Jedes Unternehmen möchte ein möglichst großes Wachstum erzielen. Start-ups bilden dabei keine Ausnahme, müssen jedoch häufig mit mehr Schwierigkeiten kämpfen. Konzentriert sich eine Firma zu stark auf das eigene Wachstum, kann es häufiger zu Problemen für Kunden kommen. Genau diese Schwierigkeiten scheinen nun das Solar-Start-up Enpal erfasst zu haben. Immer mehr Kunden beschweren sich über das Unternehmen. Dabei ist es nicht die erste Negativ-Schlagzeile des Unternehmens. Schon in der Vergangenheit fiel Enpal durch ein Fake-Vergleichsportal auf.
Kundenbeschwerden über Enpal werden laut
Lange Zeit galt Enpal als Vorzeige-Start-up der Energiewende. Recherchen des Wirtschaftsmagazins Capital zeichnen jetzt jedoch ein anderes Bild. Capital liegen zahlreiche interne Dokumente und Gespräche mit Kunden vor, die Alarmierendes erahnen lassen. Ihnen zufolge beschweren sich Kunden des Unternehmens zunehmend über unzuverlässige Monteure sowie wochenlange Funkstille innerhalb des Kundenservices. Sogar von regelrechtem „Pfusch am Bau“ ist dabei die Rede. Kunden zeigten Fotos von Monteuren, die ungesichert auf einem Ziegeldach arbeiteten. Dazu kamen Aufnahmen von schief montierten Kabelkanälen, aufgerissene Löcher in Wänden.
Ein Kunde berichtete sogar davon, dass wegen Fehler bei Bohrungen zwischenzeitlich der Strom in zwei Zimmern ausfiel. Es wirkt, als hätte das Solar-Start-up eine Grenze erreicht, an dem die zahlreichen Kundenanfragen nicht mehr mit der notwendigen Geschwindigkeit und Qualität abgearbeitet werden können. Den Umsatz vor Augen werden dennoch weitere Aufträge angenommen, anstatt zunächst in bessere eigene Strukturen zu investieren. Schließlich könnte sich das Interesse der Kunden in der Zwischenzeit zu Konkurrenten verlagern. Zusätzlich zeigen sich bei Enpal nun auch Schwierigkeiten mit Netzbetreibern. Rund 20 Energieunternehmen überall aus Deutschland beschweren sich darüber, dass Enpal nicht die korrekten Zählerstände seiner Kunden übermittelt.
So fehlen nicht nur belastbare Angaben zur Kalkulation der Stromrechnung – das Solar-Start-up verstößt damit auch gegen seine gesetzliche Pflicht als sogenannter Messstellenbetreiber. Insbesondere Stadtwerke fragen dabei regelmäßig bei Enpal nach, ohne Antworten zu erhalten. Sogar Abmahnungen, letzte Aufforderungen und Drohungen mit Vertragskündigungen liegen dem Wirtschaftsmagazin vor. Diese Schwierigkeiten haben zahlreiche Netzbetreiber in der Zwischenzeit an die zuständige Bundesnetzagentur gemeldet. Eine Rückmeldung zu einzelnen Unternehmen gab die Bundesnetzagentur bisher nicht ab. Sie verwies jedoch darauf, dass man grundsätzlich allen Beschwerden nachgehe. Welche Konsequenzen sich daraus für Enpal und damit auch die Kunden des Unternehmens ergeben, kann bisher nicht abgeschätzt werden.
Zu ambitionierte Ziele?
Ein Teil des Problems dürfte wohl darin begründet liegen, dass das Unternehmen seine Ziele für 2023 besonders hoch angesetzt hat. Laut jüngsten Geschäftsbericht will Enpal bis zum Jahresende mehr als 34.000 neue PV-Anlagen montieren. So viele installierte Anlagen würde den Umsatz des Unternehmens verdreifachen. Aus zurzeit rund 415 Millionen Euro, würden knapp 1,2 Milliarden. Solche Zielsetzungen verursachen einen großen Druck auf Unternehmen und deren Mitarbeiter. Da die Marketingkosten pro Kunde durch mehr Konkurrenz-Anbieter zudem steigen, führt die Gemengelage zu zusätzlicher Spannung. Damit diese Quoten überhaupt erfüllbar wären, müsste die Firma viel mehr Aufträge in der gleichen Zeit abwickeln können – und dieser Versuch scheint sich in den derzeitigen Problemen niederzuschlagen.
Allerdings sei erwähnt, dass Unternehmen bereits zuvor einige beeindruckende Wachstumszahlen zeigte. Allein 2022 vervierfachte Enpal den eigenen Umsatz. Der vergangene Erfolg des Unternehmens könnte die gesetzten Ziele daher als wesentlich erreichbarer dargestellt haben. Eine weitere Verdreifachung des Umsatzes scheint jedoch nach aktueller Lage nicht umsetzbar. Enpal selbst hält sich zu diesen Vorwürfen bisher bedeckt. Lediglich, dass es bei einigen Kunden zu Problemen kam, streitet das Unternehmen nicht ab. Ob sich dabei tatsächlich um unglückliche Einzelfälle handelt oder die Qualität der Leistungen insgesamt leidet, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Eines ist jedoch klar: Die Probleme sind real und erstrecken sich auf zu viele Bereiche, als dass sie über Nacht verschwinden dürften.
Na, das ist ja mal eine interessante Wendung in der Welt der Solarenergie! Es ist großartig zu sehen, wie Start-ups in der Branche wachsen und sich entwickeln, aber es gibt definitiv eine Kehrseite der Medaille, wenn sie zu schnell wachsen, ohne die Qualität und den Kundenservice im Blick zu behalten.
Die Beschwerden über Enpal sind wirklich besorgniserregend. Es ist eine Sache, ehrgeizige Ziele zu setzen, aber es darf nicht auf Kosten der Kundenzufriedenheit gehen. Bilder von ungesicherten Monteuren auf Ziegeldächern und schief montierten Kabelkanälen sind definitiv alarmierend.
Es scheint, als ob Enpal an einem Punkt angelangt ist, an dem sie mit dem Wachstum nicht mehr Schritt halten können, und das geht auf Kosten der Qualität. Es ist immer traurig zu sehen, wenn ein Unternehmen den Fokus auf den kurzfristigen Gewinn legt und dabei langfristige Kundenbeziehungen gefährdet. Vielleicht ist es an der Zeit, dass Enpal ihre Ziele überdenkt und in die Verbesserung ihrer eigenen Strukturen investiert. Die Konkurrenz schläft nicht, und Kunden haben heutzutage viele Optionen.
Übrigens, wenn jemand nach zuverlässigen Solarenergielösungen sucht, könnte es eine gute Idee sein, sich auf umzusehen. Dort findet man sicherlich Informationen und Angebote, die von Interesse sind.
Der Artikel ist sehr pauschal und oberflächlich, ich bin selbst Enpalkunde und die Monteure haben trotz widriger Umstände alles TipTop hinbekommen.Mein Gefühl, und das Word bestärkt beim Lesen lesen so mancher Kritik, ist, dass es immer Menschen geben wird die nicht verstehen, dass Handwerker und Installateure keine Zauberer sind, und wo ein PV Kabel verlegt werden muss auch mal gebohrt wird. Auch das mit den Zählern kann ich so nicht bestätigen zumal es, zwar im letzten Jahr tatsächlich Probleme mit der EnpalApp gab dies aber im April 23 gefixt wurde und seitdem tadellos läuft. Der Zähler von Enpal im Haus selbst läuft davon nochmal unabhängig und ist eine Standartinstallation.