„Google wird immer schlechter und schlechter.“ So lautet die Einschätzung eines Reddit-Nutzers zum neuesten Vorstoß des der Google-Tochter. Diese hat einen neuen Weg gefunden, Werbeblocker zu umgehen. Entsprechende Tests laufen bereits. Unklar ist allerdings, ob auch deutsche Nutzer betroffen sind. Sollten die Tests jedoch positiv verlaufen, könnte eine globale Umsetzung zeitnah folgen.
YouTube ändert seine Strategie
Technisch betrachtet wurden YouTube-Videos und Anzeigen bisher separat geladen. Anschließend folgten clientseitige Injektionen, im Rahmen derer JavaScript-Skripte und der Videoplayer auf dem Endverbraucher-Gerät Anzeigen luden und abspielten. Dieses Vorgehen könnte jedoch schon bald der Vergangenheit angehören. Nach Information der Browser-Erweiterung SponsorBlock scheint YouTube Werbung künftig direkt in den Videostream integrieren zu wollen; noch bevor dieser zugestellt wird. Solche serverseitigen Anzeigeinjektionen würden die Funktionalität von Werbeblockern beeinflussen, da Nutzer einen fertigen, kontinuierlichen Stream mitsamt Werbeblöcken erhalten.
YouTube bestätigte das Vorgehen auf Anfrage von Bleepingcomputer. Demnach würde der Anbieter seine Leistung und Zuverlässigkeit bei der Bereitstellung von organischen und Werbeinhalten verbessern. Das Update könne jedoch bei Nutzern von Werbeblockern zu einem suboptimalen Erlebnis führen. Diese würden gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Ferner würde YouTube Nutzer bereits seit einer Weile dazu drängen, ihre Lieblings-Creator zu unterstützen und Werbung zu erlauben oder zu YouTube Premium zu wechseln.
Nutzer nicht erfreut
Bereits seit Monaten geht YouTube mit allen Mitteln gegen Werbeblocker vor. Zuerst mit Warntafeln, die anstelle der Inhalte ausgespielt wurden. Anschließend haben die Verantwortlichen ihre Seite verlangsamt oder vollständig lahmgelegt, sobald Werbeblocker erkannt wurden. Und schließlich kam es zu Pufferproblemen oder Fehlermeldungen bei Drittanbieter-Apps, die Werbeeinblendungen deaktivierten.
Auf Reddit zeigen sich die Nutzer nun erzürnt. „Ist mir egal. Pfeif auf Werbung. Die schaue ich mir nicht an“, schreibt ein YouTube-Zuschauer. Während ein weiterer ergänzt: „Und auch die beworbenen Produkte nicht kaufen. Niemals.“ Andere Nutzer wünschten sich indes, dass YouTube mehr Zeit damit verbringen würde, das eigene Werbemodell zu einem „erträglichen Erlebnis“ für die Verbraucher zu machen. Zuspruch für die neue Strategie findet sich unter den Kommentaren dagegen nur selten. Wohl auch, weil bereits früher die Vermutung aufkam, dass dieses Vorgehen in Kombination mit längeren und häufiger geschalteten Anzeigen primär darauf abzielt, das YouTube-Premium-Abonnement zu fördern.