ARM und Windows: Die lange Suche nach dem Erfolg
Bereits mit Windows RT, einem für ARM-Prozessoren entwickelten Windows 8, wollte Microsoft dieser Architektur den Weg in die Windows-Welt ebnen. Der Durchbruch blieb wie auch bei späteren Versuchen aufgrund mangelnder Performance der Chips, einem nicht optimal laufenden Windows sowie einer lahmenden Emulation der x86-Programme verwehrt. Doch die großen Probleme sollen nun der Vergangenheit angehören.
Snapdragon Elite X: Qualcomm legt den Schalter um
Qualcomm kooperiert bei der Entwicklung eines ARM-Prozessors für die Windows-Welt schon seit Längerem mit Microsoft, musste aber erst den Spezialisten Nuvia zukaufen, um den Fuß von der Bremse zu bekommen. Das scheint dafür aber nun umso besser gelungen zu sein.
Der Snapdragon Elite X liefert eine Performance, die auf dem Niveau schneller Notebook-Prozessoren liegt. Dazu setzt der Hersteller auf bis zu zwölf 3,8 GHz schnelle Oryon-CPU-Kerne. Der kleinere Plus X verfügt über zehn Kerne. Aktuelles Alleinstellungsmerkmal ist die NPU, die 45 TOPS leistet und aktuell die Einzige ist, die Microsofts Anforderungen für deren KI-PC-Vorstellungen gerecht wird. Mit Wi-Fi 7 wird auch im WLAN der neuste Standard unterstützt.
Viele Laptop-Hersteller springen auf den Zug
Das Gesamtpaket scheint auch die Hersteller von Notebooks zu überzeugen. Zum Marktstart des Chips werden entsprechende Modelle von gleich sieben Branchengrößen lanciert. Zumeist bieten sie die neue Qualcomm-Plattform als Option in bestehenden Serien an. Das gilt nicht zuletzt für Acer.
Qualcomm-SoC kommt in Acers Swift-Serie
Beim Swift 14 AI setzt Acer auf ein 14,5 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln. Der Snapdragon Plus X wird mit 16 GB RAM gepaart. Für Daten stehen SSDs mit einer Kapazität von bis zu 1 TB zur Verfügung. Das mit 1,36 Kg rechte leichte Notebook soll 1.399 Euro kosten.
Asus setzt auf Elite X in klassischem Office-Notebook
Das Vivobook S 15 kommt – zumindest mit Blick auf die Bildschirmdiagonale von 15,6 Zoll – klassisch daher. Das OLED-Display liefert allerdings eine hohe Auflösung von 2,8K. In einem nach dem US-Militärstandard MIL-STD-810H zertifizierten Gehäuse wird der Snapdragon Elite X zusammen mit bis zu 32 GB RAM und einer 1-TB-SSD untergebracht. Die Preise beginnen bei 1.399 Euro.
HP: Neuer Prozessor, neue Serie
Bei HP wird die bisherige Pavillon- zur Omnibook-Serie. Und das erste Modell ist das Omnibook 14 X mit einem – der Name lässt es vermuten – 14 Zoll großen Touch-Display. Dem Snapdragon Elite X kann in diesem Fall ein bis 32 GB großer Arbeitsspeicher zur Seite gestellt werden. Speicherhungrige freuen sich über die optionale 2-TB-SSD.
Dell setzt in drei Serien auf Qualcomm
Ob Latitude-, Inspiron- oder XPS-Serie, Dell hält stets ein Modell mit einem Qualcomm-Chip bereit. Das für Businesskunden gedachte Latitude 5455 bietet einen Snapdragon Plus X sowie ein 14-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln. Der Elite X genauso wie ein berührungsempfindliches Display stehen erst im Latitude 7455 zur Verfügung.
Auch das schicke XPS 13 kann künftig mit dem Elite X bestückt werden, das in der kleinsten Konfiguration außerdem einen Full-HD-Bildschirm sowie eine 512 GB große SSD mitbringt. Das Inspiron 14 Plus, bei dem es mit dem Snapdragon Plus X losgeht, soll in heimischen Gefilden mit zwei Farben, einem 2K-Display und vier Lautsprechern überzeugen.
ARM fürs ThinkPad
Auch Lenovo setzt sowohl bei Business- als auch Consumer-Notebooks auf den Elite X Qualcomm-Prozessor. Die ikonische ThinkPad-Serie wird um ein T14s-Modell mit dem Prozessor erweitert, das mit drei verschiedenen 14-Zoll-Bildschirmen – Full HD, Touch und 2,8K – angeboten wird. Preislich müssen mindestens 1.769 Euro einkalkuliert werden.
Daneben findet der Qualcomm-Chip Eingang in das Yoga Slim 7x, das seinem Namen mit einer Bauhöhe von nur 1,3 cm gerecht werden soll. Wie beim T14s kann es mit einem bis zu 32 GB großem Arbeitsspeicher bestückt werden. Überzeugen soll darüber hinaus der Bildschirm. Beim Spitzenmodell wird ein 3K-Panel verbaut.
Microsoft mit neuem Surface Tablet und Laptop
Um sich aus der Intel-Umklammerung zu lösen, hat Microsoft die Entwicklung der Qualcomm-Chips maßgeblich befördert. Seit Längerem stecken angepasste SoCs des Chip-Herstellers im Surface Pro X. Da ist es wenig verwunderlich, dass nun Snapdragon Plus X und Elite X in das neue Surface Pro 11, aber auch die 7. Generation des Surface Laptops einziehen. Für das Tablet wie auch das Notebook im 13,8-Zoll-Format verlangt Microsoft in der einfachsten Konfiguration 1.199 Euro.
Bei Samsung steht Edge für Qualcomm
Auch Samsung macht um den neuen Elite X keinen Bogen, sondern widmet diesem mit dem Galaxybook4 Edge einen Laptop, der sowohl mit einem 14- als auch einem 16-Zoll-Display zur Wahl steht. Dabei wird Samsung-typisch auf die AMOLED-Technologie gesetzt. Im günstigsten Fall, mit einer 512 GB großen SSD, kostet das Edge 1.699 Euro. Für den größeren Bildschirm wird ein Aufpreis von 100 Euro verlangt.
Alles klar