienste ausgeschlossen.
So läuft die Alters-Kontrolle
Das soziale Netzwerk TikTok schreibt in der EU ein Mindestalter von 13 Jahren vor. Doch wir haben uns gefragt, ob man trotzdem ein Konto erstellen kann, wenn man diese Altersgrenze noch nicht erreicht hat. Eine Sprecherin erklärte uns, dass das nicht möglich sei, da TikTok, wie viele andere Plattformen, über kein sogenanntes Age-Gate oder auch bekannt als Altersnachweissystem verfügt. Dieses System überprüft das Alter, genauer gesagt überprüft es die Volljährigkeit der Person. Darüber hinaus wird TikTok-Nutzern in der EU im Alter von 13 bis 17 nur eine eingeschränkte Nutzung der Plattform zur Verfügung gestellt. Erst mit 18 Jahren hat man Zugriff auf alle Funktionen. Aber: Bei der Erstellung eines Accounts kann man einfach ein frei erfundenes Geburtsdatum und -jahr eingeben und sich so als 18-Jähriger registrieren. Wir hatten bei Meta ebenfalls um Stellungnahme zum Thema Alters-Kontrolle angefragt, jedoch haben wir keine Antwort erhalten.