Schockierende Auswertung: 80 Prozent aller Heizungen in Deutschland verschwenden Energie

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Bei den hohen Energiepreisen kommt diese Nachricht unerwartet. Dennoch lassen Statistiken von Herstellern darauf schließen, dass stolze 80 Prozent aller Heizungen in Deutschland regelrechte Energieverschwender sind. Und das auf schockierende 30 Jahre Betriebsdauer.
Heizkörper, Sinnbild für Heizungen
Schockierende Auswertung - 80 Prozent aller Heizungen in Deutschland verschwenden EnergieBildquelle: Africa Studio/Shutterstock

Die Energiekosten belasten Menschen in Deutschland stark. Teilweise so sehr, dass Millionen sich mittlerweile das Heizen in ihren Wohnungen nicht einmal mehr leisten können. In diesem Szenario erscheint es unverständlich, dass ein derart großer Prozentsatz aller Heizsysteme in Deutschland zu viel Energie über drei Jahrzehnte Betriebsdauer verschwendet. Dennoch ist das eine Realität, die vor allem für Mieter zu einer heftigen Kostenfalle werden kann.

Heizungen in Deutschland sind teilweise über 30 Jahre falsch eingestellt

Green-Fusion-Chef Paul Hock äußert sich im „Klima-Labor“ von ntv mit schockierenden Auskünften. „80 Prozent der Heizungsanlagen in Mehrfamilienhäusern befinden sich nach 30 Jahren immer noch in den Werkseinstellungen“, so Hock. Diese Daten gehen aus der Statistik von Herstellern hervor, die vordergründig für Mieter eine düstere Prognose zeichnen. Denn auf die Einstellung von Heizungen haben gerade Mieter häufig keinen Einfluss. Sie befinden sich in Heizkellern, fernab ihres Zugriffsbereichs, unter der Kontrolle des Vermieters oder zuständiger Dienstleister. Die Prognose ist ernüchternd: Die Wärmeleistung der Heizungen ist zu hoch eingestellt. Sie verschwenden Energie, die keinem Verbraucher einen Mehrwert bringt, und kosten damit bares Geld. Infolgedessen können auch viele Mieter gar nicht richtig heizen.

Hinweise darauf, dass eine Heizung zu hohe Vorlauftemperaturen aufweist, können etwa glühende Heizkörper sein. Kein Wohnraum sollte bereits auf Thermostatstufen von 2 Temperaturen von 21 bis 22 Grad erreichen. Diese Werte sollten erst mit Heizventilen auf der Stufe 3 oder 4 erreicht werden. Wenn ein Heizkörper auf geringen Stufen also bereits komplette Wohnräume ausreichend erwärmt, sollten sich Mieter mit ihrem Vermieter in Verbindung setzen und die Einstellungen der Zentralheizung überprüfen lassen.

Werkeinstellungen treffen Heizbedarf höchstens zufällig richtig

Es gibt durchaus Wohnhäuser, die mit Werkeinstellungen von Heizsystemen richtig beheizt werden. Aber selbst bei Gebäuden, bei denen das bei der ursprünglichen Installation einmal der Fall war, könnten heute ganz andere Anforderungen stellen. Seit dem Einbau einer Heizung kann viel am Gebäude selbst verändert worden sein. Auch die Menge der Bewohner verändert den tatsächlichen Wärmebedarf eines Hauses grundlegend. Wohnen etwa jetzt viele Singles oder Paare in Wohnungen, die man ursprünglich für eine vierköpfige Familie einberechnet hat, kann der Wärmebedarf grundlegend anders ausfallen. Gerade alte Anlagen sind häufig überdimensioniert. „Die wurden vor 10 oder 20 Jahren eingebaut, als die Winter kälter waren und das Planungsbüro sicher sein wollte, dass das Haus auch am kältesten aller Tage komplett warm wird“, so Hock gegenüber ntv.

Gerade bei Gebäuden, in denen in der Zwischenzeit Erneuerungen wie ausgetauschte Fenster, ein gedämmtes Dach oder Veränderungen an der Gebäudehülle erfolgt sind, benötigen wesentlich weniger Wärme als zum Zeitpunkt des Einbaus der Heizanlage. Ein guter erster Hinweis darauf, ob die Anlage zu heiß eingestellt ist, kann ein Blick auf die Vor- und Rücklauftemperatur sein. Tritt das Wasser mit einer Vorlauftemperatur von 60 Grad in den Heizkreislauf ein und kommt mit Temperaturen von 55 Grad wieder zurück, wurde kaum Wärme an den Raum abgegeben. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Vorlauftemperatur an der Heizungsanlage herunterzudrehen. Alle zwei Grad, die du die Vorlauftemperatur herunterdrehst, spart bis zu 5 Prozent an Heizkosten ein. Selbst von 60 auf 50 Grad herunterzuschalten, kann dir also bereits bis zu 25 Prozent deiner Heizkosten einsparen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ob das noch jemanden interessiert.
    Klimakrise ist für die neue Regierung nicht mehr existent.
    Wir brauchen Panzer, die besonders energiesparend und emissionsarm sind.
    In 1 bis 2 Jahren haben wir ein Krieg in Deutschland, von daher ist die falsch eingestellte Heizung absolut unwichtig. Bald brauchen die meisten Menschen in Deutschland gar keine Heizung, das Problem wird sich von alleine auflösen.
    Ein paar Panzer blasen in der Stunde so viel CO₂ in die Luft, dass das Gerede über falsch eingestellte Heizungen, sogar bei einer Laufzeit von 30 Jahren, einfach lächerlich vorkommt.

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