Rundfunkbeitrag: Viele Bürger haben zu viel gezahlt – Betrug?

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Wer zu viel gezahlt hat, sollte sein Geld zurückerhalten. So einfach ist es im aktuellen Fall nicht. Zwar haben Bürger im Kontext des Rundfunkbeitrags zu viel gezahlt, doch Rückerstattungen gibt es erst später – wenn überhaupt. Die Verbraucherzentrale klärt auf.
Rundfunkbeitrag

Rundfunkbeitrag: Viele Bürger haben zu viel gezahlt – Betrug?

Möchtest du eine neue Wohnung beim ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice anmelden oder die Bankverbindung ändern? Dann musst du nichts weiter tun, als die Website des Beitragsservices aufzurufen und ein entsprechendes Formular auszufüllen – kostenlos, wohlgemerkt. Gefunden wird besagte Seite in den meisten Fällen über Google. Doch wer aktuell „Rundfunkbeitrag“ in sein Suchfenster eintippt, stößt zunächst auf eine Anzeige der Website dein-rundfunkbeitrag.de. Und genau hier beginnen die Probleme.

Rundfunkbeitrag-Zahler ausgetrickst

Bei der Website „dein-rundfunkbeitrag.de“ scheint es sich um eine ausgeklügelte Betrugsmasche zu handeln, die mit den gesetzlichen Grauzonen spielt und diese gut möglich auch überschreitet. Darauf deutet zumindest eine aktuelle Meldung der Verbraucherzentrale hin. Wer die Website besucht, kann zwischen den vier Services „Abmeldung Ihrer Wohnung“, „Änderung zum Beitragskonto mitteilen“, „Erstanmeldung einer Wohnung zum Rundfunkbeitrag“ und „Anmeldung einer weiteren Wohnung“ wählen. Dass für die Dienstleistung ein Betrag in Höhe von 39,99 Euro fällig wird, geht lediglich aus dem Kleingedruckten auf der dritten Unterseite hervor. Die Betreiber setzen also höchstwahrscheinlich darauf, dass Betroffene diesen Umstand übersehen und viel Geld für eine auf der offiziellen Beitragsservice-Seite kostenlose Dienstleistung bezahlen.

Dein Rundfunkbeitrag-Website

Selbe Betreiber, neue Betrugsmasche?

Erst vor einigen Monaten verklagte die Verbraucherzentrale die SSS Software Special Service GmbH, Betreiber der Seite „service-rundfunkbeitrag.de“, wegen einer ähnlichen Masche. Damals waren geschätzt 90.000 Bürger betroffen; mit dem Unterschied, dass diese nur 29,99 Euro für den „Service“ hinblättern mussten. Die Verbraucherzentrale bietet die Möglichkeit, sich der Sammelklage anzuschließen und Ansprüche an die Betreiber zu stellen. Ein ähnliches Schicksal könnte nun auch dein-rundfunkbeitrag.de blühen. Die alte Seite aufzurufen, empfehlen wir derweil nicht. Denn uns wurde beim Öffnen eine Malware-Warnung vom Antivirenprogramm eingeblendet – dem war früher nicht so.

Und was haben die beiden Seiten nun miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nichts. So findet sich im Impressum von dein-rundfunkbeitrag.de kein Hinweis auf die SSS Software Special Service GmbH. Stattdessen ist hier von dem Unternehmen „Digitaler Post Service – FZCO“ mit Sitz in Dubai die Rede. Allerdings wurde die anfangs erwähnte Google-Anzeige nach Angaben der Suchmaschine von der SSS Software Special Service GmbH geschaltet. Ein Umstand, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Googles Verifizierungsprozess zurückführen lässt. Denn Werbetreibende müssen ihre Identität gegenüber dem US-amerikanischen Unternehmen mit amtlichen Dokumenten nachweisen.

Bildquellen

  • Netflix schenkt dir 1 Euro und schaltet dafür Werbung: BING IC / Dall E 3
  • Rundfunkbeitrag: Viele Bürger haben zu viel gezahlt – Betrug?: AlexBuess / shutterstock,com

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