Schluss mit nervigen Kabeln: Brillante neue Ladelösung für E-Autos

3 Minuten
Das Aufladen von Elektroautos funktioniert heutzutage über lange und bei Regen unangenehm nasse Kabel. Ein neuer Laderoboter soll Schluss damit machen. Er lädt E-Autos vollautomatisch auf. Zunächst in der Garage im privaten Umfeld, später aber auch im öffentlichen Raum.
Laderoboter für Elektroautos von Continental
Ein Laderoboter soll das Aufladen von E-Autos in Zukunft deutlich erleichtern.Bildquelle: Continental

Stell dir vor, du fährst ein Elektroauto und für das Aufladen benötigst du kein lästiges Kabel mehr. Klingt utopisch? Soll aber genau so Realität werden. Zumindest, wenn es nach Continental geht. Der Automobilzulieferer, hauptsächlich bekannt durch seine Reifen-Sparte, forscht nämlich intensiv an einem vollautomatischen Laderoboter für E-Fahrzeuge. Er soll zunächst in privaten Garagen zum Einsatz kommen. Später ist aber auch eine Bereitstellung im öffentlichen Raum vorgesehen.

Laderoboter für Elektroautos soll 2024 verfügbar sein

Erste seriennahe Systeme des gemeinsam mit dem österreichischen Start-up Volterio entwickelten Laderoboters will Continental bereits bis Mitte des laufenden Jahres entwickeln. Er soll dann auch schon alle erforderlichen Zertifizierungskriterien der Automobilindustrie erfüllen. Die finale und von Endkunden käuflich zu erwerbende Fassung könnte nach aktueller Planung im Jahr 2024 zur Verfügung stehen. Die Fertigung des neuen Laderoboters soll in Deutschland erfolgen.

Technisch besteht die vollautomatische Ladelösung aus zwei Komponenten. Zum einen muss am Unterboden des Elektroautos eine Ladeeinheit montiert werden. Eine Zweite auf dem Garagenboden. Sobald das Auto geparkt ist, verbinden sich beide Komponenten über eine smarte Automatik miteinander. Sie wird unter anderem per Ultra-Breitband gesteuert, einer funkbasierten Kommunikationstechnologie zur Datenübertragung im Nahbereich.

Kooperation soll schnellere Verfügbarkeit garantieren

Continental hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass das Auto nicht einmal akkurat geparkt werden muss. Der Laderobotor ist dem Vernehmen nach in der Lage, bis zu 30 Zentimeter Abweichung von der idealen Parkposition selbständig zu korrigieren. Dabei soll auch eine kegelförmige Gestaltung der physischen Steckverbindung zwischen Boden- und Fahrzeugeinheit helfen. Anders als bei kabellosem induktivem Laden über ein Magnetfeld soll beim Energie-Tanken mit dem Laderoboter kaum Energie verloren gehen.

Bodeneinheit des neuen Laderoboters für E-Autos von Continental.
Eine Bodeneinheit erlaubt zusammen mit einer zweiten, am Auto montierten Einheit das kabellose Aufladen von E-Autos.

Bisher hatten Continental und Volterio unabhängig voneinander an Laderoboter-Lösungen für Elektroautos geforscht. Die nun beschlossene Kooperation soll dazu führen, eine passende Lösung möglichst rasch am Markt etablieren zu können. Die beiden Partner versprechen eine unkomplizierte und schnelle Installation und eine Ladeleistung von bis zu 22 kW. Das Aufladen eines E-Autos in der heimischen Garage würde damit genauso flott funktionieren wie an einer schnellen Wallbox.

Laderoboter 2.0 für öffentlichen Raum mit 50 kW Ladeleistung

Für die Zukunft ist in einem zweiten Schritt geplant, dass die Laderoboter-Technologie sich auch im Boden versenken lässt. Sie wäre dann zum Beispiel auch für den Einsatz in Parkhäusern, an Tankstellen oder auf Betriebsflächen geeignet. Dann sogar mit einer Ladeleistung von mehr als 50 kW per Gleichstrom (DC). Informationen zu einem möglichen Preis gibt es noch nicht.

Bildquellen

  • E-Auto-Ladelösung Bodeneinheit.: Continental
  • Shell macht aus Tankstellen Ladeparks für E-Autos – und so sehen sie aus: Shell UK
  • Schluss mit nervigen Kabeln: Brillante neue Ladelösung für E-Autos: Continental

Jetzt weiterlesen

Audi Q4 e-tron (2024) im Test: Premium-SUV mit Extrawünschen
Mit fast 11.500 Neuzulassungen im bisherigen Jahresverlauf (Stand: Oktober 2024) ist der Audi Q4 e-tron eines der beliebtesten E-Autos in Deutschland. Auch 2023 gehörte das Elektro-SUV zu den hierzulande am häufigsten zugelassenen Stromern. Unser Test zeigt, warum das so ist.

Mitreden

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Frei

    …Anders als bei kabellosem induktivem Laden über ein Magnetfeld soll beim Energie-Tanken mit dem Laderoboter kaum Energie verloren gehen…
    Das Ganze sieht aus, wie ein Koaxial- Stecker für 3 Phasen…
    Gute Idee.

    Antwort
  2. Nutzerbild JoeB

    …30cm in X und Y sind für viele Autofahrer durchaus eine Herausforderung.
    Gibt es eine Rückmeldung ob man „richtig“ steht?
    Wie wird das Problem der Verschmutzung gelöst?

    Es bleibt spannend…

    Antwort
  3. Nutzerbild Frei

    Gegen Verschmutzung gibt es die verschiebbare Abdeckung.
    Nur ob die reicht?
    Ggf muss bei Verstopfen der Kontaktschlitze Staubsauger dran.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein