Obwohl Bargeld insbesondere in Deutschland nach wie vor weitverbreitet ist, rücken Zahlungskarten und andere bargeldlose Bezahlmethoden weltweit in den Vordergrund. Die neue Samsung-Technologie könnte ihren Aufstieg noch etwas beschleunigen.
Samsung integriert Fingerabdruck-Sensor in Zahlungskarten
Der neue Chip, den Samsung liebevoll S3B512C getauft hat, sorgt dafür, dass Nutzer bei der Kartenzahlung demnächst zur Authentifizierung lediglich ihren Finger auf einen in die Karte integrierten Scanner pressen müssen. Eine Novität stellt diese Technologie allerdings nicht dar. Bereits 2017 hat MasterCard ein ähnliches Konzept vorgestellt. Im Vergleich dazu bietet der S3B512C jedoch einen entscheidenden Vorteil: Alle benötigten Elemente, zu denen ein Fingerabdruck-Sensor, ein Sicherheitselement und ein Sicherheitsprozessor gehören, befinden sich in einem einzigen Chip. Nach Angaben von Samsung stellt der S3B512C die erste Alles-in-Einem-Sicherheitslösung dar. Diese soll die Anzahl der erforderlichen Chips reduzieren und somit die Hürden bei der Einführung von Kreditkarten mit biometrischen Sensoren reduzieren.
Die drei erwähnten Elemente sind für einen sicheren Authentifizierungsprozess mittels Karte unabdingbar. Die Fingerabdruck-Informationen werden mithilfe des Scanners erhoben und verschlüsselt im Sicherheitselement gespeichert. Letzterer erhielt laut Samsung eine EMVCo- und CC EAL 6+-Zertifizierung. Aufgabe des Sicherheitsprozessors ist es derweil, die Daten zu verarbeiten und die einzigartigen Merkmale des Fingers zu analysieren.
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Fingerabdruck-Sensor – wozu eigentlich?
Zurzeit kommen beim Bezahlen mittels Karte vorrangig zwei Methoden zum Einsatz: eine PIN oder ein RFID-Chip. Der PIN stellt dabei generell die sicherste Option dar, solange Dritte die Eingabe nicht beobachten. Alternativ kann die RFID-Technologie eingesetzt werden, um kontaktlos zu bezahlen. Das ist jedoch nicht ungefährlich, da Diebe die Karte ohne Eingabe einer PIN in der Regel bis zu fünfmal verwenden und dabei Beträge von bis zu 25 oder 50 Euro abbuchen können. Eine zusätzliche Hürde in Form eines Fingerabdrucks könnte die Gefahr ohne nennenswerten Mehraufwand deutlich minimieren oder etwa die Eingabe eine PIN gänzlich überflüssig machen. Zudem soll die Technologie laut Samsung auch abseits von Zahlungskarten, etwa für Studierendenausweise oder Schlüsselkarten, geeignet sein.