In den vergangenen Jahren ist die Qualität von mit dem Smartphone aufgenommenen Fotos deutlich gestiegen. Dies lässt sich insbesondere auf die Fortschritte in der Bildbearbeitungs-Technologie zurückführen. Doch mit Spiegelreflexkameras (DSLRs) können diese nach wie vor nicht mithalten – schonend ausgedrückt. Nun kündigte Terushi Shimizu, Präsident und CEO von Sonys Halbleiter-Sparte, an, dass sich dieser Sachverhalt in Zukunft ändern wird. Und zwar innerhalb von nur zwei Jahren.
Smartphones auf dem Vormarsch
Im Rahmen eines Briefings präsentierte Shimizu die Pläne und Einschätzungen des japanischen Kamera- und Sensor-Herstellers. Die dazugehörigen Präsentationsfolien offenbaren, dass Sony große Stücke auf Smartphone-Kameras hält. Demnach sollen Mobiltelefone Kameras mit Wechselobjektiven in puncto Bildqualität bei Standbildern bereits im Kalenderjahr 2024 übertrumpfen. Damit sind nicht nur DSLRs, sondern auch DSLMs, also spiegellose Systemkameras, gemeint. Doch unter Zuhilfenahme welcher Technologien möchte Sony seine Einschätzung Realität werden lassen?
Zunächst einmal werden die Kamera-Sensoren in High-End-Geräten laut Sony bis 2024 die doppelte Größe aufweisen – zumindest im Vergleich zu den Sensoren aus dem Geschäftsjahr 2019. Das würde die Fotoqualität – auch mit Blick auf größere Pixel sowie die Pixel-Binning-Technologie – insbesondere bei schlechteren Lichtverhältnissen auf eine neue Stufe heben und das Bildrauschen minimieren. Ferner sollen die „Quantensättigung“ und die Bildverarbeitung mittels künstlicher Intelligenz in den kommenden Jahren große Fortschritte verzeichnen und ihrerseits zur Bildqualität beitragen.
Bis zum Jahr 2030 plant Sony, die Technologie noch einmal deutlich auszubessern. Davon werden unter anderem auch Videos profitieren, die bis dato ebenfalls HDR unterstützen sollen. Zudem sollen Videos im 8K-Format aufgenommen werden können. Bei Fotos kündigt Sony indes eine „Super-HDR“-Funktion an, sowie bessere Zooms. Letztere sollen dank KI-Verarbeitung sowie der „gefaltete Optik“-Technologie, die bereits beim kürzlich vorgestellten Sony Xperia 1 IV zum Einsatz kam und eine Zoom-Linse mit mehreren Brennweiten ermöglichte, optimiert werden.
DSLR- und DSLM-Kameras bald obsolet?
Für Gelegenheitsfotografen dürfte sich der Kauf einer Spiegelreflexkamera oder einer spiegellosen Systemkamera bereits jetzt, spätestens jedoch ab 2024 nicht mehr lohnen. Hobby- und Profi-Fotografen dürften jedoch trotz der optimistischen Vorhersage von Sony auch nach 2024 zu großen Kameras greifen. Einerseits, weil die Objektivtechnologie im Smartphone-Segment nicht mit großen Objektiven mithalten kann. Und andererseits wegen der allgemeinen Möglichkeit, das Objektiv bei Bedarf auswechseln zu können.