Apple erst verspotten und daraufhin dieselbe Taktik wählen. Mit dieser Vorgehensweise erntete Samsung bereits vor einigen Jahren viel Kritik. Gelernt hat der Hersteller jedoch nichts daraus, denn die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Und diesmal steht das Netzteil im Zentrum des Geschehens.
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Die neueste iPhone-Riege von Apple kam ohne Netzteil auf den Markt. Mit diesem Schritt wollte das US-Unternehmen nach eigenen Angaben zum Umweltschutz beitragen, doch Kritiker sehen darin eine weitere Möglichkeit Geld zu verdienen. Denn selbstverständlich kannst du das Ladegerät für etwas über 24 Euro separat im Apple-Shop kaufen. Der größte Konkurrent Samsung nutzte die Gelegenheit, um sich über seinen Rivalen lustig zu machen und diesen bei Facebook zu verhöhnen. Dasselbe machte der Südkoreaner bereits vor einigen Jahren, als Apple sich gegen einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss entschied. Doch heutige Top-Smartphones von Samsung kommen ebenfalls allesamt ohne Kopfhörer-Buchse.
Bestätigt: Ladegerät verschwindet aus dem Samsung-Lieferumfang
Nach Informationen des Portals Tecnoblog hat die brasilianische Zulassungsbehörde Anatel zuletzt die drei kommenden Samsung-Flaggschiffe Galaxy S21, Galaxy S21+ und Galaxy S21 Ultra (beziehungsweise Galaxy S30, Galaxy S30+ und Galaxy S30 Ultra) durchgewunken. In ihrem Bericht veröffentlichte die Behörde auch einige Details, wie beispielsweise die Akkukapazitäten (4.000, 4.800 und 5.000 mAh). Doch noch interessanter ist, dass die drei Samsung-Smartphones laut den Unterlagen allesamt ohne Ladegerät verkauft werden sollen. Ähnliche Gerüchte kursierten bereits seit Wochen im Internet, offizielle Angaben gab es bisher allerdings noch nicht. Das hat sich nun geändert; kein Wunder also, dass der erwähnte Facebook-Post bereits nicht mehr abrufbar ist.
Nicht nur peinlich, sondern auch riskant
Bislang ist unklar, ob Samsung seine kommenden Flaggschiffe weltweit oder nur in Brasilien ohne Netzteil in den Handel bringen möchte. Allerdings ist Brasilien das denkbar schlechteste Land für diese Vorgehensweise. Denn die für den brasilianischen Bundesstaat São Paulo zuständige Verbraucherschutzbehörde Procon-SP hinterfragte Apples vage Erläuterungen zuletzt in einer Pressemeldung. Demnach war das US-Unternehmen nicht in der Lage, die Reduzierung von CO2-Emissionen zu belegen, die das Weglassen eines Ladegeräts angeblich mit sich bringt. Und es wurden auch einige weitere Aspekte genannt, die eine Geldstrafe nach sich ziehen könnten.
Zudem wäre Apple dazu verpflichtet, seine Netzteile wieder in den Lieferumfang zu integrieren. Bevor das passiert, muss jedoch zunächst einmal der Aufsichtsrat der Organisation die Angelegenheit prüfen. Welche Auswirkungen dessen Entscheidung auf Samsung haben könnte, ist derzeit noch nicht bekannt.