Das Spielen auf Gleisen und Bahnanlagen ist alles andere als eine gute Idee. Nicht nur schnell (und leise!) nahende Züge sind ein Problem, sondern auch die über den Schienen gespannten Hochspannungsleitungen. Mehrfach gab es in den vergangenen Monaten grauenhafte Nachrichten, in denen Kinder oder Jugendliche durch einen von einer Bahn-Hochspannungsleitung ausgehenden Stromschlag schwer verletzt oder sogar getötet wurden. Die Bundespolizei reagiert.
Immer wieder gefährliche Zwischenfälle an Hochspannungsleitungen
Allein am Güterbahnhof in Schwerte (NRW) registrierte die Polizei in den vergangenen Jahren bereits mehrere solche Vorfälle. Ähnliche Meldungen gab es aus Wolfratshausen, dem Münchner Stadtteil Trudering und Feldkirchen. Die Bundespolizei Rosenheim reagiert auch deswegen jetzt mitten in der Ferienzeit mit Schockbildern, um für Abschreckung zu sorgen. Die explizite Botschaft: Gleise sind kein Spielplatz!
Mit Chillen auf Waggons, Selfies auf Gleisen oder Challenges auf Bahnanlagen sei man schwersten Verletzungen oder dem Tod näher, als man glaubt, warnt die Bundespolizei. Auch wenn Gleise und Bahnanlagen auf Kinder und Jugendliche eine gewisse Faszination auslösen, müsse man sich immer bewusst sein, dass der Aufenthalt gerade hier lebensgefährlich ist. Besonders gefährlich sei das Klettern auf abgestellte Eisenbahn-Waggons. Denn dann komme man den Bahn-Oberleitungen viel zu nahe.
Achtung, Bahnstrom! 15.000 Volt sind tödlich!
Es klingt nur nach einer Zahl, aber die Oberleitungen stehen unter einer Hochspannung von bis zu 15.000 Volt. Selbst ohne einen direkten Kontakt sind lebensgefährliche Spannungsüberschläge möglich. So kann es schon aus einer Nähe von mehreren Metern zu einem tödlichen Stromschlag kommen. Alternativ sind auch extreme Verbrennungen möglich, ohne dass die Leitung berührt worden wäre. Waggon-Klettern ist deswegen grundsätzlich eine miserable Idee. Gleiches gilt für Mutproben, in denen ein Anfassen von Hochspannungsleitungen gefordert wird.
Alles andere als ein Kinderstreich ist laut Bundespolizei übrigens auch das Auflegen von Steinen oder sonstigen Gegenständen auf Schienen. Im schlimmsten Fall kann ein Zug beim Überfahren entgleisen. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass ein überfahrenes oder gerammtes Hindernis zu einem unkontrollierten Geschoss wird, das umstehende Personen schwer verletzten kann.
Aufklärung auf allen Ebenen ist wichtig
Deswegen appelliert die Bundespolizei an Kinder und Jugendliche, sich von Gleisanlagen fernzuhalten. Eltern werden gebeten, ihren Kindern zu verdeutlichen, dass ein Aufenthalt im Gleisbereich und insbesondere das Klettern auf Waggons aufgrund der damit verbundenen Lebensgefahr verboten ist. Helfen kann es unter Umständen auch, mit den von der Bundespolizei veröffentlichten Schockfotos für Aufklärung bei den Heranwachsenden zu sorgen.