Nichts ist frustrierender, als das neue Smartphone, das unterm Weihnachtsbaum lag, nicht direkt über Weihnachten in Betrieb nehmen zu können. Immerhin hast du – von familiären Verpflichtungen abgesehen – vermutlich auch viel Zeit, dich mit dem neuen Gerät zu beschäftigen. Doch manchmal gibt es ein Problem: Deine bisherige SIM-Karte, die du für die Nutzung von mobilen Daten oder zum Telefonieren brauchst, passt nicht in dein neues Handy. Der Grund für die Probleme sind die verschiedenen SIM-Karten-Formate, die der Smartphone-Markt in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat.
Ältere Handys und SIM-Karten sind betroffen
Vor allem jene Kunden, die schon lange bei einem Mobilfunkanbieter sind und die ein etwas älteres Handy nutzen, werden von dem Problem betroffen sein. Die meisten aktuellen Smartphones funktionieren heute mit einer Nano-SIM-Karte. Das ist die kleinste der vier verschiedenen SIM-Karten-Formate. Zum Glück geben die Mobilfunkanbieter schon lange sogenannte Tripple-SIMs aus, die du einfach verkleinern kannst. Doch das ist eben gerade bei älteren SIM-Karten noch nicht der Fall. Und so sind vor allem in älteren Handys sind aber noch die Mini-SIM– oder Micro-SIM-Karten im Einsatz.
Was die Unterschiede der einzelnen SIM-Karten-Größen sind und wie man sie erkennt, haben wir dir in einem ausführlichen Ratgeber zusammengestellt. Dort sind auch Beispiel-Handys für jedes Format genannt.
SIM-Karte ist zu groß – was tun?
Was nun aber tun, wenn die eigene SIM eine Micro-SIM ist, ins Handy aber eine Nano-SIM gehört? Grundlegend gibt es drei Möglichkeiten.
Triple-SIM
Die beste Lösung ist, sich den eigenen Chip im Handy noch einmal anzusehen. Möglicherweise nutzt man nämlich bereits die angesprochene Triple-SIM. Dann lässt sich die passende SIM-Karte aus dem Träger herausbrechen. Ist das nicht der Fall, wird es etwas komplizierter.
SIM zuschneiden oder stanzen
Die bisherige SIM-Karte kann man selber zuschneiden oder stanzen. Hierfür gibt es Schablonen, sodass man sogar an Heiligabend mit einer Schere tätig werden könnte. Doch Vorsicht: Geht das schief, ist die Karte kaputt und du bist erst einmal offline. Besser ist es, einen SIM-Karten-Stanzer zu bestellen. Dieser wird natürlich auch erst in einigen Tagen geliefert, bietet aber meist ganz respektable Ergebnisse.
Alternativ kannst du am Freitag auch den Weg in die Stadt angetreten. Media Markt bietet in vielen Filialen beispielsweise das Stanzen der SIM-Karte an. Das erspart die Wartezeit auf das Stanz-Set. Ein Problem gibt es aber: Manchmal sind die gestanzten Nano-SIM-Karten zu dick. Denn neben der passenden Größe und dem richtigen Format entscheidet auch die Dicke über das Wohl und Wehe der Funktion. Und: Telefonieren kannst du an Weihnachten immer noch nicht mit deinem neuen Handy.
SIM-Karte austauschen
Die sauberste Möglichkeit ist, die SIM-Karte vom Mobilfunkanbieter austauschen zu lassen. Ob das kostenlos ist oder nicht, entscheidet sich in den Preislisten der Anbieter. Die Telekom beispielsweise bietet eine neue SIM kostenlos an, wenn wegen eines Defekts oder eines anderen Kartentyps getauscht werden muss. Bei Vodafone werden in der Regel etwa 10 Euro berechnet, o2 verlangt bis zu 25 Euro. Hier kann der Versuch des Zuschneidens zumindest günstiger sein. Die neue SIM-Karte schickt der Kundenservice aller Anbieter per Post zu. Auch ein Gang in den Shop kann helfen, muss aber nicht in jedem Fall funktionierten. Achte idealerweise darauf, dass der Shop direkt vom Netzbetreiber ist. Partner-Shops lassen sich den Tausch oft bezahlen oder machen ihn erst gar nicht.
SIM-Karte ist zu klein für neues Handy
In manchen Fällen ist die SIM-Karte schon eine Nano-SIM, das neue Handy verlangt aber wieder eine Micro-SIM. Für diesen Fall kann entweder der alte Plastik-Träger der Triple-SIM-Karte verwendet und die Nano-SIM wieder eingelegt werden. Oder aber du bestellst dir einen Adapter im Internet, um wieder eine große SIM-Karte nutzen zu können.
Alternative eSIM
Bei einigen Handys gibt es inzwischen die Möglichkeit, eine eSIM zu nutzen. Das ist eine virtuelle SIM-Karte, die du dir per QR-Code in dein Händy lädst. Nicht alle Mobilfunkanbieter bieten sie an und die lässt sich auch längst nicht in allen Handys einsetzen. Welche Kombinationen möglich sind und bei welchem Anbieter du binnen fünf Minuten eine eSIM bekommen kannst, haben wir dir in unserem eSIM-Ratgeber zusammengefasst. So kannst du dann beispielsweise deine O2-Karte ganz virtuell in dein iPhone beamen.
Einrichten des neuen Handy dennoch möglich
Auch, wenn du vermutlich bis nach Weihnachten warten musst, bis du deine passende SIM-Karte für das neue Handy hast: Einrichten kannst du das neue Handy dennoch schon weitestgehend. Schließlich kannst du in deinem heimischen WLAN alle notwendigen Daten runterladen. Mögliche SMS für Zwei-Wege-Authentifizierungen kannst du auf deinem alten Handy empfangen und den letzten Schritt – die Portierung von Messengern wie WhatsApp – machst du dann, wenn du die neue SIM-Karte einlegen kannst.