Solarmodule vor Preisanstieg: Das könnte bald drohen

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Die Preise für Solarmodule sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich zurückgegangen. Insbesondere bei Plattformen für gebrauchte PV-Module sahen sie einen hohen Einbruch. Doch auch neue PV-Module wurden als Palettenware immer günstiger. Das könnte sich nun ändern.
Solarmodule vor Preisanstieg? Das könnte bald drohen

Solarmodule vor Preisanstieg? Das könnte bald drohen

Das chinesische Finanzministerium und die staatliche Steuerverwaltung haben eine Kürzung des Exportsteuerrabatts für Photovoltaik-Produkte angekündigt. Ab dem 1. Dezember soll der Rabatt für Solarzellen der Typen HS-Code 85414200 sowie HS-Code 85414300 von 13 auf 9 Prozent sinken. Durch den geringeren Rabatt schwindet auch die Steuererstattung für chinesische Exporteure. Um die Verluste auszugleichen, könnten die Preise für PV-Module aus China schon bald ansteigen. Die Maßnahme soll gezielt zur Stabilisierung von PV-Modulpreisen beitragen.

Solarmodule vor Preisanstieg: Damit musst du nun rechnen

Wie stark sich die Situation tatsächlich auf die Preise auswirken wird, hängt im Wesentlichen auch von der Veränderung an Angebote und Nachfrage ab. Zurzeit sind die Lager in Europa noch gut gefüllt mit preisgünstigen Solarmodulen. Auch wenn der Export insgesamt also schrumpfen sollte, dürfte es noch eine Weile dauern, bis ein zukünftiger Preisanstieg den Kunden direkt trifft. Da es wenig Schwankungen in den Produktionskosten gibt, die Exporteure jedoch eine gewisse Gewinnmarge behalten wollen, könnten sich die Modulpreise stabilisieren. Ein rasanter Preisanstieg ist somit unwahrscheinlich. Wer jedoch darauf gesetzt hat, dass die Modulpreise noch weiter fallen könnte, dürfte in den kommenden Monaten enttäuscht werden.

Im Vorfeld der Reduktion dieses Steuerrabatts hatte sich die chinesische Solarindustrie grundlegend gewandelt. Zahlreiche Produktionskapazitäten wurden ausgebaut, sodass insgesamt eine große Menge an günstigen Solarmodulen zur Verfügung steht. Weitaus mehr als bei der Nachfrage überhaupt nötig waren. Für viele Haushalte in Europa bedeutete das einen ordentlichen Preissturz bei Solarmodulen. Die lokale Solarindustrie konnte jedoch mit der günstigen Konkurrenz aus China nur schwerlich mithalten. Mittlerweile sind einige hiesige Hersteller verschwunden, haben Produktionskapazitäten zurückgefahren oder kämpfen noch immer um den Fortbestand ihrer Unternehmen.

Mindestpreis für PV-Module in China eingeführt

In China hingegen führten Teilnehmer einen sogenannten „Mindestpreis“ für Solarmodule ein als erste Maßnahme zur Preisstabilisierung. Solarmodule dürfen somit nicht mehr günstiger als 0,68 CNY (8,9 Cent) pro Watt angeboten werden. Dabei verpflichteten sich auch staatliche Energieunternehmen, dass bei großen Ausschreibungen Angebote abgelehnt werden müssen, die unterhalb dieser Grenze liegen. Umgekehrt verpflichteten sich die Hersteller, diesen Preis beim inländischen Wettbewerb nicht zu unterbieten. Der wegfallende Steuerrabatt soll nach der Preisstabilisierung im Inland nun auch die Preise in Übersee an einem weiteren Absturz hindern.

Ob Angebot und Nachfrage jedoch zur gewünschten Preisstabilisierung führen, kann zum heutigen Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden. Insgesamt bleibt die Nachfrage nach PV-Modulen in Wintermonaten eher geringer, weshalb die Preise in dieser Phase des Jahres am günstigsten sind. Erst, wenn im kommenden Frühling die Nachfrage nach Modulen insgesamt steigt, könnten sich die Lager stärker räumen und somit eine stärkere Bewegung in den Preis der Solarmodule kommen. Wer von den günstigen Preisen profitieren will, sollte die aktuell flache Nachfrage nutzen, um sich passende Angebote einzuholen.

Bildquellen

  • loesung-fuer-guenstigen-strom-im-anmarsch-dieses-projekte-stehen-aus: Foto von Casey Horner auf Unsplash
  • solarmodule-vor-preisanstieg-das-koennte-bald-drohen: Foto von Sungrow EMEA auf Unsplash

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