Smartphones mit faltbarem Display sind vor allem eines: teuer. Trotzdem versucht es Samsung jetzt mit einer Neuauflage des Galaxy Fold 5G, das im Fachhandel mit 512 GB Speicherplatz noch immer mehr als 1.500 Euro kostet. Am Dienstag stellte Samsung mit dem Galaxy Z Fold 2 5G offiziell den Nachfolger vor; nachdem es vor einigen Wochen schon einen ersten, kurzen Teaser des Geräts zu sehen gab. Aber was kann man als Käufer im Detail von diesem Luxus-Smartphone mit Falt-Display erwarten?
Samsung Galaxy Z Fold2: Speicher halbiert
Die vielleicht wichtigste Botschaft vorweg: Damit die zu bezahlenden Kosten für das neue Flaggschiff nicht ausufern, hat man sich bei dem südkoreanischen Elektronik-Konzern dazu entschieden, den Speicherplatz kurzerhand zu halbieren. Das Galaxy Z Fold2 steht nur mit 256 GB Speicherplatz (UFS 3.1) zur Verfügung. Eine kleine Überraschung, aber andererseits sollten 256 GB für die allermeisten Nutzer auch ausreichen.
Dazu gesellen sich – wie beim Vorgänger – 12 GB Arbeitsspeicher. Als Prozessor setzt Samsung auf eine Octa-Core-Variante, die im 7-nm-Verfahren gefertigt wird und neben LTE auch 5G-Verbindungen unterstützt. Aufgeteilt in drei CPU-Cluster taktet der Prozessor in der Spitze mit bis zu 3,09 GHz. Namentlich wird es sich um den Snapdragon 865 Plus von Qualcomm handeln. Als Betriebssystem ist Android 10 mit angepasster Nutzeroberfläche One UI 2.5 installiert.
Mehr Display, bitte!
Egal, wie man das neue Galaxy Z Fold2 dreht und wendet: Gegenüber dem Vorgänger steht jetzt mehr Display zur Verfügung. Im zugeklappten Zustand steht dir ein 6,2 Zoll großes Super AMOLED Display zur Verfügung, das eine Auflösung von 816 x 2.260 Pixeln bietet. Gegenüber dem Vorgänger sind die Bildschirmränder spürbar schmaler geworden. Dann kannst du das Mobiltelefon wie ein klassisches Smartphone mit einer Hand nutzen.
Öffnest du das Smartphone aber über seinen innovativen Faltmechanismus stufenlos wie ein Buch, kommt ein 7,6 Zoll großes Display aus flexiblem Glas zum Vorschein (Dynamic AMOLED). Konkret ist es aber nicht Glas allein, sondern ein Glas-Kunststoff-Gemisch, das sich nahezu wie Glas anfühlt. Hier kannst du auf eine Auflösung von 1.768 x 2.208 Pixeln setzen – jetzt mit 120 Hertz Bildwiederholfrequenz.
Dann kannst du beispielsweise drei Apps gleichzeitig öffnen und im Split-Screen-Modus parallel verwenden (Multitasking). Mit kompatiblen Apps – zum Beispiel in nativen Samsung-Anwendungen wie Galerie, Internet aber auch in Office 365 und Google Mail – ist auch eine Drag & Drop-Funktion nutzbar. Etwa um eine Excel-Datei aus dem einen Fenster in ein zweites Fenster zu schieben – zum Beispiel in ein E-Mail-Programm. Man habe für dieses Extra auf Software-Ebene unter anderem mit den Partnern Google und Microsoft eng zusammengearbeitet.
Zur weiteren Ausstattung des 282 Gramm schweren Luxus-Smartphones gehören Bluetooth 5.0, WLAN (Wi-Fi 6) bis hin zum Standard 802.11ax und ein seitlich in den Rahmen integrierter Fingerabdrucksensor. Ist das Smartphone aufgeklappt, kannst du über zwei dynamische Lautsprecher von einem Stereo-Effekt profitieren. Neben einer SIM-Karte im Nano-Format kannst du auch noch eine eSIM nutzen. Die eSIM-Funktionalität wird aber erst einige Wochen nach Verkaufsstart in Form eines Software-Updates nachgereicht.
