Die PV-Anlage ist längst auf dem Dach installiert, dennoch wird damit bisher weder Strom für den Besitzer erzeugt, noch ins öffentliche Netz eingespeist. Vor diesem Problem stehen unzählige Hausbesitzer in Deutschland. Sie haben viel Geld darin investiert, ein Teil der Energiewende zu sein und möchten die gekauften Anlagen entsprechend nutzen. Doch ausgerechnet am Anschluss der Anlagen hindert sie ein Ärgernis.
PV-Anlagen in Deutschland gehen nur mit monatelanger Wartezeit ans Netz
Die Schwachstelle, die uns vielerorts ausbremst, ist so banal, dass viele Hausbesitzer das Problem kaum nachvollziehen können. Schuld daran ist der Austausch des Stromzählers, der viel zu langsam vonstattengeht. Damit die PV-Anlage an das öffentliche Netz angeschlossen werden kann und Strom in Haus und Netz einspeist, ist zwingend ein digitaler Zähler erforderlich. Da jedoch die angesetzte Pflicht zum Austausch von Stromzählern noch weitere Jahre in der Zukunft lag, haben viele Netzbetreiber noch nicht in die modernen Zählanlagen investiert. Unzählige Haushalte in Deutschland verfügen somit noch über alte Zähleinrichtungen, die nicht mit PV-Anlagen genutzt werden können.
In der Theorie sollte das Problem mit einer Kontaktaufnahme zum lokalen Netzbetreiber aus der Welt zu schaffen sein. Doch durch die hohe Welle an Anfragen, kann kaum ein Netzbetreiber die vielen Zähler zügig austauschen. Betroffene Hausbesitzer warten somit monatelang auf Techniker der Messstellenbetreiber, bevor sie die eigene PV-Anlage in Deutschland überhaupt nutzen können. Zusätzlich erschwert wird das Prozedere durch die großen, bürokratischen Hürden, die für die korrekte Anmeldung der PV-Anlage erforderlich sind. Viele Solarfirmen holen sich heutzutage bereits Vollmachten ihrer Kunden ein, um diese Anmeldung im Namen der Kunden erledigen zu können.
Doch selbst mit Betreuung durch die Fachfirmen lässt sich das Prozedere kaum beschleunigen. Zunächst muss die Einspeiseanfrage beim Netzbetreiber gestellt werden, erst danach kann überhaupt der Antrag für den Zählerwechsel eingereicht werden. Je nach Region können zudem viele unterschiedliche Betreiber verantwortlich sein. Jeder von ihnen setzt dabei auf ein anderes, nicht-einheitliches Anmeldeverfahren. Für Laien werden die notwendigen Schritte somit noch unübersichtlicher. Selbst Solarfirmen können sich so nicht auf ein Verfahren einstellen. Während manche Netzbetreiber ganze digitale Portale eingerichtet haben, kommunizieren andere noch immer vorrangig per E-Mail.
Wartezeiten summieren sich
Das doppelte Warten auf die Einspeisezusage und den nachfolgenden Antrag auf Zählerwechsel stellt Hausbesitzer und Firmen vor Herausforderung. Es gibt jedoch auch einen Hoffnungsschimmer. Bei kleineren Anlagen bei Einfamilienhäusern ist es möglich, die Anlage in Betrieb zu nehmen, wenn man innerhalb von vier Wochen keine Reaktion vom Netzbetreiber erhalten hat. Besitzer dieser Anlagen können sich zumindest selbst mit Strom versorgen, die PV-Anlage muss jedoch so eingestellt werden, dass noch keine Einspeisung in das Netz erfolgt. Immerhin gibt es keinen Zweirichtungszähler, der die Einspeisemenge dabei dokumentieren könnte. Diese digitalen Stromzähler sind nötig, um sowohl die eingespeiste Strommenge als auch die aus dem Netz entnommene Strommenge korrekt ablesen zu können. Fehlt ein solcher Zähler, verliert der Besitzer Geld, das er mit der Einspeisevergütung längst verdienen könnte. Ebenso fehlt Strom im Netz, den man durch die PV-Anlage bereitstellen könnte.
Die Wartezeiten können dabei je nach Netzbetreiber stark unterschiedlich ausfallen. Ein Kunde der Solarfirma ageff GmbH aus Freiburg musste ganze acht Monate auf den Zählerwechsel warten. Sowohl Firmen als auch Hausbesitzer werden so schnell zu Bittstellern vor den Netzbetreibern degradiert. Wieder und wieder müssen Anfragen über Hotlines gestellt werden. Häufig erfahren Besitzer von PV-Anlagen dabei nicht einmal, warum sich die Bearbeitung ihres Antrags so stark verzögert. Wie viel Geld einem solchen Kunden entgeht, hat Solar-Fachmann Dräger der ageff GmbH exemplarisch für die Tagesschau berechnet. Im Jahr könnte eine solche Anlage bei besten Bedingungen bis zu 574 Euro Einspeisevergütung verdienen. Eine Wartezeit von 8 Monaten, in denen man Strom hätte einspeisen können, entspricht somit einem Verlust von rund 383 Euro.
und wieder eine Falschmeldung. Es steht im keinem Gesetz, das ein digitaler Zähler da sein muss bevor die Anlage in Betrieb genommen werden darf.
Seid ihr doof? Wechselrichter anmachen und Klappe halten. Wenn man es gut meint die Anlage auf Nulleinspeisung stellen. Soll mich doch jemand verklagen wegen den paar Euro!
Heult doch und brennt leise!
Vielleicht sollte mal hinterfragt werden, wer die Auskünfte dazu gibt.
Arbeitet mal bei einem Netzbetreiber, was dort an Unterlagen von den größtenteils schlecht informierten Installateuren kommt ist ein Graus.
Und dann wird der Kunde angelogen und wieder gesagt die bösen Stadtwerke sind schuld.
Wir setzten jetzt schon immer die Kunden in cc bei der Kommunikation, damit diese sehen, dass es an ihrem Installateur scheitert.