Regierung verspricht: Strompreise könnten bald deutlich sinken

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Schon im Vorfeld hatte die Regierung Pläne angekündigt, um den Strompreis für die Bevölkerung effektiv zu senken. Mit den geplanten Maßnahmen im Koalitionsvertrag rückt dieses Versprechen nun in Reichweite. Schon bald könnte die Stromrechnung deutlich sinken.
Stromzähler und Sparschwein, Sinnbild für Strompreis

Regierung verspricht - Strompreise könnten bald deutlich sinken

Die CDU/CSU sowie die SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag nun konkrete Maßnahmen beschlossen, wie die Strompreise für die Bevölkerung sinken sollen. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen sollen von der Entlastung profitieren. Im Fokus stehen dabei drei Maßnahmen: Eine Senkung der Stromsteuer, das Herabsetzen der Netzentgelte sowie eine Deckelung dieser, damit die Preise ein Niveau nicht mehr überschreiten können. Durch alle Maßnahmen könnte sich ein deutlicher Rabatt auf Stromrechnungen ergeben.

Der Strompreis in Deutschland besteht aus mehreren Komponenten

Um zu verstehen, wie diese Maßnahmen helfen können, die Stromkosten zu reduzieren, ist es entscheidend, die Zusammensetzung der Strompreise in Deutschland zu verstehen. Rund 44 Prozent des Gesamtpreises entfallen auf die Strombeschaffung, seinen Einkauf an der Strombörse sowie die Gewinnmargen der jeweiligen Energieversorger. Die Netzentgelte sind mit 22 bis 28 Prozent Anteil an den Kosten ein großer Bestandteil des Gesamtpreises. Ähnlich sieht es mit den Steuern aus, die etwa 29 Prozent Anteil an den gesamten Kosten ausmachen. Darin finden sich sowohl die Umsatzsteuer, die Stromsteuer als auch weitere Abgaben wie Konzessionsabgaben (§ 2 KAV), Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Umlage (§§ 10 ff EnFG), §-19-StromNEV-Umlage, Offshore-Netzumlage, Umlage für abschaltbare Lasten. Die Höhe all dieser Umlagen und Steuerbestandteile ist in Deutschland durch den Staat geregelt. Dementsprechend kann die Regierung hier mit der Stromsteuer einen möglichst einfachen Hebel nutzen, um die Kosten für Verbraucher zu dämpfen.

So stark sollen die Strompreise durch die neuen Maßnahmen sinken

Alle drei Anpassungen kombiniert sollen einen Preisnachlass von wenigstens 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf die Strompreise erzielen. Für Neukunden könnte der Strom künftig somit 24 Cent pro kWh kosten. Bestandskunden in der Grundversorgung könnten bei 31 Cent pro kWh landen. Bei einem durchschnittlichen Zweipersonenhaushalt, mit einem Stromverbrauch von rund 2.000 kWh pro Jahr werden zurzeit etwa 580 Euro jährlich fällig. Nach der geplanten Anpassung winkt eine Preissenkung auf 480 Euro und somit eine Ersparnis von 100 Euro jährlich. Ebenso 100 Euro können Haushalte in der Grundversorgung einsparen. Der Preis sinkt herbei von durchschnittlich 720 Euro jährlich auf 620 Euro herab.

Die Senkung der Stromsteuer auf das niedrigste, mögliche Niveau nach EU-Richtlinien soll mit einer Anpassung der Netzentgelte und Umlagen kombiniert werden. Vor allem die Deckelung der Netzentgelte könnte sich als nützlich erweisen, um die Stromkosten langfristig zu dämpfen. Allerdings könnte es auch den Ausbau von Anlagen in Regionen bremsen, wenn die Kosten für zusätzlichen Netzausbau nicht mehr länger über Netzentgelte für die Unternehmen refinanziert werden können. Hier wird die amtierende Regierung einen Ausgleich schaffen müssen, wenn die Reduktion der Strompreise nicht mit einem Ausbremsen des Netzausbaus einhergehen soll. Ein Teil der Kosten könnte man beispielsweise reduzieren, indem man Erzeugungsanlagen und Netzausbau genauer aufeinander abstimmt. Zumal Studien prognostizierten, dass ein deutlich geringerer Netzausbau nötig sein könnte als zunächst angenommen.

2 Kommentare

  1. Karsten Frei
    OMG. Neunmal "könnte". Dabei reicht nur einmal "Nein", um die neunmal "könnte" zu nichts zu machen. Ich würde sagen, lasst es sein, Märchen zu schreiben und wartet ab, bis etwas von dieser Milchmädchenrechnung in die Tat umgesetzt ist.
  2. Karsten Frei
    Nun mal so am Rande, wo von einer Seite Almosen versprochen werden, wird von anderen Seite richtig abkassiert. https://www.welt.de/wirtschaft/article255930624/DAK-Chef-Storm-Wenn-nicht-nachgelegt-wird-ist-mit-diesem-Koalitionsvertrag-ein-Beitrags-Tsunami-vorprogrammiert.html Und der Widerstand gegen Schuldenkanzler formiert sich schon: https://www.welt.de/politik/deutschland/article255906968/Regierung-Zwei-Juso-Landesverbaende-gegen-Zustimmung-zum-Koalitionsvertrag-Liveticker.html
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