Neues Design, gleiche Sprache
Das Xperia 1 soll für Sony ein Neuanfang sein. Man lässt die XZ-Reihe hinter sich und schmeißt unnötige Buchstaben aus der Modellbezeichnung. Übrig bleibt der Name “Xperia”, der seit nunmehr elf Jahren für Handys von Sony steht. Und die Ziffer 1. Nicht zuletzt diese symbolisiert den Neubeginn.
Neuer Name, neues Design: Auch bei der Gestaltung der Karosserie geht Sony neue Wege. Dabei verlieren die Japaner aber keinesfalls ihre eigene Sprache aus dem Fokus. So ist auch auf Entfernung zu erkennen, dass das Xperia 1 ein Smartphone von Sony ist. Im Hands-On geht inside handy noch detaillierter auf das neue Design ein. So fügen sich die Japaner zwar gewissen Design-Trends, dürften aber auch viele Anhänger finden, weil sie auf bestimmte Merkmale verzichten.
Xperia 1: Alleinstellungsmerkmal Display
Mag das Design samt Glas und Metallrahmen noch den aktuellen Standards entsprechen, geht Sony hinsichtlich des Displays einen völlig anderen Weg als Huawei, Samsung und Co. Mit 6,5 Zoll in der Diagonalen erscheint es auf dem Datenblatt zunächst riesig. Nimmt man das Xperia 1 aber in die Hand, wirkt er geradezu zierlich. Dabei fällt auf: das Smartphone ist ziemlich lang, dafür jedoch recht schmal. Das liegt am für Smartphones ungewöhnlichen Display-Format von 21:9.
Dieses von Kinofilmen bekannte Cinemascope-Format nennt Sony Cinema-Wide. Der Vorteil: Wer sich Filme in diesem Format auf dem Xperia 1 ansieht, macht das ohne schwarze Balken ober- und unterhalb des Streifens. Das Display wird also vollflächig ausgefüllt – und hier stört auch keine Notch, da es keine gibt. Der Nachteil: Es sind zwar sehr viele Filme in diesem Format gedreht, aber nicht alle. Zudem sollte man sich die Frage stellen, wie oft man wirklich Filme auf dem Bildschirm seines Smartphones ansieht.
Doch selbst wenn man nicht vorhat, James Bond oder Spiderman auf seinem Handy anzugucken, ist das pOLED-Display des Xperia 1 beeindruckend. Mit seiner 4K-Auflösung ( 1.644 x 3.840 Pixel) bietet es 643 Bildpunkten pro Zoll Platz. Geschützt wird der Bildschirm von Gorilla Glass 6.
Das Novum: Triple-Kamera
Noch nie hat Sony drei Kameras in einem Smartphone untergebracht. Der Vorgänger, das Xperia XZ3, hat sogar nur ein Objektiv. Mit drei Brennweiten ist das Xperia 1 nun gleich auf mit der Konkurrenz. Fotografen haben nun die Wahl, ob sie ein Motiv mit Normalbrennweite, einem Tele- oder einem Superweitwinkel-Objektiv aufnehmen. Das Standardobjektiv ist mit einer Blende von f/1.6 das lichtstärkste. Das heißt, es ist am ehesten für Fotos bei Nacht zu wählen. Zudem stützt ein optischer Bildstabilisator diese Entscheidung. Aber auch das Teleobjektiv, das eine Blende von f/2.4 besitzt, ist mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet. Das ergibt Sinn, da Wackler sich bei einer langen Brennweite deutlicher bemerkbar machen und das Foto ansonsten unscharf wird oder mehr Farbrauschen aufweist.
Darüber hinaus hat Sony bei der Entwicklung des Kamera-Trios auf das Know-How der Alpha-Kamera-Sparte aus dem eigenen Haus zurückgegriffen. Der Autofokus des Xperia 1 erkennt nicht, wie üblich, ein Gesicht, das scharf abgebildet werden soll. Es stellt die Augenpartie des Porträtierten scharf. Zudem lassen sich mit der Normalbrennweite Zeitlupenvideos mit 960 Bildern pro Sekunde in Full-HD-Qualität erstellen. Zum Vergleich: Das Huawei Mate 20 Pro schafft zwar ebenfalls 960 fps, jedoch nur in HD-Auflösung. Wer hier eine Full-HD-Slow-Motion haben möchte, muss mit 120 Bildern pro Sekunde leben.
Zu den weiteren Features der Kameraausstattung des Xperia 1 gehören ein Bildfolge-Modus mit 10 Bildern pro Sekunde, 4K-HDR-Videoaufnahmen im Cinema-Wide-Format und der berührungsempfindliche Rahmen mit Side-Sense, der als Auslöser dient.
Xperia 1: Die technische Ausstattung
Nicht nur Kamera und Display spielen in der Champions League mit. Auch beim Prozessor setzt Sony auf das Neueste vom Neuesten. Im Detail kommt der Snapdragon 855 von Qualcomm zum Einsatz, der laufende Prozesse in einen 6 GB großen Arbeitsspeicher zwischenparkt. Hinzu kommen Bluetooth 5.0, NFC, Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos und Wasserdichtigkeit nach IP-Standard 65/68. Ein Manko könnte der Akku sein. Seine Kapazität beträgt nur 3.330 mAh. Bei diesem Top-Prozessor und dem 4K-Display wird erst ein Test zeigen, wie gut sich Soft- und Hardware ergänzen, sodass das Xperia 1 möglichst lang ohne externe Stromquelle durchhält. Zum Vergleich: das Galaxy S10+ bietet bei einem ungefähr gleich großen, jedoch etwas höher auflösendem Display, einen 4.100-mAh-Akku.
Zwar lässt sich die Batterie dank Power-Delivery-Schnellladetechnik im Handumdrehen wieder aufladen, jedoch müssen Käufer auf eine Qi-Schnittstelle verzichten. Kabellos aufladen kann man das Xperia 1 folglich nicht. Was ebenfalls fehlt: ein Klinkenanschluss. Sony legt aber immerhin einen USB-C auf 3,5-mm-Klinke-Adapter dem Lieferumfang bei. Android 9 Pie als Betriebssystem und LTE Cat.19 runden das Datenblatt ab.
Preis und Marktstart
Das Xperia 1 wird Sony zufolge im Juni in den Handel kommen. Ein exaktes Datum gibt es aktuell noch nicht. Der Preis wird sich zum Marktstart auf 949 Euro belaufen. Dabei hat der Käufer die Wahl zwischen einem Xperia 1 in der Farbe Schwarz, Weiß, Grau oder Lila.