Scheitert das Verbrenner-Aus? Deutschland mit Teilerfolg bei E-Fuels

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Das europäische Aus für Verbrenner-Autos war schon in Sack und Tüten, bevor sich aus Deutschland in letzter Minute doch noch Widerstand regte. Und der führt jetzt zum Erfolg. Doch die Einigung ist noch nicht in trockenen Tüchern.
Viele Verbrenner in einer Schlange vor einer roten Ampel auf der Straße, bei Nacht.

EU sagt Verbrennern den Kampf an.

Eigentlich war alles schon so gut wie durch: Die Entscheidung der Europäischen Union zum Verbrenner-Aus 2035 stand schon fest und musste eigentlich nur noch abgenickt werden. Doch dann intervenierte Deutschland. Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland, möchte das Gesetz in seiner Grundform nicht durchwinken lassen. Unterstützung erhielt er laut der Tagesschau von Italien, Polen, Tschechen und Österreich. 

Hintertür für den Verbrenner

Das führte in der vergangenen Woche zu einem zähen Ringen um das Verbrenner-Aus. Denn vor allem das FDP-geführte Verkehrsministerium möchte die E-Fuels, also künstlich hergestellte Benzin– und Diesel-Ersatzstoffe, aus dem Gesetz ausklammern. Die Argumentation dahinter ist, dass E-Fuels CO₂-neutral, also mit dem Einsatz von regenerativen Energien, hergestellt werden könnten.

Der Vorteil liegt auf der Hand. Man könnte weiter tanken, wie man es von Benzin und Diesel gewohnt ist. Also schnell und auf einer bestehenden Infrastruktur aufbauend. Der Nachteil: Es ist fraglich, wie solche E-Fuels wirklich zur CO₂-Reduktion beitragen können. Dazu gibt es auch bei den allermeisten Autobauern bisher keine große Euphorie, auf den E-Fuels-Zug aufzuspringen. Gerade erst haben sich Audi und der Sportwagen-Hersteller Lamborghini klar für das E-Auto ausgesprochen. 

Einigung bei E-Fuels in Sicht

Laut übereinstimmender Medienberichten aus Brüssel sind sich die beiden Parteien jedoch am Freitag sehr nahe gekommen und ein Kompromiss stand vor der Tür. Volker Wissing lässt sich mit den Worten zitieren: „Es sieht gut aus“. Und Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich beim Abschluss des EU-Gipfels in Sachen Einigung sicher: „Das wird schon passieren, und zwar ziemlich zügig.“ Am Samstagmorgen dann die finale Bestätigung: Man habe sich geeinigt, lies Wissing wissen. Offen bleibt, wie die Einigung im Detail aussieht.

Denn es bleibt die Frage offen, wie wohl ein solcher Kompromiss zum Verbrenner-Aus aussehen könnte. Wissing twitterte am Freitag: „Unser Vorschlag an die EU-Kommission ist das Aus für das Verbrenner-Aus.“ Und damit könnte er meinen, dass es zwar keinen Diesel und auch keinen Benziner mehr geben wird, der Verbrenner jedoch weiterlebt. So könnte es zu reinen E-Fuel-Autos kommen. Das würde in der Praxis bedeuten, dass das Fahrzeug ausschließlich mit solchen Kraftstoffen betrieben werden können. Sobald Diesel oder Benzin getankt wird, verweigern sie den Dienst. 

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