Etwas überraschend ist aber der Akku mit integrierter Schnellladetechnologie „nur“ 4.500 mAh groß. Gegenüber dem Vorgänger entspricht das einer nur schmalen Verbesserung von 265 mAh. Mit Kabel ist das Aufladen mit bis zu 25 Watt möglich, drahtlos geht es mit bis zu 11 Watt voran.
Das Kamera-Setup hat sich verändert
Und dann wäre da natürlich noch das Kamera-Setup. Hier setzt Samsung auf der Rückseite auf folgende Komponenten:
- Ultra-Weitwinkel mit 12 Megapixeln und f/2.2-Blende
- Weitwinkel mir 12 Megapixel und f/1.8-Blende
- Tele mit 12 Megapixeln und f/2.4-Blende
Während sich bei der Weitwinkel- und der Tele-Kamera nicht viel ändert, hat das Ultra-Weitwinkel-Objektiv des Galaxy Z Fold2 gegenüber dem Galaxy Fold rein nominell sogar ein Downgrade erfahren. Denn im Vorgänger war hier noch eine 16-Megapixel-Kamera verbaut. Nach Angaben von Samsung bedeutet das aber nicht, dass die Ultra-Weitwinkel-Aufnahmen im neuen Fold eine schlechtere Qualität haben. Im Gegenteil: Das Zusammenspiel der Kameras mit der Kamerasoftware liefere im nun gewählten Setup noch bessere Ergebnisse.
Bei der Frontkamera des Galaxy Z Fold2 bleibt es bei einer Auflösung von 10 Megapixeln (f/2.2-Blende), auf der Innenseite kommt statt einer Dual-Kamera nur noch eine einfache Kamera mit 10-Megapixeln und f/2.2-Blende zum Einsatz; jetzt aber untergebracht in einem kleinen „Punch Hole“ statt in einer recht wuchtigen Display-Aussparung (Notch).
Ist das neue Galaxy Fold in einem 90-Grad-Winkel aufgefaltet, haben Nutzer mit dem Capture View Mode die letzten fünf Fotos und Videos auf der unteren Displayhälfte direkt im Blick, während auf der oberen Displayhälfte weiterhin die Vorschau für Fotos und Videos zu sehen ist. Das Smartphone ist aufgestellt zudem in der Lage, den Nutzer beim Filmen selbstständig zu fokussieren, auch wenn sich die gefilmte Person bewegt.
Was kostet das Samsung Galaxy Z Fold2?
Dass es sich bei dem neuen Samsung Galaxy Z Fold2 um ein Premium-Smartphone handelt, wird auch bei einem Blick auf den Preis deutlich. Denn der liegt bei nicht weniger als 1.949 Euro. Und das trotz des gegenüber dem Galaxy Fold nur halb so großen Speicherplatz, der im Übrigen nicht erweiterbar ist. Samsung selbst will mit dem Galaxy Z Fold2 Menschen adressieren, die ihren persönlichen Erfolg zur Schau stellen möchten – also zum Beispiel Menschen auf Management-Ebene.
Angeboten wird das Smartphone ab dem 1. September in der Standard-Ausführung in Bronze und Schwarz. Die Auslieferung erster Geräte erfolgt ab dem 18. September. Über die Samsung-Homepage erlaubt der Hersteller aber auch die Bestellung von personalisierten Versionen. Dann ist die Scharnierabdeckung des Foldable in einer von vier Metallic-Ausführugen lackiert: Silber, Rot, Blau und Gold. Extra berechnet Samsung dafür nichts, allerdings ist das Gerät über die Samsung-Homepage meist schon kurz nach Verkaufsstart teurer als im Online-Fachhandel.
Zudem steht auf ausgewählten Märkten auch eine Thom Browne Edition zur Verfügung, bei der die Galaxy Watch 3 und die Galaxy Buds Live gleich inklusive sind. Für den deutschen Markt ist diese aber nicht vorgesehen.
Käufer des Galaxy Z Fold2 5G haben exklusiv Zugriff auf den Galaxy Z Concierge Service. Nutzer können auf ein Team von Produktexperten zurückgreifen, um Servicetermine zu vereinbaren oder Fragen zu dem Foldable in einem persönlichen Gespräch zu klären.