Was viele Käufer nicht wissen: Es existieren mehrere Varianten des Samsung Galaxy S22. Und damit sind keineswegs Varianten wie etwa der Ultra-Ableger gemeint. Der Südkoreaner produziert seit Jahren mehrere Abarten seiner High-End-Riege. Wer in Europa ein Smartphone erwirbt, der bekommt ein anderes Gerät, als etwa in den USA – und zwar ein schlechteres. Doch das könnte sich schon im kommenden Jahr ändern.
Samsung-Handys: Exynos verliert gegen Snapdragon
Während etwa das Samsung Galaxy S22 außerhalb der europäischen Grenzen mit einem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1-Prozessor ausgestattet wurde, setzte der südkoreanische Hersteller bei den hiesigen Modellen auf den hauseigenen Chip Exynos 2200. Die Exynos-Halbleiter liefern jedoch beinahe schon traditionell eine schlechtere Leistung ab als ihre Snapdragon-Konkurrenten. Doch im kommenden Jahr scheint Samsung die Aufteilung bei seiner Galaxy S23-Riege aufgeben zu wollen. Das behauptet zumindest der üblicherweise gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo auf Twitter. Demnach soll der intern als SM8550 betitelte 5G-Chip, bei dem es sich um den Snapdragon 8 Gen 2-Prozessor handelt, den Exynos 2300 im Jahr 2023 vollständig ersetzen.
Der Grund für diese Entscheidung ist simpel: Laut Kuo kann der hauseigene Samsung-Prozessor jeglicher Hinsicht nicht mit dem SM8550 mithalten. Insbesondere bei der Rechenleistung und der Energieeffizienz dürfte der Qualcomm-Chip die Nase vorn haben. Und nun könnten seit vielen Jahren erstmals auch europäische Nutzer davon profitieren. Die Frage ist nur, inwiefern sich die Änderung auf den Kaufpreis auswirkt.
Samsung in der Bredouille
Ein weiterer Aspekt, denn nicht viele kennen: Die Fertigung des High-End-Chips von Qualcomm übernahm noch vor Kurzem Samsung. Somit stammten sowohl der Snapdragon 8 Gen 1 als auch der Exynos 2200 aus der Samsung-Schmiede. Da der Südkoreaner jedoch Probleme bei der Halbleiter-Fertigung hatte, wechselte Qualcomm Anfang 2022 zum taiwanesischen Hersteller TSMC. Und nun scheint auch Samsungs hauseigene Chip-Produktion zu straucheln. Wobei es sich bei Letzterem um einen strategischen Schachzug handeln könnte. Denn wie Business Korea bereits im Mai berichtete, könnte Samsung die kommenden zwei Jahre dazu nutzen, um die Entwicklung voranzutreiben und im Jahr 2025 mit einem wettbewerbsfähigen Smartphone-Prozessor zurückzukehren.