Ob Access-Points oder Router, Überwachungskameras, Kühlschränke oder die intelligenten Thermostate an der Heizung – in modernen Haushalten finden sich immer mehr Gerätschaften, die ans Internet angeschlossen sind. Damit sind sie auch greifbare Ziele für Cyberkriminelle, die mit ihrer Malware auch auf die vielen vernetzten Geräte abzielen.
Dementsprechend groß ist die Bedeutung der Sicherheit der Geräte beim Kauf laut einer Studie des ConPolicy-Instituts für Verbraucherschutz, die im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) durchgeführt wurde. Für nahezu 75 Prozent der Befragten ist es wichtig bis sehr wichtig, dass die vernetzten Gerätschaften die grundlegenden Sicherheitsanforderungen erfüllen. Allerdings haben sie es schwer, sich vor oder beim Kauf umfassend zu informieren, wie beispielhaft für die Produktkategorien Router und Überwachungskameras aufgezeigt wurde.
Sicherheit: Dürftige Informationen vom Hersteller
Demnach sind die bereitgestellten Verbraucherinformationen dürftig. Dies beginnt schon auf den Webseiten der Hersteller und Online-Händler. So wurden zwar bei Routern noch Hinweise zu Zugriffsrechten, Datenübertragungen und Sicherheitsupdates geliefert. Allerdings fanden sich bei letzteren schon keine Informationen hinsichtlich der Verteilungszeiträume der Updates.
Bei Kameras ist das Informationsangebot demnach noch geringer. Konkrete Angaben zu Updates und dem Zugriffsschutz finden sich – ähnlich wie bei Heizungsthermostaten – nur selten.
Technische Details schlecht erklärt
Die Ergebnisse der Studie öffnen die Augen auch mit Blick auf den stationären Handel. Einmal mehr werden dabei die Hersteller kritisiert, die auf den Verpackungen und den beigefügten Informationen kaum Details zur Sicherheit ihrer Geräte liefern. Zudem fallen die Angaben auf den im Einzelhandel aufgestellten Informationstafeln – nicht zuletzt aufgrund des begrenzten Platzes – eher knapp aus.
Die Beamten des BSI stoßen sich aber nicht nur an dem insgesamt knappen Angebot an Informationen, das als nicht sonderlich verbraucherfreundlich erachtet wird. Bei der Mehrheit der untersuchten Fälle waren die Informationen hinsichtlich der Sicherheit nur schwer zu finden. Auch die Präsentation lässt demnach zu wünschen übrig. Die jeweiligen Erklärungen sind selten allgemeinverständlich, technische Details werden kaum ausführlicher beleuchtet. Insbesondere Nutzer mit nur geringem technischen Hintergrundwissen stoßen an Grenzen.
Als Konsequenz fordert das BSI nicht nur die Hersteller nicht zur Nachbesserung auf. Es empfiehlt diesen verständliche Informationen als Vorteil im Wettbewerb zu verstehen und stärker herauszustellen. Dazu könnte die Einführung eines speziellen Siegels folgen.
