Samsung-TVs doch nicht so gut? Vorwurf: Arglistige Täuschung

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Die Fernseher von Samsung genießen einen guten Ruf. Insbesondere beim Preis-Leistungs-Verhältnis können nur die wenigsten Hersteller mithalten. Doch ein genauer Blick auf die Thematik offenbart ein weniger harmonisches Bild. Der Vorwurf: arglistige Täuschung.
Technologiekonzern
SamsungBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Im ersten Quartal 2022 sorgte Samsung für einen mittelschweren Skandal und zahlreiche Negativ-Schlagzeilen. Denn das Unternehmen drosselte die Leistung seiner Galaxy-Smartphones und –Tablets bei zahlreichen Anwendungen. Bei Benchmark-Apps, also solchen, die explizit die Leistung von Geräten messen, griff die Drossel allerdings nicht. Als Folge entfernte das Benchmark-Portal Geekbench die Galaxy Tab 8-Tablets von Samsung aus seiner Liste. Doch das scheint den südkoreanischen Hersteller keineswegs entmutigt zu haben. Denn nun werden ähnliche Vorwürfe laut – diesmal allerdings mit Blick auf Samsung-TVs.

Samsung soll bei Fernseher-Tests betrügen

Samsung-Fernseher sollen Benchmark-Tests automatisch erkennen und die reguläre Leistung kurzfristig über das akzeptable Maximum hinaus steigern. Das behauptete erstmalig HDTVTest im Rahmen eines Tests des Samsung S95B. Später bestätigte auch das Portal FlatpanelsHD die Vorwürfe. Demnach soll Samsung die Leuchtdichte und die angezeigten Farben automatisch abändern, während ein Benchmark-Test läuft – um diese akkurater erscheinen zu lassen. Ferner wird die maximale Leuchtdichte beziehungsweise Spitzenhelligkeit kurzzeitig von etwa 1.300 Nits auf 2.300 Nits erhöht. Nach Angaben von FlatpanelsHD würde dies über einen längeren Zeitraum, also im normalen Gebrauch, das Panel beschädigen.

Samsungs Algorithmen scheinen Benchmark-Tests über die Größe des Testbereichs zu erkennen. So werden HDR-Tests etwa oftmals an 10 Prozent des Bildschirms durchgeführt. Als die Tester jedoch einen nicht-standardmäßigen Testbereich (9 Prozent) überprüften, unterschieden sich die Ergebnisse wie oben beschrieben.

Samsung weist Vorwürfe vehement zurück

Samsung verkündete angesichts der neuen Erkenntnisse, das Unternehmen werden ein Software-Update ausspielen, welches eine „konsistente Helligkeit von HDR-Inhalten über ein breiteres Spektrum an Fenstergrößen“ gewährleisten würde. Je nachdem, wie man das Statement auslegt, wirkt es so, als wolle der Hersteller schlicht die Algorithmen, die Benchmark-Tests erkennen, ausweiten. Gegenüber The Register wählte der Südkoreaner deutlichere Worte und versicherte, dass HDR-Content in Fenstern unterschiedlicher Größe akkurat angezeigt werde. Auch die maximale Leuchtdichte hielte sich über alle Fenstergrößen hinweg auf einem ähnlichen Niveau – ohne das Panel zu schädigen.

Mitreden

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Frei

    Erinnert an Abschaltvorrichtung bei Diesel…

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  2. Nutzerbild Joshua Neumann

    Ich bin blind und habe einen Samsung Fernseher von 2019. Mir bleibt fast nichts anderes übrig, als einen Samsung Fernseher zu kaufen, da dieser Fernseher barrierefrei ist. Die Rede ist von Screen Reader Voice Guide. Wozu sollte man als blinder da drüber nachdenken? Diese ganzen Bilder Sachen sind mir sowas von egal. Wichtiger ist, dass Samsung deren Barrierefreiheit nicht verschlimmert. Sondern, dass es immer Besserungen gibt. Von mir aus kann der Bildschirm auch schwarz werden.

    Antwort
  3. Nutzerbild Tom

    Das kann ich mir ohne weiteres Vorstellen, das Samsung soetwas macht. Dazu kommt noch: Das „Sendeverhalten“ . Siehe https://www.inside-digital.de/ratgeber/datenschutz-mit-smart-tv-so-schuetzt-du-deine-daten
    Übertragen werden u.U.:
    –Informationen zum Gerät: IP-Adresse, Standort, Gerätenummer oder Werbe-ID
    –Nutzerdaten: Geburtsdatum, Kontaktdaten, Mail-Adresse oder auch Bankdaten
    –Nutzerverhalten am TV: Interaktionen des Nutzers mit dem Fernsehgerät, beispielsweise Cursorbewegung oder besuchte Webseiten

    Das geht garnicht….

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