Samsung verabschiedet sich von Windows

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Mit DeX wollte Samsung den Desktop für Mobilgeräte öffnen. Mittels Windows-App konnten diese zudem direkt mit einem PC verknüpft werden. Damit ist jetzt Schluss, der Konzern setzt an dieser Stelle künftig auf Microsoft.
Samsung Dex
Samsung-Handy verbunden an einen USB-C-to-HDMI-AdapterBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Samsung gehört zwar mit seinen Smartphones zu den Größen der Branche, allerdings fehlt dem Hersteller im Vergleich zu den übermächtigen Konkurrenten ein wichtiges Detail. Apple und Google verfügen über eigene Betriebssysteme, die sie für ihr jeweils eigenes Ökosystem an Diensten nutzen. Die Koreaner versuchen ebenfalls ihre Nutzer mit einem eigenen Portfolio an Anwendungen bei der Stange zu halten. Sie müssen jedoch auf Android als Basis setzen.

Versuche, eine eigene Plattform zu etablieren, misslangen. Weder das hauseigene Bada noch Tizen OS, das auf einem von Nokia und Intel entwickelten Betriebssystem namens MeeGo basiert, konnten überzeugen. Immerhin wurde Tizen für eine ganze Reihe von Smartwatches des Herstellers genutzt. Und nach wie vor setzt der Konzern bei seinen Smart-TVs darauf. Schließlich versuchte der Hersteller ab 2019 seinen Nutzern die Desktop Experience, kurz DeX, näherzubringen. Auf diesem Weg sollte die Samsung-Oberfläche auch auf großen Bildschirmen überzeugen.

Der neuen Android-Oberfläche von Samsung, die als One UI 7 über das aktuelle Android 15 gestülpt wird, fehlt jedoch die Windows-App. Im Kleingedruckten der britischen DeX-Seite geben die Koreaner das Ende der Verknüpfung zum PC bekannt.

DeX war Tor zu Samsung-Diensten auf Windows-PC

Mit Samsungs DeX lässt sich die Bildschirmoberfläche der Galaxy-Smartphones oder –Tablets auf einem Monitor ausgeben. Durch das Anschließen von Peripheriegeräten wie Maus und Tastatur lässt es sich zu einem eigenständigen Desktop-PC umformen. Mit der Windows-App ließ sich der Bildschirm des jeweiligen Mobilgeräts zudem in einem eigenen Fenster im Microsofts Betriebssystem anzeigen. 

Auf diesem Weg sollte insbesondere der Austausch von Daten erleichtert werden. Sie konnten mit der App einfach über die jeweiligen Fenster zwischen den beiden Geräten hin und her geschoben werden. Auch die Nutzung von Kommunikationsfunktionen des Handys am großen Bildschirm wurde ermöglicht. 

Mit der Einstellung der App für Windows zieht Samsung die Konsequenzen daraus, dass der Dienst die Mehrheit der Nutzer nicht so recht überzeugen konnte. Für den einfachen Austausch von Daten können andere Wege genutzt werden.

Es bieten sich sowohl konkurrierende Angebote wie Googles Nearby Share oder Smartphone-Link von Microsoft, das in der aktuellen Version des Windows-Betriebssystems integriert ist. Samsung empfiehlt den bisherigen Nutzern der Windows-App von Dex für einfache Datenübertragungen den Wechsel zu dem Microsoft-Dienst.

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