Wie kann man am besten demonstrieren, ein E-Auto entwickelt zu haben, das neue Maßstäbe setzt? Xiaomi probiert es mit der Pulverisierung eines Rundenrekords auf der sagenumwobenen Nordschleife des Nürburgrings. Der jetzt neu vorgestellte Xiaomi SU7 Ultra, das neue Prototyp-Flaggschiff unter den E-Autos des chinesischen Konzerns, schaffte eine neue Nordschleifen-Bestzeit.
Xiaomi SU7 Ultra: Neues Hypercar aus Fernost
In knapp 6:47 Minuten wurde vom britischen Rennfahrer David Pittard ein rund sieben Jahre alter Streckenrekord im Segment der viertürigen Limousinen auf der knapp 21 Kilometer langen Strecke gebrochen (Video). Ebenfalls ein neuer Rekord: Kein anderes E-Auto war auf der Nordschleife bisher schneller unterwegs. Teil der Wahrheit ist aber auch: Von der Fabelzeit, die Timo Bernhard im Jahr 2018 in einem Porsche 919 Hybrid Evo aufstellte, (5:19.546) ist Xiaomi noch ein ganzes Stück entfernt.
Das Ergebnis des Xiaomi SU7 Ultra wurde durch ein speziell auf die Nürburgring-Nordschleife abgestimmtes Fahrwerk im Zusammenspiel mit drei Elektromotoren möglich. Zu zwei V8s-Motoren gesellt sich bei dem neuen Sportwagen aus China ein V6s-Motor. Zusammen erreichen sie eine Gesamtleistung von fast schon schwindelerregenden 1.139 kW (1.548 PS). Ein Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt laut Hersteller in knapp unter zwei Sekunden. Von 0 auf 200 km/h vergehen nur 5,9 Sekunden. In der Spitze erreicht der Xiaomi SU7 Ultra bis zu 350 km/h.
Während am Heck des 1,9 Tonnen schweren Xiaomi SU7 Ultra ein aktiver Diffusor mit zwei adaptiven Einstellungen für ein optimales Gleichgewicht zwischen Luftwiderstand und Anpressdruck sorgt, ist die Front durch einen Spoiler gekennzeichnet, der für eine hohe Bodenhaftung sorgt. Zusätzlichen Anpressdruck erzeugt bei hohen Geschwindigkeiten ein feststehender Heckflügel aus Carbonfaser, der auf eine Spannweite von fast 1,60 Metern kommt. Den Radstand gibt Xiaomi mit drei Metern an. Das sorgt auf dem Papier auch in der zweiten Sitzreihe für ordentlich Platz.
Rennwagen-Atmosphäre auch im Interieur
Auch im Innenraum kommt Sportwagen-Flair nicht zu kurz. Sportsitze sind ebenso verbaut wie ein Lenkrad im Racig-Stil. Bei hohen Geschwindigkeiten unterstützt eine gelbe Markierung auf 12-Uhr-Position die Richtungssteuerung. Gelbe Sicherheitsgurte und ein roter Boost-Button am Lenkrad sorgen für zusätzlichen Rennsport-Charakter. Zu einem großen Zentraldisplay in horizontaler Ausrichtung und einem digitalen Kombiinstrument hinter dem Lenkrad gesellt sich ein Head-up-Display.
Zunächst wird es den knapp 5,12 Meter langen und knapp 1,47 flachen Xiaomi SU7 Ultra übrigens nur in China zu kaufen geben. Vorbestellungen des Viertürers sind ab sofort für umgerechnet rund 105.000 Euro möglich. Die offizielle Veröffentlichung ist für März 2025 geplant. Eine Aufladung des Akkus soll nebenbei bemerkt besonders flott über die Bühne gehen. Xiaomi stellt elf Minuten für eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent. Das wäre, wenn es tatsächlich so kommt, revolutionär. Die umgerechnete WLTP-Reichweite soll bei etwa 500 Kilometern liegen. Auf der Autobahn sollte entsprechend eine Reichweite zwischen 350 und 400 Kilometern realistisch sein.