So lief das erste Quartal im deutschen Mobilfunk

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Der deutsche Mobilfunkmarkt brummt. Und zwar so richtig. Mitten in der Coronakrise hat nicht nur die Deutsche Telekom einen Millionengewinn kommuniziert, auch von Telefónica Deutschland und Vodafone sowie von United Internet und Freenet gibt es neue Zahlen. Wir fassen für dich das erste Quartal der deutschen Mobilfunk-Provider und -Netzbetreiber zusammen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der Kundenzahlen.
SIM-Karte
SIM-KarteBildquelle: PublicDomainPictures / Pixabay
Insgesamt wiesen die drei deutschen Netzbetreiber, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland, zum Ende des ersten Quartals am 31. März rund 140 Millionen geschaltete SIM-Karten aus. Viele davon funken im Internet der Dinge (IoT / M2M). Doch auch in Smartphones, Tablets, Notebooks und Smartwatches werden immer mehr Mobilfunkkarten genutzt. Teilweise auch mehr als eine Karte. Stichwort: Dual-SIM. Das alles hat zur Folge, dass die Zahl der aktiven SIM-Karten in Deutschland immer weiter steigt. Mobilfunk ist und bleibt stark nachgefragt.

Mobilfunk in Deutschland: Deutsche Telekom wächst kräftig

So weist zum Beispiel die Deutsche Telekom in ihrem aktuellen Quartalsbericht für den deutschen Markt eine Steigerung von satten 771.000 geschalteten SIM-Karten aus. Nunmehr sind fast 47 Millionen Mobilfunkkarten im Netz des Bonner Telekommunikationskonzerns aktiv. Bei Vodafone kletterte die Zahl der nutzbaren SIM-Karten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sogar um 1,6 Millionen auf nunmehr 52,3 Millionen. Gegensätzlich lief das SIM-Karten-Geschäft bei Telefónica Deutschland. Vor allem weil viele inaktive Prepaidkarten deaktiviert wurden. Aber auch weil das M2M-Geschäft bei dem Netzbetreiber aus München weniger stark ausgeprägt ist als in den beiden D-Netzen. Deswegen musste Telefónica Deutschland jüngst eine rückläufige SIM-Karten-Entwicklung ausweisen. Gegenüber Ende 2019 waren zum Stichtag Ende März 180.000 SIM-Karten weniger im Telefónica-Netz geschaltet. Insgesamt aber trotzdem noch knapp 43,7 Millionen.

Telefónica punktet bei Vertragskunden

Besonders wichtig ist für die drei deutschen Netzbetreiber das Geschäft mit Vertragskunden. Denn die zahlen in der Regel eine vergleichsweise hohe Grundgebühr. Und das sorgt für einen solide kalkulierbaren Umsatz. Hier war Telefónica laut den Zahlen aus den aktuellen Quartalsberichten in den ersten drei Monaten die Nummer 1 in Deutschland. Die Zahl der Vertragskunden legte um 188.000 auf 22,73 Millionen zu. Getrieben war dieses gute Ergebnis vor allem durch Tarife mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und in weiten Teilen unlimitiertem Datenvolumen bei der Kernmarke O2.
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Mehr Vertragskunden als Telefónica Deutschland hat hierzulande nur die Deutsche Telekom. Und das, obwohl die Mobilfunkverträge dort vergleichsweise teuer sind. Andererseits sind viele Menschen offenbar bereit, für die mehrfach ausgezeichnete Netzqualität bei der Deutschen Telekom auch mehr Geld auszugeben. Zwischen Januar und März verbesserte sich die Zahl der Vertragskunden im D1-Netz um 184.000 auf 25,48 Millionen. Im gesamten vergangenen Jahr lief es in keinem Quartal besser. Bei Vodafone legte die Vertragskundenzahl zum Jahresauftakt um 118.000 auf 18,69 Millionen zu. Das wiederum war nach zuvor zwei starken Quartalen (+190.000 und +160.000 neue Vertragskunden) ein kleiner Rückschlag.

