Laut Grundgesetz ist jeder Deutsche dazu verpflichtet, einen gültigen Ausweis zu besitzen, sobald er 16 Jahre alt wird. Zudem muss man den Reisepass oder Personalausweis auf Verlangen zur Feststellung der Identität bei der Behörde vorlegen. Etwa dazu, um das Gesicht mit dem Lichtbild des Ausweises abzugleichen. Und: Immer wieder muss man den Perso neu beantragen, wenn er abgelaufen ist. Dazu muss man zunächst einen Termin beim Bürgerbüro machen, mit dem alten Ausweis hingehen und einen neuen beantragen. Einige Wochen später muss man erneut hin und den neuen Personalausweis abholen. Doch am 1. November 2024 tritt ein neues Gesetz in Kraft.
Personalausweis: Ab 2025 wird es teurer
Ab dem kommenden Jahr kann man sich den zweiten Weg zum Bürgerbüro sparen. Der Personalausweis kommt dann mit der Post direkt von der Bundesdruckerei in Berlin. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums soll der neue Service deutschlandweit im Mai 2025 verfügbar sein. Das sind im Grunde gute Neuigkeiten. Doch man spart zwar Zeit, muss dafür aber tief in die Tasche greifen.
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Wer sich den beantragten Personalausweis oder Reisepass zuschicken lässt, muss bis zu 65 Prozent mehr bezahlen. Das berichtet die Rheinische Post. Statt bisher 37 Euro für Antragsteller ab 24 Jahren werden dann 52 Euro fällig. Unter 24-Jährige zahlen noch 22,80 Euro. Lassen sie sich den Personalausweis per Post schicken, müssen sie 37,80 Euro zahlen. In beiden Fällen berechnet der Bund also Versandkosten in Höhe von 15 Euro. Entschieden zu viel, beklagen die Bundesländer. Doch das Innenministerium sieht keinen Grund, den Bürger nicht zur Kasse zu bitten, heißt es bei der Rheinischen Post. Doch warum sind die Versandkosten so hoch?
Deshalb will die Regierung mehr
Die Höhe der Gebühr von 15 Euro begründet das Ministerium mit „zusätzlichen Kosten“, die für die Beauftragung eines geeigneten Zustellers fällig werden. Eines Zustellers, der besondere Vorgaben bei der Übergabe erfüllen müsse. Doch zur Wahrheit gehört auch: Das Bundesinnenministerium geht davon aus, dass aller Voraussicht nach jedes Jahr 2,4 Millionen Deutsche sich den Personalausweis zuschicken lassen, statt ihn abzuholen. Multipliziert mit 15 Euro ergeben sich Gebühren in Höhe von 36 Millionen Euro.