Postbank plant fette Offensive: Änderungen bei Girokonten

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In der Vergangenheit machte die Postbank vor allem damit auf sich aufmerksam, viele Filialen schließen zu wollen. Doch jetzt kündigen sich einige Änderungen zugunsten der eigenen Kunden an. Und dazu gehört unter anderem ein kostenloses Girokonto.
Logo der Postbank vor einer Filiale.
Bei der Postbank stehen Änderungen bei den Konto-Modellen an.Bildquelle: nitpicker / ShutterStock.com

Es ist rund ein Jahr her, da wurde bekannt, dass die Postbank ihr Filialnetz deutlich ausdünnen wird. Damals wurde bekannt, dass 250 der 550 Postbank-Filialen schließen sollen. Inzwischen ist davon die Rede, dass bis Ende 2026 rund 230 Filialen verschwinden sollen. Die Postbank, eine Marke der Deutschen Bank, will aber auch künftig intensiv mit Privatkunden zusammenarbeiten. Kein Wunder: Das Geldhaus betreut nach eigenen Angaben rund 19 Millionen Endverbraucher. Die sollen künftig aber verstärkt digitale Angebote nutzen. Direktbanken wie ING oder DKB dürften hier ein Vorbild sein. Helfen sollen bei der künftigen Strategie regionale Beratungscenter und neue Kontomodelle, die auch ein digitales Gratiskonto umfassen sollen.

Postbank plant die Einführung eines kostenlosen Girokontos

„Im nächsten Jahr werden wir unsere Kontomodelle aktualisieren“, kündigte Postbank-Manager Dominik Hennen jetzt in einem Gespräch mit dem „Handelsblatt“ an. „Bei der Gelegenheit werden wir auch ein ganz neues Kontomodell einführen, das sich an die Neobanken anlehnt.“ Vorgesehen sei, mehrere Modelle mit differenzierten Inklusivleistungen und Gebühren anzubieten. Und in diesem Zusammenhang sei es „naheliegend, wenn der günstigste dieser modularen Bausteine gebührenfrei wäre“, so Hennen. Welche Leistungen beim Gratiskonto inklusive sind und welche Bedingungen erfüllt werden müssen, damit das Konto kostenlos ist, ist noch Geheimsache. Ziel sei es, mit den neuen Konten, die im Laufe des ersten Halbjahres 2025 starten sollen, viele Neukunden zu gewinnen.

Immer stärker setzt die Postbank in Zukunft auf digitale Services. Einerseits über das Kundencenter auf der Postbank-Homepage, aber auch über die Postbank-App. „Es gibt mittlerweile 60 Serviceanliegen, die sich in der Postbank-App erledigen lassen. Auch alles rund um Bankkarten kann ich mittlerweile via Smartphone erledigen“, sagt Hennen. Das schließt auch Tagesgeld-Aktionen ein. Bei den letzten beiden Kampagnen konnte die Postbank nach eigenen Angaben 5 Milliarden Euro Tagesgeld einsammeln. Rund 70 Prozent der Kontoeröffnungen fanden dem Vernehmen nach rein digital statt.

Digitale Beratungscenter sollen Filialen ergänzen

Für digitale Beratungen per Video, Telefon und Chat hat die Postbank jüngst ebenfalls neue Pläne vorgestellt. Elf sogenannte regionale Beratungscenter sollen in den kommenden Monaten entstehen und das Angebot in noch verbliebenen Filialen ergänzen. In Essen und Mannheim ist der Betrieb bereits aufgenommen worden, in Hannover ist ein Start eines weiteren regionalen Beratungscenters noch für Dezember vorgesehen. Bei der Deutschen Bank kommen vergleichbare digitale Beratungswege schon seit 2016 erfolgreich zum Einsatz. Bei der Postbank ist eine digitale Beratung werktags zwischen 8 und 20 Uhr und samstags zwischen 9 und 15 Uhr möglich.

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