Probleme mit E-Autos: Nächster Hersteller in Gefahr

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Der Automobilindustrie wachsen die Herausforderungen über den Kopf. Auch der Großkonzern Stellantis muss sich (nicht nur) bei E-Autos neue Lösungswege einfallen lassen, um aus der Krise zu kommen. Besonders deutlich wird das jetzt bei einem Blick nach Italien.
Autoproduktion in einer Fabrik.

Nach Volkswagen gerät auch Stellantis im Pkw-Sektor unter Druck.

Weil unter anderem der Absatz von E-Autos stockt, steht nicht nur Volkswagen vor enormen Herausforderungen. Auch Stellantis, Muttergesellschaft bekannter Pkw-Marken wie Opel, Peugeot, Fiat oder Citroën, ächzt unter dem mauen Interesse potenzieller Kunden. Besonders in Italien wachsen die Probleme, wie jetzt nach einer Mitteilung der örtlichen Gewerkschaft FIM-CISL bekannt wurde.

Autoproduktion von Stellantis in Italien sackt bedrohlich ab

Demnach wurden im vergangenen Jahr nur rund 475.000 Fahrzeuge in den fünf italienischen Stellantis-Werken produziert. Das waren satte 37 Prozent weniger als noch im Jahr 2023. Damals verließen noch mehr als 751.000 Einheiten die italienischen Stellantis-Werke. Besonders dramatisch brach die Produktion im Pkw-Segment ein: um 46 Prozent. Nie wurden in den Italien-Werken von Stellantis seit den 1950er-Jahren weniger Autos gebaut. Bei den Nutzfahrzeugen ging es zwar ebenfalls bergab, aber weniger schlimm. Hier war ein Produktionsrückgang um 17 Prozent zu verzeichnen.

Dass Stellantis unter anderem wegen der wachsenden Konkurrenz aus China ähnlich wie Volkswagen darüber nachdenkt, auch Werke zu schließen, ist nicht verwunderlich, wenn man sich die Produktionsrückgänge einzelner Werke im Detail ansieht. In der wichtigsten Fabrik in Turin ging die Produktion dem Vernehmen nach etwa um 70 Prozent zurück. Sogar 79 Prozent betrug der Einbruch in Modena, wo Autos der Premium-Marke Maserati vom Band laufen.

Widerstand formiert sich

Erst kürzlich hatte Stellantis angekündigt, ab 2026 die Produktion von neuen Pkw-Modellen in Italien starten zu wollen. Bis 2030 ist die Herstellung von rund einer Million Fahrzeuge geplant. FIM-CISL-Chef Ferdinando Uliano sieht dennoch die italienische und die europäische Automobilindustrie in Gänze bedroht. Er kündigte eine Protestaktion mit anderen Gewerkschaften am 5. Februar in Brüssel unter anderem gegen die Emissionsziele der Europäischen Union an. Die EU plant etwa, Verbrennungsmotoren ab 2035 in Neufahrzeugen zu verbieten. „Dies ist ein Kampf für Europa“, so Uliano, der erhebliche negative Folgen für die Autoindustrie befürchtet.

Bildquellen

  • E-Autos vs. Verbrenner: Preise sollen fallen – nicht nur für Pkw: Pozdeyev Vitaly / ShutterStock.com
  • Probleme mit E-Autos: Nächster Hersteller in Gefahr: Jenson / ShutterStock.com

1 Kommentar

  1. Karsten Frei
    Überkapazitäten müssen abgebaut werden. Chinesischer und russische Absatzmärkte sind für die nächsten 20-30 Jahren verlohren, also.... Wie bestellt, so geliefert. Gropolitische Spiele kosten für die meisten Wohlstands und Arbeitsplatzverlust.
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