Post auf dem Totenbett: Das Ende naht

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Die Post verliert zunehmend an Bedeutung. Andere Modelle haben den Brief oder die Werbesendungen längst abgelöst. Und es gibt noch weitere Gründe, die dazu führen, dass die Post bald von der Bildfläche verschwindet.
Post auf dem Totenbett: Das Ende naht
Post auf dem Totenbett: Das Ende nahtBildquelle: Ibrahim Rifath / Unsplash

Fast 40 Millionen Briefe verschicken die Deutschen pro Tag. Das ist weitaus mehr als in anderen Ländern, doch auch deutlich weniger als noch 2016. Damals transportierte die Post noch 10 Millionen Briefe mehr pro Tag. Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass die Digitalisierung sich beschleunigte. Heute werden etwa Krankmeldungen nicht mehr per Post verschickt, sondern elektronisch übermittelt. Und auch Werbung flattert immer seltener in den Briefkasten – Inflation sei „dank“. All das führt dazu, dass das Ende der Post nur eine Frage der Zeit ist.

Post verliert an Bedeutung

Zwar dürften die Deutschen im Weihnachtsquartal so manche Postkarte mehr verschicken, doch das bisherige Jahr sieht in puncto Briefversand nicht gut aus. So ist nach Angaben der Post die Briefmenge in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent gesunken. Holt das letzte Quartal dieses Jahres nicht auf, sinkt das Volumen von fast 40 Millionen verschickten Briefen pro Tag auf knapp 37 Millionen. „Dieser ist das Resultat eines anhaltenden Strukturwandels im Brief- und Kommunikationsgeschäft sowie sinkender Werbepostabsätze angesichts von Inflation und Kaufzurückhaltung“, lautet die Begründung der Post.

Deutsche Post: Sind Briefe bald 5 Tage unterwegs?

Während die Einnahmen aus dem Briefporto inzwischen nur noch sieben Prozent des Konzernumsatzes ausmachen und weiter sinken, blüht der Paketversand auf. Hinsichtlich der Paketbeförderung verzeichnet DHL ein Wachstum beim Paketvolumen pro Tag. Und das sogar das fünfte Quartal in Folge. Eigenen Angaben zufolge transportierte das Unternehmen in den Monaten Juli bis September 7 Prozent mehr Pakete als gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor.

Das Ende kommt noch

Die Post weiß, dass in den kommenden Jahren immer weniger Briefe verschickt werden. Wenn Firmenkunden auf den Trichter der Digitalisierung kommen und Banken und Behörden Post digital verschicken, wird das zu einem weiteren heftigen Einschnitt führen. Auch deshalb wolle das Unternehmen sich künftig so gestalten, dass es um Pakete „mit ein bisschen Brief“ gehe, sagte die Finanzvorständin bei der Präsentation der Zahlen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Totgesagte leben länger.
    Post stirbt nie!
    Wer soll dann bitteschön die Rechnungen und Mahnbescheide usw. mit Anschreiben zustellen?
    Die Privaten Zusteller?
    Es mag sein, dass viel Verkehr über E-Mail läuft, nur sobald es brenzlich wird, kann niemand beweisen, ob E-Mail wirklich angekommen ist.
    Ein Brief per Anschreiben ist da schon sicherer.

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