So lief das erste Quartal bei Freenet und United Internet

Interessant ist zudem ein Blick auf die Entwicklungen bei Freenet und United Internet. Freenet ist mit mobilcom-debitel nicht nur im Vertragskundengeschäft stark am deutschen Markt vertreten, sondern auch mit verschiedenen Discountmarken wie freenet mobile oder klarmobil.de. Bei United Internet bereitet man trotz schwieriger Verhandlungen mit der Konkurrenz nicht nur den Start eines neuen 5G-Netzes vor, sondern ist über die Tochtermarke 1&1 Drillisch schon jetzt mit vielen Discounttarifen in Deutschland aktiv. Zu nennen wäre in diesem Zusammenhang nicht nur die Kernmarke 1&1, sondern auch Prepaid-Discounter wie WinSIM, PremiumSIM, Yourfone oder auch BildConnect. Erst kürzlich wurde mit free-prepaid sogar noch eine ganz neue Marke gestartet. Insgesamt sind bei Drillisch Online inzwischen nicht weniger als 16 Mobilfunkmarken untergeordnet. Und da sind Marken wie 1&1, Web.de oder GMX, die ebenfalls Mobilfunktarife anbieten, noch nicht einmal berücksichtigt.

Freenet wächst – Freenet Funk kaum

Freenet konnte während der ersten drei Monate des Jahres 2020 seine Postpaid-Kundenzahl um 30.000 auf 6,93 Millionen steigern. Es war das dritte Quartal in Folge mit einem Wachstum in diesem für den Umsatz wichtigen Segment. Zuvor hatte es seit 2016 fast durchgehend rückläufige Entwicklungen zu vermelden gegeben. Das Interesse an der mit Kampfpreisen im deutschen Mobilfunk gestarteten App-Marke So gut ist die 99-Cent-Flatrate wirklich. ebbt derweil spürbar ab. Der Kundenbestand verbesserte sich hier zwischen Januar und März um gerade einmal 1.300 auf nunmehr 35.300. Ursächlich dürften dafür primär die Verschlechterungen bei der Tarifgestaltug sein. Auch auffällig: Seit dem Neustart der Marke hat es zuletzt kaum noch nennenswerte Marketingaktivitäten gegeben.

United Internet: Kräftiges Wachstum mit fadem Beigeschmack

Und auch bei United Internet lief das erste Quartal im Mobilfunkgeschäft nur auf den ersten Blick gut. Denn auch wenn die Zahl der Mobilfunkkunden um sehr ordentliche 110.000 auf nunmehr 10,1 Millionen zulegte, war das Neukundenwachstum doch eine kleine Enttäuschung. Denn so schwach entwickelte sich die Zahl der Neukunden zuletzt im zweiten Quartal 2017. Damals wies United Internet 120.000 Neukunden im Mobilfunksegment aus. Vergleichend seien in diesem Zusammenhang auch die beiden Vorjahre mit einbezogen. Im Jahr 2018 und 2019 war im ersten Quartal 2019 das geringste Wachstum zu verzeichnen; mit damals 170.000 Neukunden. Und noch etwas fällt auf: Im (V)DSL-Geschäft ist für United Internet offensichtlich kein Wachstum mehr drin. Den ersten gewaltigen Schuss vor den Bug kassierte die 1&1-Muttergesellschaft im DSL-Segment schon im vierten Quartal 2018. Seinerzeit reduzierte sich der Breitband-Kundenbestand im Festnetz auf einen Schlag um 60.000. Seitdem ist die DSL-Kundenzahl nur in einem Quartal gewachsen. Das war in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres (+10.000). Doch dieses Wachstum wurde im zweiten Quartal 2019 gleich wieder pulverisiert (-10.000). Es folgten zwei Quartale mit Nullrunden beim Kundenwachstum. Und jetzt, zum Jahresauftakt 2020, ging die DSL-Kundenzahl abermals um 10.000 zurück. Nunmehr stehen noch 4,33 Millionen DSL-Kunden in den United-Internet-Bilanzen. Schwierige Zeiten – nicht nur im Mobilfunk, sondern auch im Festnetz.

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