Riesige Wärmepumpe: Sie könnte bis zu 30.000 Haushalte versorgen

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Wärmepumpen eignen sich nicht nur für den Einsatz in einzelnen Gebäuden. Die Modelle sind auch in der Lage als Großwärmepumpen wesentlich mehr Häuser mit Energie zu versorgen. Eine Großwärmepumpe aus Deutschland versorgt bald so richtig viele Haushalte.
Riesige Wärmepumpe - sie könnte bis zu 30.000 Haushalte versorgen
Riesige Wärmepumpe - sie könnte bis zu 30.000 Haushalte versorgenBildquelle: alpha innotec

Nicht jeder Haushalt müsste für die Energiewende mit einer eigenen Wärmepumpe versorgt werden. Großwärmepumpen könnten die Wärme für zahlreiche Haushalte bereitstellen. Die Modelle werden bereits heute in Deutschland gefertigt. Unter anderem durch den Hersteller MAN. Durch die hohe Effizienz der Modelle sind sie so beliebt, dass sie selbst über die Grenzen von Deutschland hinweg gefragt sind. Eines der Modelle soll künftig in Finnland zum Einsatz kommen und dort zahlreiche Haushalte versorgen. Das leistet die Riesenwärmepumpe.

Riesenwärmepumpe für Fern- und Nahwärmenetze

Helsinki setzt alles daran, CO₂ einzusparen und bereits zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Dafür greift die finnische Hauptstadt zu einer gewaltigen Wärmepumpe, die direkt aus Deutschland stammt. In der Theorie ist das Modell so leistungsstark, dass es selbst Saunen aufheizen könnte. Bisher gilt Finnland als eines der Länder mit dem größten Anteil an verbranntem Holz. Bis zu 20 Prozent der Einfamilienhäuser in Finnland heizen derzeit mit Holz. Um sich von den vielen Holzheizungen zu verabschieden, soll nun eine Riesenwärmepumpe für die Versorgung von Haushalten sorgen.

Der Augsburger Maschinenbauer MAN Energy Solutions liefert die weltweit größte Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Fernwärmeversorgung in Helsinki. Mit dieser möchte das finnische Energieunternehmen „Helen Oy“ etwa 30.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen. Dadurch ließen sich jährlich rund 26.000 Tonnen CO₂ einsparen. Dabei ist die Riesenwärmepumpe auch problemlos für finnische Temperaturen geeignet. Denn sie kann auch aus Temperaturstürzen von bis zu minus 20 Grad noch immer Wärme gewinnen. Abhängig davon, wie die Lufttemperatur ausfällt, kann sie eine Kapazität von 20 bis 33 Megawatt bereitstellen. Der Kompressor, der eines der wichtigsten Bauteile in der Wärmepumpe darstellt, wurde in Zürich gefertigt. Dort betreibt MAN Energy Solutions ein Fertigungswerk mit rund 800 Mitarbeitern.

Großwärmepumpen wären auch für Deutschland attraktiv

Trotz der großen Investitionsbeträge im zweistelligen Millionenbereich können solche Riesenwärmepumpen ein wichtiger Beitrag in der Energiewende werden. Mit ihnen ließe sich auch in Deutschland Fernwärme für tausende Haushalte energieeffizient bereitstellen. Allerdings wäre es dringend erforderlich, dass die Regierung zuvor an den gesetzlichen Vorgaben rund um die Fernwärme nachbessert. Kunden dürfen nicht in eine Monopol-Abhängigkeit von einem Versorger getrieben werden, dessen Preisgestaltung sie wehrlos ausgeliefert sind.

Nur, wenn die Fernwärme eine sinnvolle und transparente Ergänzung zu anderen Heizformen in Deutschland ist, kann sie tatsächlich ein Ersatz für heimische Wärmepumpen werden. Solche Nah- und Fernwärmenetze wären im großen Maßstab wesentlich effizienter als der Kauf einzelner Wärmepumpen von hunderttausenden Haushalten. Allein bei durchschnittlichen Kosten von 30.000 Euro (ohne Berücksichtigung von Fördergeldern) wären Einzelwärmepumpe für 30.000 Haushalte bereits bei Investitionskosten von 900 Millionen Euro. Mit Fördermitteln wären es dennoch mindestens 270 Millionenn Euro, die Einzelhaushalte aufbringen müssten.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Nichts für ungut, aber zentrale Versorgung bedeutet immer ein Monopol, die Verbraucher haben keine Wahl und die Anbieter können preislich machen, was die wollen.
    Alles, was in den letzten Jahrzehnten im Bereich Energiemarktliberalisierung in EU gemacht wurde, wird durch grüne Ideologie zerstört. Die Verbraucher werden wieder vermehrt in monopolisierter Markt getrieben, ohne Alternativen.
    Und bevor man über solche Monster spricht, soll freier Zugang zu Fernwärmenetzen für alle Anbieter gesetzlich vorgeschrieben werden.

    Und um ganz ehrlich zu sein, ich kann diese Phrase wegen eingesparten CO₂ nicht mehr lesen. CO₂ ist die Lebensgrundlage auf unserem Planeten, die Pflanzen brauchen CO₂ um zu wachsen. Und ohne Pflanzen wird es auch kein Sauerstoff geben, den wir, Menschen, zum Leben brauchen.
    Ich persönlich habe kein Problem mit CO₂, aber mit wohl mit riesigen Solarparks und Monster-Windkrafträdern.
    Und die obengenannte Wärmepumpe funktioniert nicht ohne Strom, und Strom muss auch produziert werden. Helsinki liegt auch nicht gerade in Afrika, mit Solar lässt sich dort nicht viel Strom produzieren.
    Vielleicht sollte man sich erst anschauen, wie viel Energie in Finnland aus Kohle und Atom gewonnen wird.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/182182/umfrage/struktur-der-bruttostromerzeugung-in-finnland/

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