Mit dem Gigabitgrundbuch bietet die Bundesnetzagentur eine gute Orientierung am Ausbaustand der Mobilfunk- und Internet-Infrastruktur in Deutschland. Die Daten hier sind zwar immer ein paar Wochen veraltet, da sie erst ins System eingepflegt werden müssen, doch im Zweifel heißt das nur, dass die Versorgung besser ist als dargestellt, aber nicht schlechter. Denn das Gigabitgrundbuch ist losgelöst von den Marketingversprechen der Anbieter, sondern basiert auf Daten, die für offizielle Berechnungen genutzt werden. Das heißt auch, dass du hier die ehrlichen Funklöcher und komplett weiße Flecken findest.
Funklochkarte zeigt zu viele Funklöcher
Etwas anders ist das bei der dort angebotenen Funklochkarte. Sie basiert auf Messungen mit Endgeräten von Nutzern. Diese scheinen zwar inzwischen auf vielen Endgeräten stattzufinden, doch zeigt die Funklochkarte deutlich mehr Funklöcher auf, als tatsächlich existieren. Der Karte nach wäre beispielsweise auf der Straße des 17. Juni im Berliner Tiergarten kein Telekom-Netz verfügbar, dabei gibt es dort sogar eine dauerhafte Sonderversorgung. Es fehlen schlicht die passenden Erhebungen.
Deutlich geeigneter ist da eine andere Karte des Gigabitgrundbuchs. Sie dient dem Mobilfunk-Monitoring. Hier gibt es Informationen über die tatsächliche, standortbezogene Mobilfunknetzabdeckung aller vier Netze in Deutschland mit den drei Standards GSM, LTE und 5G. Der aktuelle Datenstand ist vom Januar 2024. Neu ist bei dieser Karte nicht nur, dass erstmals auch 1&1 erscheint, sondern dass die Bundesnetzagentur die Karte um die weißen und grauen Flecken in der Versorgung mit mindestens 4G erweitert hat. Die Karte steht im Download-Bereich zur Verfügung. Sie ist dann weder interaktiv noch unterteilt nach Netzbetreibern, zeigt aber generell unterversorgte Regionen auf.
Download-Karten zeigen wirklich weiße Flecken
Die Download-Karten sind auf Bundesländer unterteilt und zeigen weiße und graue Flecken auf. Weiße Flecken sind Gebiete, die über keine breitbandige Mobilfunkversorgung verfügen. Graue Flecken sind Gebiete, die von mindestens einem, aber nicht allen Betreibern versorgt werden. Die neuen Karten zeigen, in welchen Regionen sich der lückenlose Ausbau der Mobilfunknetze unter anderem aufgrund der Topografie schwierig darstellt. So befinden sich weiße und graue Flecken vorwiegend in gebirgigen Gebieten, wie im Harz oder im Schwarzwald. Aktuell finden sich in Deutschland auf rund zwei Prozent der Fläche weiße Flecken und auf rund 15 Prozent der Fläche graue Flecken. 91 Prozent der Fläche des Bundesgebiets ist durch mindestens einen Netzbetreiber mit 5G versorgt, Stand Januar 2024. Zu Beginn der Datenerhebung im Oktober 2021 lag der Anteil bei rund 53 Prozent.
In der interaktiven Karte wiederum kannst du nach dem Netzbetreiber deiner Wahl filtern und auch entscheiden, ob du die Abdeckung mit GSM, LTE oder 5G sehen möchtest. Bei 5G gibt es ferner die Unterscheidung zwischen 5G DSS und „echtem“ 5G. Diese Unterscheidung scheint allerdings nicht einheitlich eingetragen zu sein, da auch Telekom-Standorte mit DSS als „echtes“ 5G-Netz dargestellt werden.