Radikaler Schritt: Brief-Zustellung wird eingestellt

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Auch wenn E-Mails mittlerweile viele Briefe ersetzt haben: Ganz ist die Post nicht wegzudenken. Doch das wird sich ändern, denn die Briefpost steht vor dem Aus. Schon Ende 2025 ist hier Schluss: Es gibt keine Briefe mehr.
Ein Brief wird in einen Briefkasten gesteckt

Dänische Post stellt Briefzustellung ein

In der Regel ist es in ganz Europa gleich: Der Transport der Briefe durch das ganze Land obliegt einem Staatskonzern. Oder zumindest einer Firma, die aus einer staatlichen Institution hervorgegangen ist. Während es in Deutschland die Deutsche Post AG ist, die aus der Deutschen Bundespost entstanden ist, ist es in Dänemark PostNord. PostNord war bis 2010 unter der Marke Post Danmark der staatliche Postdienstleister und ist schon 2009 mit der schwedischen Post Posten AB fusioniert. Jetzt hat sich PostNord in Dänemark zu einem radikalen Schritt entschlossen: Schon 2026 soll es keine Briefe mehr geben. Der Transport wird eingestellt. Man wolle sich auf das Kerngeschäft Pakete konzentrieren und der bevorzugte Paketdienst Dänemarks werden, teilt der Anbieter mit.

Dänische Post stellt Briefzustellung ein

„Die Dänen nutzen zunehmend die Digitalisierung und die überwiegende Mehrheit aller Menschen empfängt heute Dinge, die früher als Brief verschickt wurden, digital“, teilt PostNord mit. Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der Briefe um über 90 Prozent zurückgegangen und sei weiter fallend. PostNord habe sich daher dazu entschlossen, das Briefgeschäft einzustellen. Ab Ende 2025 können Dänen keine Briefe mehr mit dem Dienstleister, der für seine roten Briefkästen bekannt ist, versenden oder empfangen. Schon im Juni will man damit beginnen, die verbliebenen 1.500 Briefkästen zu demontieren.

Ab 1. Januar 2026 müssen Dänen auf andere Anbieter für den Brieftransport zurückgreifen, sofern es welche gibt. Diese müssen vom Verkehrsministerium auch den Auftrag bekommen, Briefe aus dem Ausland – etwa Deutschland – in Dänemark zuzustellen. Aktuell liegt dieser Auftrag noch bei PostNord. Wer diese und andere Briefe künftig zustellen könnte, ist aktuell unklar.

Der Rückgang des Briefaufkommens in Dänemark ist nicht nur durch die Digitalisierung getrieben, auch wenn das Land hier als vorbildlich gilt. Auch das Preisgefüge dürfte eine entscheidende Rolle spielen. Während man in Deutschland schon über 95 Cent Porto für einen Brief jammert, kostet ein normaler Brief in Dänemark bei PostNord umgerechnet 3,89 Euro. Soll er schneller beim Empfänger ankommen, sind es 5,23 Euro. Zwei Geschwindigkeitsklassen für Briefe sind inzwischen auch in Deutschland üblich. Ein Brief nach Deutschland kostet mit 6,70 Euro so viel wie hierzulande ein Paket.

2 Kommentare

  1. Karsten Frei
    Da werden sich aber Dänen freuen, endlich mal für Behörden und all die anderen nicht mehr erreichbar sein. Steuernachzahlung, Mahnung usw. unter dieser Adresse kein Briefkasten. Es wird garantiert große Folgen nach sich ziehen.
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